Название: Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740927769
isbn:
Anschließend prügelten sich die Muskelmänner untereinander. Sie mußten sich einfach betätigen, sonst wären sie wohl an ihrem eigenen Zorn erstickt. Nach weiteren Minuten saßen alle Männer stöhnend auf dem Boden und schnappten ausgepumpt nach Luft. Sie hatten sich gegenseitig fertiggemacht.
Crane alarmierte dann die übrigen Männer.
„Da … da!“ schrie er plötzlich und deutete mit ausgestreckter Hand auf das Schlüsselloch. „Vance vergiftet uns! Jetzt ist alles verloren!“
Er hatte keineswegs falsch gesehen.
Durch das Schlüsselloch wallte ein gelblichweißer Nebel. Er wurde begleitet von einem giftigen Zischen.
*
Paul Vance stand am Parktor und verbeugte sich andeutungsweise, als ein gewisses hochbeiniges Monstrum sich näherte. Der Wagen hielt an, ein gewisser Mike Rander stieg aus und lachte Vance freundlich zu.
„Alles in Ordnung, Parker?“ erkundigte Rander sich dann.
„Ich bin glücklich, Sir, Ihre Frage positiv beantworten zu können“, gab Josuah Parker zurück. „Die beiden Bosse Hartley und Clemetti sowie alle übrigen Mitarbeiter befinden sich seit einer halben Stunde hinter Schloß und Riegel!“
„Erstklassige Arbeit“, lobte Rander lächelnd. „Mit Ihrer Maske scheint es demnach geklappt zu haben, wie?“
„Weder Mr. Clemetti noch Mr. Hartley schöpften Verdacht“, berichtete der Butler in seiner würdevoll gemessenen Art. „Von den engsten Mitarbeitern Clemettis sogar ganz zu schweigen!“
„Sie sollten den Beruf wechseln und im Fernsehen als Verwandlungskünstler auftreten.“
„Nur dann, Sir, wenn sich dort ein Kriminalfall lösen läßt. Darf ich nach Mr. Vance fragen?“
„Vance, Freddy, Ronny und Ray, Steve und Clive sitzen bereits in Polizeizellen“, berichtete Rander lächelnd. „Die ersten Geständnisse sind bereits abgelegt worden. Vance kann es noch immer nicht begreifen, daß er seine Kleidung ablegen mußte. Die übrigen Ganoven sind froh, daß sie nicht weiter in der Wüste herumirren müssen. Sie faseln alle von Blasrohrpfeilen, aber ich habe mir nicht die Zeit genommen, der Polizei alles zu erklären. Die Behörden glauben vorerst an Fiebervorstellungen.“
„Wogegen ich wirklich nichts einzuwenden hätte, Sir! Wenn Sie gestatten, führe ich Sie jetzt zu Mr. Hartley und Clemetti.“
Parker stieg zu Rander in das hochbeinige Monstrum und ließ sich hinüber zum Ranchhaus fahren. Anschließend kümmerten Herr und Butler sich um die beiden anderen Gangsterbosse.
*
„Gut, Ihr Trick mit Vances Maske war erstklassig“, räumte Hartley widerwillig ein, „aber Sie können uns gar nichts beweisen, Rander. Und auch Sie nicht, Parker! Sie werden sich wundern, wenn wir erst mit unseren Gegenklagen kommen. Noch sind Sie nicht aus dem Schneider!“
„Hartley hat recht“, schaltete sich nun auch Clemetti gereizt ein. „Wer hat denn den ganzen Wirbel aufgezogen?“
„Meine bescheidene Wenigkeit“, gestand Josuah Parker, der sich auch rein äußerlich in den Butler zurückverwandelt hatte, „doch wenn Sie glauben, daß Sie noch einmal davonkommen werden, so haben Sie sich getäuscht, fürchte ich!“
„Sehen Sie mal hier!“ Rander griff nach einem kleinen Tonband, das er hochhielt. „Dieses Langspielband enthält aufschlußreiche Diskussionen. Nach dem Motto: Wer bringt wen um? ist alles aufgezeichnet, was über dieses Thema gesagt wurde!“
Rander, Parker, Clemetti und Hartley saßen in der Wohndiele und warteten auf das Eintreffen der alarmierten Polizei. Die beiden Gangsterbosse trugen selbstverständlich Handschellen. Dafür hatte Parker gesorgt.
