Название: Butler Parker Staffel 6 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker Staffel Staffel
isbn: 9783740927769
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Er lauschte.
Nichts zu hören. Wartete der Mörder auf ihn? Lag der Feuersalamander auf der Lauer?
Parker wußte sich zu helfen.
Er zog aus seiner Ziertuchtasche einen Plastikstreifen hervor, der völlig harmlos und nichtssagend aussah. Er riß eine Art Deckblatt ab und warf den Plastikstreifen dann einfach in die Dunkelheit der Werkstatt hinein.
Sekunden später gab es einen leichten Puff. Dann strahlte in der Werkstatt ein gleißendes Licht auf, das auf die Augen wie eine kleine Sonne wirkte und völlig blendete.
Da Parker sich aber seine Spezialsonnenbrille aufgesetzt hatte, die im Prinzip nach der Art einer Schweißerbrille gearbeitet war, vermochte er jede Einzelheit in dieser Werkstatt zu erkennen.
Da war die lange Reihe der Stahlblechspinde, da waren die Werkbänke, die Schränke, in denen wahrscheinlich Werkzeuge und Baumaterialien aufbewahrt wurden, und da war schließlich ein Mann, der in einer Mauernische stand und ein Gewehr in der Hand hielt, dessen Lauf abgesägt war.
Dieser Mann hatte den Unterarm schützend vor die Augen gelegt und war nicht in der Lage, sich zu rühren. Er mußte total geblendet sein. Instinktiv ging er in die Hocke.
Parker nutzte seinen Vorteil und beeilte sich, an diesen Mann heranzukommen.
„Ich habe das untrügliche Gefühl“, sagte er dann, „daß ich Sie vor weiteren Dummheiten bewahren muß.“
Während Parker noch sprach, nahm er dem völlig verdutzten Mann das Schrotgewehr aus der Hand.
„Ich … ich kann nichts mehr sehen“, sagte Norman Halligon, um den es sich nämlich handelte, „ich bin blind … blind!“
„Ihre Sehnerven werden sich bald wieder beruhigen und normalisieren“, tröstete Parker den Flugzeugmodellbauer, „nehmen Sie derweil hier auf dem Hocker Platz.“
Norman Halligon setzte sich und nahm nach einigen Sekunden zögernd den schützenden Unterarm herunter.
„Was … was wollen Sie?“ fragte er dann unsicher, „wer sind Sie?“
„Parker mein Name, Josuah Parker, meines Zeichens Butler bei Mister Rander.“
„Weshalb sind Sie hier“, wollte Halligon wissen, obwohl doch gerade er informiert sein mußte.
„Ich möchte mir erlauben, Sie zu Ihrem gelungenen Flugzeugmodell zu beglückwünschen, Mister Halligon. Ausgezeichnete Arbeit, wie ich anerkennend bemerken möchte. Auch Ihr drahtloses Steuersystem funktionierte ausgezeichnet.“
„Was meinen Sie eigentlich?“ gab Halligon zurück und stellte sich dumm.
Parker verzichtete darauf, ins Detail zu gehen. Er hatte inzwischen genug gesehen. Auf einer der Werkbänke stand eine Art Kofferradio, das die Steuersender enthielt. Mit diesem Gerät hatte Halligon sein hochbrisantes Flugzeugmodell per Funkimpulse gesteuert.
„In wessen Auftrag, wenn ich fragen darf, haben Sie diesen Mordanschlag ausgeführt“, erkundigte sich Parker im Plauderton, „seit wann sind Sie für den Feuersalamander tätig, Mister Halligon?“
„Lassen Sie mich in Ruhe! Ich weiß nicht, wovon Sie reden.“ Halligon hatte sich inzwischen von seiner Überraschung erholt und wurde langsam frech, „scheren Sie sich weg von hier, sonst zeige ich Sie an! Sie haben mich hier ja richtig überfallen. Von einem Feuersalamander habe ich noch nie was gehört.“
Er war aufgestanden und sah den Butler wütend an. Parker hatte inzwischen das Licht eingeschaltet und wartete auf die Rückkehr seines jungen Herrn.
„Verzichten wir auf unnötige Erregung“, schlug Parker würdevoll vor, „die einschlägigen und zuständigen Behörden werden sich mit Ihnen befassen. Oder vielleicht auch Mister Rittman, der es gar nicht schätzt, wenn seine Leute erfolglos bleiben.“
„Was hat Rittman damit zu tun?“
„Es wird sich mit Sicherheit früher oder später herausstellen, Mister Halligon. Kommen Sie jetzt! Ich darf Ihnen allerdings am Rande versichern, daß aus einem gewissen Millionengeschäft nichts werden wird.“
„Können Sie mir mal erklären, was Sie eigentlich meinen?“ fragte Halligon und grinste. Er ging zur Tür der Werkstattbaracke und öffnete sie.
In diesem Moment fielen in rasend schneller Reihenfolge einige Schüsse, die einen Schalldämpfer passierten und daher nur sehr gedämpft zu hören waren.
Halligon wurde wie von unsichtbaren Schlägen um seine Längsachse herumgewirbelt, fiel gegen den Türrahmen und rutschte langsam an ihm herunter, um dann regungslos am Boden liegenzubleiben.
Parker hatte sich durch einen gemessenen Sprung zur Seite in Sicherheit gebracht.
Er hörte jetzt das Aufheulen eines Automotors, dann durchgehende, quietschende Reifen und fast gleichzeitig damit ungedämpfte Schüsse, die von einem lauten Splittern von Glas begleitet wurden.
Parker stieg über Halligon hinweg und sah sich bald darauf seinem jungen Herrn gegenüber, der eine rauchende Waffe in der Hand hielt.
„Pech gehabt“, sagte Rander ärgerlich, „der Fahrer ist entkommen. Schade, so nahe waren wir dem Attentäter noch nie, Parker!“
„Man muß Niederlagen einstecken können, Sir, wenn ich mir diesen Hinweis erlauben darf. Der lädierte Wagen müßte sich früher oder später finden lassen! Im Moment dürfte Master Halligon interessant sein. Ich fürchte, er ist von seinem Auftraggeber mundtot gemacht worden!“
*
Halligon lebte noch.
Schwer und röchelnd ging sein Atem. Parker hatte den Kopf des Sterbenden hochgestützt und beugte sich über ihn.
„Wer ist der Salamander?“ fragte er eindringlich, „warum wollen Sie diesen Mörder schonen, Mister Halligon? Er verdient keine Rücksicht. Wer ist der Salamander?“
Halligons Lippen bewegten sich, doch zu hören war nichts. Parker brachte seinen Mund noch näher an das Ohr von Halligon und wiederholte seine Fragen.
Halligon wollte antworten. Das war deutlich zu sehen. Er richtete sich sogar ein wenig auf, rutschte dann aber wieder zurück.
„Gus …“, murmelte Halligon dann fast unhörbar, „Gus … dieser verdammte …
Seine Kräfte reichten nicht mehr aus, den Satz zu vollenden. Ein wildes Aufbäumen, ein Zucken, dann fiel Halligons Kopf haltlos zur Seite.
„Das war der Tod, Sir“, meldete Parker seinem jungen Herrn, der vorn an der Tür stand und die Werkstatt bewachte. „Ich fürchte, die Ausführungen Mister Halligons waren leider nicht umfassend genug!“
„Was hat er denn noch sagen können?“
„Er nannte den Vornamen Gus und verband ihn mit einem Fluch, den er nicht beenden konnte.“
„Gus … Gus … Meinte er Gus Rittman?“
„Dieser СКАЧАТЬ