Название: Finanzielle Unabhängigkeit für Frauen für Dummies
Автор: Lisa Breloer
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Жанр: Личные финансы
isbn: 9783527826834
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Wie Sie die Kosten aufteilen, machen Sie am besten davon abhängig, wie viel jeder der beiden Partner zahlen kann. Grundsätzlich sind die folgenden zwei Ansätze möglich:
Die 50:50-Methode: Eine gängige Methode ist es, gemeinsame Kosten 50:50 zu teilen. Insbesondere wenn Ihr Einkommen ähnlich hoch ist und die Ansprüche für gemeinsame Anschaffungen gleich sind, erweist sich diese Aufteilung als sinnvoll.
Gewichtung nach Einkommen: Sind Ihre Einkommen unterschiedlich hoch, weil beispielsweise ein Partner wegen der Karriere des anderen Partners oder der Kindererziehung zurücksteckt, können Sie festlegen, dass derjenige mehr bezahlt, der dadurch mehr verdient.
Um die persönliche Obergrenze zu ermitteln, können Sie für sich selbst berechnen, was Ihr eigenes Singleleben kosten würde. Teilen Sie sich in einer Beziehung viele Ausgaben, ist das gemeinsame Leben meist günstiger. Zwei Single-Wohnungen zusammen kosten mehr als eine gemeinsame Wohnung. Oder umgekehrt: Sie nutzen ein ganzes Badezimmer und bezahlen aber nur ein halbes.
Vorsicht ist geboten, wenn Sie gemeinsam im alleinigen Eigentum Ihres Partners wohnen und Sie als Miete die Hälfte der Tilgungsrate und der Zinsen bezahlen. Zuerst klingt es fair. Doch genau genommen, investieren Sie Ihr Geld in die Immobilie Ihres Partners, die nachher ihm gehört. Manchmal ist die Kreditrate auch höher, als die Miete wäre. Als immobilienloser Partner sollten Sie höchstens den Mietbeitrag bezahlen, der auch der Wohngröße entspricht, die man sich als gemeinsames Mietobjekt leisten würde. Das fällt insbesondere dann ins Gewicht, wenn die Immobilie des Partners größer ist, als sie in der aktuellen Lebenssituation sein müsste.
Außerdem wird der immobilienlose Partner durch eine solche Regelung davon abgehalten, eine eigene Wohnung zu erwerben oder eigenes Vermögen aufzubauen. Schließlich ist einer von beiden bereits Eigentümer und hat meist einen hohen Kredit. Doch genau das rächt sich im Fall einer Trennung, insbesondere dann, wenn Sie nicht verheiratet sind. In Kapitel 6 erfahren Sie mehr über die unterschiedlichen Folgen für Verheiratete und Unverheiratete.
Gemeinsame Budgets: Geizhälse und Verschwender auf einen Nenner bringen
Planen Sie größere gemeinsame Anschaffungen oder einen Urlaub, können Sie sich als Paar im Vorhinein auf ein gemeinsames Budget einigen. Falls Sie erst noch darauf sparen müssen, haben Sie dadurch gleich ein finanzielles Ziel vor Augen.
Wird es dann ernst und die Kaufentscheidung steht bevor, können Sie sich schneller einigen und schlagen seltener über die Stränge. Falls einer von Ihnen beiden dann doch eine teurere Anschaffung anvisiert, könnte er den Betrag, der das Budget überschreitet, allein schultern.
Kontenmodelle
Sie haben einen Überblick über die gemeinsamen Kosten und wer wie viel davon trägt. Dann sind Sie einen großen Schritt weit gekommen. Als Nächstes sollten Sie sich zusammen überlegen, welches Kontenmodell für Ihre Beziehung Sinn macht.
