Название: Der exzellente Butler Parker Staffel 1 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker Staffel
isbn: 9783740937362
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»Aha. Die beiden Subjekte werden nachkommen, um sich für den Zwangseinkauf zu rächen?«
»In der Tat, Mylady«, lautete Parkers Antwort, »zudem müssen diese beiden Schläger ihr sogenanntes Image wahren. Darf man Mylady in diesem Zusammenhang an den Satz erinnern, den der junge Pakistani nicht zu Ende brachte?«
»Sprach er nicht von ...? Von wem sprach er noch?«
»Von einer Person, deren Name ›Sauber‹ lautet, wobei man davon ausgehen muß, daß zumindest eine Silbe aus Angst verschluckt wurde.«
»Selbstverständlich werde ich hier in der Nähe auf diese beiden Lümmel warten«, meinte Lady Agatha. »Der gute Sir Alfred kann warten. Die Sache hier hat absoluten Vorrang.«
Sie betastete freudig den sogenannten Glücksbringer in ihrem perlenbestickten Pompadour. Ihre Finger umrundeten das veritable Hufeisen in dem Handbeutel. Der Größe nach zu urteilen mußte es von einem mächtigen Brauereipferd stammen.
*
Das hochbeinige Monstrum stand hinter einer übermannshohen Hecke auf einem schmalen Feldweg. Parker hatte die Wagenlichter gelöscht und das Fenster auf seiner Seite nach unten gedreht. Er horchte in die Dunkelheit und rechnete jeden Augenblick damit, daß zumindest die beiden Schläger erschienen. Bis zum kleinen, ebenerdigen Haus, in dem die pakistanische Familie wohnte, war es nicht sonderlich weit.
Josuah Parker war durchaus damit einverstanden, daß man sich in dieses Geschehen einschaltete. Er war ein Mann ohne Vorurteile. Fragen der Hautfarbe interessierten ihn grundsätzlich nicht. Für ihn zählte nur die Tatsache, daß ein Mensch sich menschenwürdig benahm und verhielt.
»Sie haben die Lage wieder mal völlig falsch eingeschätzt«, räsonierte die ältere Dame und ließ ihn aus seinen Gedanken hochfahren. »Selbstverständlich werden diese beiden Subjekte nicht erscheinen und ...«
»Man scheint zu kommen, Mylady«, meldete der Butler gemessen nach hinten in den Wagen.
»Unsinn«, widersprach sie, »das ist ein durchfahrender Wagen, der ... vor dem Haus hält.«
Sie war wie elektrisiert und stieß die linke Tür auf. Sie schob ihre imponierende Fülle nach draußen und brachte ihren Pompadour in Schwingung.
Parker verließ ebenfalls den Wagen und übernahm die Führung. Er hatte das leise Zuschlagen einer Wagentür gehört. Parker übernahm die Führung und geleitete seine Herrin durch ein schmales, geöffnetes Gartentor. Von hier aus konnte man bereits auf die Rückseite des kleinen Hauses blicken. Hinter zwei Fenstern brannte schwaches Licht.
Wenige Augenblicke später wußte der Butler, daß man sich nicht geirrt hatte. Die beiden Schläger standen in einem kleinen Wohnraum und waren bereits dabei, einen Tisch auf ihre spezielle Art abzuräumen.
Sie fegten mit Stahlruten das wenige Porzellan von der runden Platte. In einer Zimmerecke machte Parker den jungen Mann aus, der zusammen mit seinem Vater und seiner Mutter hier Schutz suchte.
Der Butler passierte die beiden Fenster und erreichte die Hintertür, die verschlossen war. Er bemühte sein kleines Spezialbesteck und brauchte nur wenige Sekunden, bis er das mehr als einfache Schloß dazu gebracht hatte, sich zu öffnen.
