Название: Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740927769
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„Die können Sie haben, Hartley. Clemetti nickte gewichtig. „Rander und Parker waren am frühen Morgen in einem Geschäft für Scherzartikel. Sie sind einwandfrei erkannt worden.“
„Wo waren sie?“ Vance und Hartley sahen sich ungläubig an.
„In einem Laden für Scherzartikel“, wiederholte Clemetti noch einmal. „Sie kamen nach einer knappen Viertelstunde mit ein paar Paketen wieder heraus und fuhren los.“
„Versteht ihr das?“ Vance spürte ein Prickeln im Genick.
„Überhaupt nicht“, sagte Hartley, „ich weiß nur, daß die beiden Schnüffler irgendeine Teufelei aushecken … Wir müssen mächtig auf Draht sein, wenn wir nicht hereingelegt werden wollen!“
„In ein paar Stunden haben wir sie“, stellte Clemetti fest. „Sie sind nach wie vor in Las Vegas. Das habe ich im Gefühl, Freunde. Die sind so verrückt, uns hier anzugreifen. Besser können wir es doch überhaupt nicht haben!“
Bevor Vance und Hartley antworten konnten, stürzten Ronny und Ray ins Zimmer. Hinter ihnen tauchten Crane und Freddy auf. Ihnen folgten Vances Gorillas Steve und Clive. Sie alle wirkten recht aufgeregt.
„Was ist denn?“ fauchte Clemetti gereizt.
„Oben, Boß, oben!“ keuchte Ray.
„Ein toller Brocken!“ hechelte Ronny.
„Wovon redet ihr eigentlich?“ wollte Clemetti wütend wissen. Er hatte das Gefühl, daß seine beiden engsten Leibwächter verrückt geworden waren.
„Ein dickes Ding, Chef, verdammt dickes Ding“, schnaufte nun auch Privatsekretär und Quartiermacher Crane in Richtung Hartley.
„Sagenhaft!“ kommentierte Freddy, der Vormann der drei Hartley-Schläger.
„Steht auf der Kippe, Chef“, flüsterte Steve seinem Boß Vance zu und verdrehte die Augen.
„Wenn der abrutscht, sind wir erledigt“, schloß Clive und kämpfte gegen ein leichtes, konvulsivisches Zittern an.
„Wovon redet ihr eigentlich?“ schrie Clemetti aufgebracht, „könnt ihr euch nicht deutlicher ausdrücken?“
„Sehen Sie sich das Ding an, Chef“, bat Ronny, „mir ist richtig schlecht!“ Er schloß und verdrehte die Augen. Er war einer leichten Ohnmacht nahe.
*
Clemetti, Vance und Hartley standen vor dem Ranchhaus und starrten entgeistert hinauf zum Grat des fast senkrecht abfallenden Felsens, an dessen Fuß sich die Gebäude fast liebevoll anschmiegten.
Clemetti zweifelte an seinem Verstand. Das, was er dort oben sah, war gestern noch nicht vorhanden gewesen.
„Worauf warten wir noch?“ flüsterte Hartley, der um sein Leben fürchtete. Auf Zehenspitzen stahl er sich davon. Rückwärts, immer mit dem Blick nach oben. Er wagte kaum zu atmen. Er hatte Angst, daß die Katastrophe jede Sekunde eintreten könnte.
„Nichts wie weg“, flüsterte Vance. Trotz seiner Feststellung aber blieb er wie gelähmt stehen und konnte den Blick nicht vom Grat der Steilwand lösen. Ein Blutstau bildete sich in seinem Kopf. Er glaubte, unter dem Messer einer Guillotine zu liegen.
Clemetti hatte sich endlich gefaßt.
„Das kann nicht wahr sein“, flüsterte er immer wieder vor sich hin und rieb sich dann die Augen. Er hoffte, an gewissen Einbildungen zu leiden, und wünschte, daß dieses schreckliche Bild sich verlor.
