Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller. Scarlet Wilson
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Название: Moonlight Romance Staffel 3 – Romantic Thriller

Автор: Scarlet Wilson

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Moonlight Romance Staffel

isbn: 9783740953201

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СКАЧАТЬ der »Danubia Queen« war der nächtliche Besucher, wie ihn manche der Passagiere nannten, fest entschlossen, in dieser Nacht auf Beutefang zu gehen, endlich wieder einmal zuzuschlagen. Er musste es einfach versuchen, denn er gierte nach diesen wenigen Blutstropfen, die bei jedem Biss von einem Menschen zum anderen wechselten.

      Auch das gehörte nämlich zu den Märchen, die durch die Weltgeschichte geisterten, dass ein einziger Vampirbiss bereits einem Aderlass glich. Dem war keineswegs so. Einfach weil Vampire so viel Blut auf einmal gar nicht benötigten und auch gar nicht aufnehmen konnten. Vonnöten war vielmehr das wiederholte Beißen des Opfers, denn der Vorrat hielt nie lange vor.

      Er hatte sich auch schon ein Opfer ausgesucht, eine allein reisende blondhaarige Dame, die eine der teuren Suiten bewohnte, machte ihm regelrecht Appetit. Er musste nur die Nacht abwarten. Wie und wann die Streifen durch die Gänge des Schiffes patrouillierten, dafür gab es einen ausgearbeiteten Plan, den er sich kopiert hatte.

      Während er seine Utensilien wie etwa die dunkle Kleidung zurecht legte, blickte er aus dem Fenster und sah eine der Besuchergruppen aus Belgrad zurückkehren. Unter ihnen befanden sich diese fünf Tischnachbarn, die ihm, mit ihrem Gelächter und ihrer fast schon aufdringlichen guten Laune, regelmäßig auf den Geist gingen. Dieser Jonny, ein geschniegelter Beau in seinen Augen, der eine ungute Ausstrahlung hatte; oder die Alte, die von sich selbst behauptete, eine Gräfin zu sein, aber den Beweis für seine Begriffe nicht erbracht hatte. Oder diese schreckliche Tusse aus Frankfurt, eine Preisträgerin irgendeines obskuren Wettbewerbs, die diesen Jonny stets mit ihren Schleierblicken anhimmelte. Eigentlich sollte auch sie einmal daran glauben müssen, beschloss er.

      Und schließlich war da diese Rheinländerin mit dem Doppelnamen. Aus ihr wurde er nicht klug, sie sah ihn manches Mal so seltsam forschend an, als vermutete sie etwas. Aber wie sollte sie etwas ahnen, dafür hätte sie eigentlich hier aus der Gegend, vom Balkan, stammen müssten. Die Leute hier hatten oft ein erstaunliches Gespür dafür. Aber auf dem Schiff schienen solche sensiblen Typen nicht vertreten zu sein. Zu seinem Glück. Und das wollte er weidlich ausnützen.

      Damit verließ er seine Kabine und ging auf Deck, um die Zurückkehrenden zu begrüßen. Das machte jeder der Crew an Bord, das hatte sich so eingebürgert. Und er wollte um alles in der Welt nicht auffallen, nur weil er ein so doofes Zeremoniell nicht einhielt.

      In Angelikas Kabine und nicht nur da wurden inzwischen ernsthafte Gespräche geführt. Während das verliebte Paar beratschlagte, wann sie den Kapitän einweihen und damit um Hilfe bitten sollten, saßen Eugenie Schmitz-Wellinghausen und Inge Faszl in der Bibliothek, wo sie sich zufällig getroffen hatten und ins Gespräch gekommen waren.

      Das Schiff verlegte inzwischen flussabwärts, wenn auch nicht sehr weit, nur bis Anlegestelle 45, wo es einen Zwischenstopp geben sollte.

      Beide bestaunten die Ufer links und rechts des Flusses, wo sich wilder Fels mit ansehnlichen Auenwäldern ablöste. Die Gegend war ganz offensichtlich nur schwach besiedelt.

      Was die Gräfin zu erzählen hatten, erstaunte die andere ungemein und so nachhaltig, dass sie beschloss, aus ihrer geheimen Mission eine bedingt offene zu machen und dieser quasi Eingeweihten die Situation zu schildern. Quintessenz der Unterredung: die beiden fanden sich bei Kapitän Stojanow wieder, der auf ihre Bitten den Schiffsarzt dazu holte. Da das Schiff erst in zweieinhalb Stunden ablegen sollte, war genügend Zeit zur Verfügung. Und just, als sie beginnen wollten, gesellten sich Jonny und Angelika dazu.