»... zwanzig Pfund auf den Tisch«, sagte einer der beiden Schläger und wandte sich an die drei Hausbewohner, »und dann noch mal zwanzig Ordnungsstrafe.«
»Und zwar ein bißchen plötzlich«, warf der zweite Schläger ein Und fetzte mit seiner Stahlrute ein Bild von der Zimmerwand. »Anschließend unterhalten wir uns über eure Rückkehr nach London. Wir hier in Cudlam Hill wollen keine Fremden sehen. Langsam müßtet ihr das doch kapiert haben, wie?«
Ohne jede Vorwarnung schlug er nach dem Vater des jungen Pakistani und traf dessen Schulter. Der Getroffene stöhnte und wurde noch kleiner.
»Morgen haut ihr ab«, sagte der erste Schläger, »und falls nicht, brennen wir euch das Dach über den Köpfen ab.«
Josuah Parker öffnete die Tür zum Wohnraum und lüftete äußerst höflich die schwarze Melone.
»Wie klein ist doch die Welt«, sagte er dann. »So sieht man sich also wieder.«
Die beiden Schläger waren vorgewarnt und wollten sich nicht noch mal überrumpeln lassen. Wie auf ein geheimes Kommando hin stürzten sie sich auf Parker, doch sie erlebten ein weiteres Wunder, was diesen so konservativ gekleideten Mann betraf.
Der Butler verwandelte seinen Universal-Regenschirm in einen Kendo-Stab. Seine schwarz behandschuhten Hände umspannten den Schirmstock oben und unten. Dann kam es zu einer Reihe blitzschneller und verwirrend erscheinender Bewegungen, die die beiden Schläger völlig irritierten.
Bevor sie dann überhaupt begriffen, was mit ihnen tatsächlich geschah, nahmen sie sehr angeschlagen auf dem Teppich aus Reisstroh Platz und stöhnten um die Wette. Die Stahlruten hatten sie längst weggeworfen.
»Sie haben wieder mal übertrieben«, beschwerte sich Agatha Simpson grollend. »Ich kann doch jetzt nicht auch mit meinem Pompadour zulangen. Oder doch?!«
*
Sie hatten glasige Augen. Um ihre Lippen spielte ein Lächeln, das man nur als ausgesprochen töricht bezeichnen konnte.
Parker hatte sie gebeten, den engen Kofferraum zu verlassen. Sie waren seinem Wunsch sofort nachgekommen und standen nun wie geistesabwesend neben Parkers hochbeinigem Monstrum.
Sie befanden sich eindeutig auf einer anderen Bewußtseinsebene, was mit dem Spezialspray zusammenhing. Der Butler hatte sie damit kurz behandelt, bevor er sie gebeten hatte, im Kofferraum Platz zu nehmen.
Dieser Spray, der auf der Basis von Lachgas entwickelt worden war, machte friedfertig und auch ein wenig apathisch. Er stammte aus einem Sprayfläschchen, das Parker stets mit sich führte.
»Man sollte vielleicht gemeinsam die Frische der Nachtluft genießen«, schlug Josuah Parker vor und deutete mit der Schirmspitze auf den Rand eines kleinen Waldstücks.
»Und etwas schnell, wenn ich bitten darf«, grollte die Stimme der älteren Dame, die am Wagenheck plötzlich unternehmungslustig auftauchte.
Die beiden benommenen Schläger gehorchten augenblicklich und setzten sich in Bewegung. Parker dirigierte sie unauffällig auf eine Buche zu, die einen besonders stämmigen Eindruck machte.
Hier ließ er die Männer Platz nehmen und scherenförmig die Beine ausbreiten. Da sie sich gegenübersaßen, umschlossen ihre Beine nun den Stamm, und Parker brauchte nur noch zwei seiner privaten Handschellen an den Fußgelenken anzubringen, um die Männer unentrinnbar am Stamm zu fixieren.
Sie fanden dies recht unterhaltsam und kicherten ein wenig albern. Ihnen war noch gar nicht aufgegangen, was da gerade passiert war. Sie grinsten den Butler fröhlich an.
»Wann werden diese Lümmel wieder ansprechbar sein?« fragte Agatha Simpson ungeduldig. »Ich habe keine Lust, mir die Nacht um die Ohren zu schlagen.«
»Das Lächeln kündigt ein baldiges Erwachen aus dem Schwebezustand an, Mylady«, versicherte der Butler. »Darf man sich nach Myladys СКАЧАТЬ