„Es kippt … es kippt!“ schrie Ronny in diesem Moment und deutete mit ausgestrecktem Arm nach oben. „Rette sich, wer kann! Lauft, Jungen, gleich passiert es!“
*
Mike Rander und Josuah Parker befanden sich hoch auf dem Grat und schauten hinunter auf die Clemetti-Ranch. Sie konnten von ihrem Standort aus jede Einzelheit erkennen. Und sie genossen wie zwei große Lausejungen das Resultat eines gewissen Streiches.
Neben ihnen türmte sich ein riesiger Felsklotz hoch, gelbgrau in der Farbe, drohend, tonnenschwer, unheimlich und tödlich. Dieser Felsklotz war auf rätselhafte Art und Weise hinauf auf den Grat befördert worden. Es war Parkers Geheimnis, wie er das geschafft hatte. Denn dies sollte gesagt werden, Parker allein hatte diesen mächtigen Felsklotz an seine Stelle gebracht. Er hing, zum Abkippen nahe, über den Rand der Steilwand.
„Die Herren scheinen ja mächtig nervös geworden zu sein“, stellte Rander lächelnd fest. Er sah durch ein kleines Fernglas hinunter auf die Ranch. „Sehen Sie doch, Parker, da scheint sich so etwas wie eine Flucht vorzubereiten!“
„Ich muß gestehen, Sir, daß ich mich ein wenig freue“, antwortete Josuah Parker in seiner zurückhaltenden Art und Weise, „zeigt es sich doch, daß selbst hartgesottene Gangster die Naturgewalt scheuen.“
„Scheuen ist gar kein Ausdruck!“ Rander grinste breit. „Aufgeschreckte Ameisen sind noch ruhig gegen den Betrieb da unten.“
Der junge Anwalt übertrieb keineswegs.
Man sah unten vor der Ranch die Männer, die herumliefen, hinauf zum Grat starrten, dann in rasender Eile im Ranchhaus verschwanden und schließlich wieder mit irgendwelchen Habseligkeiten auftauchten.
„Sollten wir den Burschen nicht Beine machen?“ Rander wandte sich an seinen Butler, der sich gerade erhob und seine Frage mit einem würdevollen Kopfnicken beantwortete.
Rander erhob sich nun ebenfalls.
Er trat einige Schritte zurück und schaute seinem Butler zu, der sich inzwischen gegen den tonnenschweren Felsklotz stemmte und offensichtlich die Absicht hatte, ihn aus dem Gleichgewicht kippen zu lassen.
*
Clemetti, Vance und Hartley standen bereits im weiten Park und rechneten sich hier einige Sicherheit aus. Ihre Leute waren dabei, wichtige Dinge aus dem Haus zu holen. Sie alle fühlten sich wie auf einem Pulverfaß, dessen Lunte bereits angezündet ist.
„Da … da!“ Hartley hatte es zuerst gesehen.
Clemetti und Vance schauten sofort zum Grat hoch und schoben schützend ihre Köpfe zwischen die Schultern. Dann, nach einer ausgedehnten Schrecksekunde, warfen sie sich auf den Absätzen herum und ergriffen die Flucht.
Sie galoppierten wie aufgeschreckte Wildschweine zum Parktor und kümmerten sich einen Dreck um ihre Mitarbeiter und diversen Leibwächter.
Dann ein schriller, entsetzter Aufschrei.
Irgendein Gangster hatte ihn ausgestoßen. Er deutete hinauf zum Grat und war nicht mehr in der Lage, vor Schreck ein Glied zu rühren.
Clemetti, Vance und Hartley blieben ebenfalls stehen. Wie gebannt starrten sie nun auf den tonnenschweren Felsklotz, der sich über den Grat hinwegschob, für einige Sekunden verharrte, dann zu beben und zu zittern schien, um dann in den freien Fall überzugehen.
Ein unheimlicher Anblick, der das Blut in den Adern gerinnen ließ.
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