Folgende drei Möglichkeiten möchte ich Ihnen vorstellen:
1 getrennte Konten
2 ein gemeinsames Konto und parallel eigene Konten
3 nur ein gemeinsames Konto
Getrennte Konten mit regelmäßigem Ausgleich
Sofern Sie als Paar nicht zusammengezogen sind, bleiben die gemeinsamen Ausgaben meist überschaubar. Ein Ausgleich nach einem gemeinsamen Urlaub und abwechselndes Einladen zum Essen reichen dann meistens schon völlig aus. Hierfür lohnt sich ein Paarkonto nicht. Zumal gemeinsame Ausgaben sehr unregelmäßig und unterschiedlich hoch sind.
Um den Überblick zu behalten, gibt es unterschiedliche Helferlein:
den Klassiker Excel,
das gute alte Haushaltsbuch und
nützliche Apps.
Damit können Sie die gemeinsamen Kosten sammeln und anschließend aufteilen. Ein weiterer Vorteil dieser Methode ist, dass alles sofort dokumentiert ist. Sie können dadurch schnell nachsehen, was bereits verrechnet wurde.
Splitwise ist eine tolle App für den gemeinsamen Kassensturz. Wer hat wie viel bezahlt? Und wer schuldet nun wem wie viel? Dafür ist Splitwise gemacht: Sie und Ihr Partner tragen jeweils Ihre Ausgaben ein. Am Ende des Monats zeigt die App die Gesamtrechnung an. So sehen Sie auf Anhieb, wer wem wie viel schuldet. Die Aufteilung können Sie individuell festlegen. Sie muss nicht 50:50 passieren, sondern kann zum Beispiel auch im Verhältnis 70:30 geschehen, wenn ein Partner mehr verdient.
Ein gemeinsames Konto
Ein gemeinsames Konto ist in vielen Beziehungen üblich. Alle Einnahmen fließen darauf und alle gemeinsamen und individuellen Ausgaben werden davon abgebucht. Kurzum man schmeißt alles in einen Topf und jeder isst daraus. Der Verwaltungsaufwand ist gering. Die Gefahr, dass man den Überblick verliert, ist dafür umso höher. Wenn Sie klassische Filialbankkundin sind, können Sie dadurch Kontoführungsgebühren sparen.
Ein einziges gemeinsames Konto funktioniert gut, wenn Sie beide die gleiche Einstellung zum Geld haben. Ist einer von beiden jedoch kauffreudiger und der andere sparsam, dann sind Konflikte vorprogrammiert.
Solch ein Gemeinschaftskonto ist normalerweise ein sogenanntes Oder-Konto. Jeder Kontoinhaber ist allein verfügungsberechtigt. Über ein Und-Konto dagegen können beide Kontoinhaber nur gemeinsam verfügen. Dies ist jedoch eher die Ausnahme und nicht zweckmäßig. Das Guthaben eines Gemeinschaftskontos gehört grundsätzlich beiden Partnern zur Hälfte.
Für die Schulden des Partners haften
Dürfen beide Partner auf ein gemeinsames Konto zugreifen und über das Geld des anderen auf dem Gemeinschaftskonto verfügen, dann müssen auch beide für die Schulden des Kontos bürgen. Die Bank würde sich also mit ihren Forderungen auch an den einen Partner wenden, wenn der andere Partner sie verursacht hat. Außerdem kann das Konto gepfändet werden, unabhängig davon, wer wie viel einbezahlt hat.
Schenkungsteuer macht Gemeinschaftskonten teuer
Wenn alle Einzahlungen über das gemeinsame Konto laufen, ist Vorsicht geboten. Hohe Gutschriften, die ganz eindeutig für einen Kontoinhaber bestimmt sind, sind auch für den Fiskus interessant. Daher sollten Sie in solch einem Fall besonders aufmerksam sein. Die Freude über ein fettes Plus auf dem Gemeinschaftskonto kann schnell von der Schenkungsteuer vermiest werden. Folgende höhere Einzahlungen, die nur einem der beiden Kontoinhaber zuzurechnen sind, sollten Sie mit Vorsicht genießen:
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