      *

      Sie waren flotter vorangekommen als erwartet und als sie schon von weitem die Geräusche der Sägen hören konnten, wussten sie, dass sie punktgenau am Ziel angekommen waren. Die Kämpfer aus Dragovac hielten kurz an, um ihre Waffen – leicht händelbare Armbrüste und Wurfmesser – bereit zu haben, den sie waren bislang in den Satteltaschen beziehungsweise im begleitenden Allradwagen verstaut gewesen. Die beiden Fürstensöhne stiegen auf die Ersatzpferde um, denn zwischen den eng stehenden Baumriesen kam kein Auto hindurch. Als Schusswaffen hatten sie Gewehre, immerhin russische Mehrlader, die uralt waren.

      Mitri, der den Oberbefehl vom Fürsten übertragen bekommen hatte, schickte einen jungen Bauernsohn in Richtung der Fällarbeiten, um auszukundschaften, wie die Lage sich anbot. Und er verteilte einige Flaschen mit Wodka aus der Brennerei des Schlosses. Unentschlossene sollten dadurch kühner werden.

      Als Szabo, der Kundschafter, zurückkam und verkündete, es sei nur eine kleine Schar von Waldfrevlern am Werk, die die gefällten Bäume gerade über einen der spärlichen Waldwege mit Hilfe schwerer Ackergäule abtransportierten, gab Mitri den Befehl zum Angriff. Die Holzdiebe wurden total überrascht, waren sie doch davon ausgegangen, dass so weit entfernt von Schloss Dragovac keine Gefahr von Seiten der Besitzer drohte.

      Im Handumdrehen waren die sieben Männer überwältigt; es war nicht einmal zu einem Schusswechsel gekommen. Die bulgarischen Diebe, sie waren im Auftrag eines großen Sägewerks in der Nähe von Sofia unterwegs, ergaben sich sofort, als sie die Kämpfer zu Pferde erblickten. Zum Kämpfen waren sie nicht angeheuert worden.

      Mitri ließ ihnen Fesseln anlegen und schickte sie mit zwei seiner Leute zu Pferde zum Schloss zurück. Das würde einige Zeit länger dauern, als sie für den Ritt hierher benötigt hatten, aber Zeit hatten sie genug. Der mitgegebene Proviant war allerdings knapp bemessen und als Getränk blieb ihnen nur Wasser aus Bächen und Quellen.

      Eriu und er machten sich auf den Weg Donau, zur Anlegestelle 45, wo auf ihn und seinen Bruder eine weitere, wahrscheinlich schwierigere Aufgabe wartete. Er hoffte nur, dass es dem Fürsten gelungen war, eine schlagkräftige Schar Männer zur Anlegestelle zu schicken.

      *

      Ehe noch der Kapitän das Wort ergreifen konnte, begann Inge Faszl, die Gräfin, zu sprechen, und schnitt damit Frau Schmitz-Wellinghausen das Wort ab, denn die hatte bereits den Mund gespitzt.

      »Ich will mich hier nicht aufdrängen, aber ich bin allen Anwesenden, Jenny ausgenommen, eine Erklärung schuldig. Haben Sie vielleicht etwas zu trinken hier?« fragte sie den Kapitän. »Ich bin auf einmal so durstig.«

      Und flugs war auch das geregelt, es gab sogar eine Auswahl verschiedener Säfte, sowie Wasser.

      »Nun«, begann Inge Faszl erneut, »Eigentlich sollte ich mich vorstellen. Ich heiße Ingeborg Ingelore Ingelinde von Faszl und gehöre von Geburt her dem Geschlecht der Grafen von Faszl an. Ich war nie verheiratet, da ich frühzeitig ins Kloster gegangen bin. Das war in der Nähe von – ach, ist auch egal. Jedenfalls im früheren Oberschlesien; zeitweilig war ich dort als Äbtissin, bis die politischen Gegebenheiten unerträglich wurden. Meine Familie stammt nicht aus der dortigen Gegend, beheimatet sind wir in Kurland. Und daher kommen meine Kenntnisse, die ich Ihnen unterbreiten will.«

      Sie hielt kurz inne, um einen Schluck zu trinken. Die Gelegenheit für Jenny Schmitz-Wellinghausen, weiterzuerzählen.

      Sie berichtete von dem Gespräch in der Bibliothek zwischen Jonny und Angelika, die nur staunen konnten, wie genau ihre Worte wiedergegeben wurden.

      »Genau deswegen wollten wir mit Ihnen, Herr Kapitän, reden«, sagte Jonny. »Denn ich weiß nicht mehr aus noch ein.«

      »Ich denke, da komme ich ins Spiel«, sagte Inge Faszl. »Ich denke, ich kann weiterhelfen, muss aber zunächst etwas weiter ausholen. Es war auch für die Beauftrage des Anti-Vampir-Liga, wie die Vereinigung populär auch genannt wird,« sie zeigte auf Jenny Schmitz-Wellinghausen, » eine Neuigkeit, zu erfahren, dass es zwei verschiedene Arten von Vampiren gibt. Die landläufig bekannte Art kommt ursprünglich wohl aus dem rumänischen Transsilvanien, die sogenannten Nachtaktiven, die aber tagsüber auch existieren können, und die sogenannten Sonnengiere, die das СКАЧАТЬ