„Tonband!“ Hartley grinste verächtlich. „Wollen Sie vor Gericht damit aufkreuzen? Damit kommen Sie nicht weit. Tonbandaufzeichnungen sind kein Belastungsmaterial. Das müssen Sie als Anwalt doch verdammt genau wissen, Rander!“
„Wir mißverstehen uns“, schaltete Josuah Parker sich ein und schüttelte leicht verweisend den Kopf. „Dieses Tonbandmaterial ist auf keinen Fall für die Polizei bestimmt!“
„Sondern für wen?“ Clemetti ahnte die Antwort, wollte es aber genau wissen.
„Diese Tonbandaufzeichnungen gehen selbstverständlich an Ihre Dachorganisation … an das Syndikat!“
„Das … das können Sie doch nicht machen“, stotterte Clemetti entsetzt.
„Sind Sie wahnsinnig?“ keuchte Hartley. „Die bringen uns doch glatt um!“
„Dagegen ließe sich ein Mittel anwenden!“
„Und wie sieht dieses Mittel aus?“ fragten Clemetti und Hartley fast synchron.
„Sorgen Sie dafür, meine Herren, daß Ihnen der Staat für längere Zeit Pension gewährt. Nur in staatlichen Anstalten dürften Sie jetzt noch sicher sein!“
„Wir sollen uns selbst belasten?“ Wieder redeten sie fast synchron.
„Darauf müssen Mr. Rander und meine bescheidene Person allerdings bestellen“, erläuterte der Butler würdevoll. „Aus dem Gang der späteren Gerichtsverhandlung wird sich ergeben, was Sie für sich tun. Besprechen Sie sich mit Ihren Verteidigern. Lassen Sie sich Delikte einfallen! Mr. Rander und meine Wenigkeit müssen darauf bestehen, daß Sie sich wenigstens für Jahre Gefängnis zuordnen. Anderenfalls gehen die Tonbandaufzeichnungen an das Syndikat!“
„Das ist Erpressung!“ Clemetti und Hartley waren sich erstaunlich einig.
„Unsinn, das ist Lebensrettung“, entschied Mike Rander ironisch. „Vielleicht einigen Sie sich auf ein gemeinsames Delikt, falls Vance nicht schon ausgepackt hat!“
„Wir … wir sprechen uns noch“, drohte Clemetti.
„Wir sind auch mal wieder am Drücker“, prophezeite Hartley grimmig.
„Natürlich … nach fünf Jahren. Denken Sie daran! Aber vielleicht haben Sie Glück.“
„Glück?“ Clemetti und Hartley schöpften Hoffnung.
Rander nickte und schmunzelte.
„Vielleicht hat die Polizei schon so viel Belastungsmaterial, daß Sie sich gar nicht gegenseitig zu bezichtigen brauchen. Lassen Sie sich doch überraschen! Ich wünsche auf jeden Fall geruhsame Jahre!“
„Die Polizei, Sir!“ Parker hob lauschend den Kopf. „Wenn Sie gestatten, werde ich sie empfangen und hereinführen!“
Rander nickte, während Parker die Wohnhalle des Ranchhauses verließ. In der großen Eingangstür blieb der Butler einen kurzen Moment stehen und sah sich bedauernd um.
Er war etwas unglücklich. Die Gangsterbosse, die „Großen Drei“, hatten es ihm im Grunde doch zu leicht gemacht. So viele nette Gags hatten darauf gewartet, angewendet zu werden. Und nun war dieser Fall schon beendet.
Parker СКАЧАТЬ