Название: Finanzielle Unabhängigkeit für Frauen für Dummies
Автор: Lisa Breloer
Издательство: John Wiley & Sons Limited
Жанр: Личные финансы
isbn: 9783527826834
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Geld und Liebe: Untrennbar miteinander verbunden
IN DIESEM KAPITEL
Einfluss der Partnerschaft auf das eigene Vermögen
Teilen gemeinsamer Kosten
Kontenmodelle
Miteinander über Geld sprechen
In dem bekannten TV-Klassiker mit Jürgen von der Lippe wurden die Kandidaten regelmäßig vor die Wahl gestellt: Geld oder Liebe? Im richtigen Leben ist dies kein »Entweder … oder«. Denn wenn Sie sich für die Liebe entscheiden, hat es auch Folgen für das eigene Geld. Was im ersten Moment etwas unromantisch klingt, ist bei genauerem Hinsehen offensichtlich. Es geht hier nicht darum, durch die richtige Partnerwahl reich zu werden, sondern welche Folgen eine Beziehung auf Ihr Vermögen hat. Spätestens, wenn es ernst wird, müssen Sie sich als Paar überlegen, wie Sie die Finanzen gemeinsam regeln können. Insbesondere Sie als Frau müssen sich diesem Thema stellen. Sie dürfen sich nicht allein nach dem Partner richten und ihm blind vertrauen.
In diesem Kapitel geht es um den oft unterschätzten Zusammenhang von Geld und Liebe. Sie erfahren hier, wie Sie gemeinsame Kosten ermitteln und fair teilen können. Es gibt unterschiedliche Kontenmodelle, um die Paarfinanzen zu organisieren. Dabei lauern Stolperfallen, aber Sie können auch von gemeinsamen Einsparmöglichkeiten profitieren.
Rechnen statt Romantik – Liebe hat etwas mit Vermögensaufbau zu tun
Geld ist ein wichtiges Thema in Beziehungen. Los geht es meist schon beim ersten Date mit der Frage »Wer bezahlt die Rechnung?« Die Antwort darauf sagt viel über Ihre Einstellung und die Ihres Dates aus.
Der Umgang mit Geld in der Partnerschaft hat großen Einfluss auf Ihren Vermögensaufbau. Wenn Sie als Paar nie über Finanzen sprechen, verlieren Sie schnell den Überblick über die Ausgaben und können die eigenen finanziellen Ziele nicht mehr im Blick behalten. Sobald es ernst wird und Sie eine gemeinsame Wohnung beziehen oder gemeinsame Dinge anschaffen, sollten Sie darüber sprechen.
Finden Sie es unromantisch über Geld zu sprechen? Da kann ich Sie beruhigen. Die Paare, die über Geld sprechen und gemeinsame Lösungen finden, diskutieren auf Augenhöhe und ziehen an einem Strang. Was soll daran unromantisch sein?
Es hat folgende Vorteile, wenn Sie und Ihr Partner über Geld sprechen:
Sie können voneinander lernen und jeweils das Wissen des anderen nutzen.
Mit niemandem tauschen Sie sich so offen aus wie mit dem Partner.
Motivieren Sie sich gegenseitig beim Vermögensaufbau.
Es ist viel leichter, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen, wenn Sie auf das Verständnis des Partners bauen können und ihn in Ihre Pläne einweihen.
Bitte gehen Sie nicht noch einen Schritt weiter und überlassen Ihrem Partner die gemeinsamen Finanzen. Es ist unerlässlich für Ihre eigene wirtschaftliche Unabhängigkeit, dass Sie sich selbst um Ihr eigenes Geld kümmern und eigene Anlageentscheidungen treffen. Sobald Sie die Verantwortung abgeben, haben Sie auch Ihr Wissen abgegeben und sind dadurch in Notsituationen weniger abgesichert.
Falls Sie Kinder haben und als Frau Ihre Finanzen selbst regeln, sind Sie ein gutes Vorbild und legen den Grundstein für die wirtschaftliche Unabhängigkeit Ihrer weiblichen Nachkommen.
Blind vor Liebe –Auswirkungen gemeinsamer Entscheidungenauf die eigenen Finanzen
Niemand kann eine erfüllende Beziehung führen, ohne Kompromisse einzugehen. Der Umzug in eine andere Stadt oder ein Jobwechsel ist nicht immer für beide ein finanzieller Vorteil. Die individuellen monetären Folgen solcher Entscheidungen sollten Sie berücksichtigen und miteinander besprechen. Andernfalls handeln Sie im wahrsten Sinne der Worte »blind vor Liebe«. Auch wenn Sie sich der Liebe wegen für eine finanziell unattraktive Lösung entscheiden (Man muss im Leben nicht immer vernünftig sein!), halten Sie die wegweisenden großen Entscheidungen unbedingt im Blick. Sonst sehen Sie im Rausch der Liebe die Konsequenzen nicht.
Tatsächlich stecken Frauen öfter wegen Ihrem Partner zurück als Männer. Beispielsweise sind 55 Prozent der Frauen laut einer Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2014 schon einmal für ihren Partner umgezogen.
Wird der neue Job schlechter bezahlt, können Sie über einen Ausgleich nachdenken, zum Beispiel indem derjenige von Ihnen, der weniger verdient, einen geringeren Anteil an der Miete trägt.
Gemeinsame Kosten ermitteln und teilen
Irgendwann überlegen sich die meisten Paare, wie sie ihre Finanzen regeln. Dabei stolpern sie zuerst über die gemeinsamen Kosten. Auf den nächsten Seiten erläutere ich Ihnen folgende Schritte:
Finden Sie heraus, welche gemeinsamen Kosten anfallen.
Definieren Sie, wer welchen Anteil davon trägt.
Einigen Sie sich auf ein Kontenmodell.
Wissen, was die gemeinsame Welt kostet
Bevor Sie überlegen, wer wie viel zahlt, sollten Sie sich ein Bild von Ihren gemeinsamen Ausgaben machen. Eine Kostenermittlung über zwei bis drei Monate hilft Ihnen, die Höhe der gemeinsamen Ausgaben abschätzen zu können. Hierfür können Sie das klassische Haushaltsbuch oder eine einfache Excel-Tabelle nutzen. Zu den gemeinsamen Ausgaben zählen beispielsweise:
Miete
Nebenkosten für die Wohnung
Lebensmittel
gemeinsame Urlaube
Unterhalt für das gemeinsam genutzte Auto
Einkäufe für gemeinsame Kinder
Kleidung, Handykosten, Luxusartikel wie zum Beispiel Parfüm und eigene Hobbys zählen dagegen vermutlich zu den individuellen Kosten, die jeder selbst tragen kann. Überlegen Sie gemeinsam, was Sie zusammen bezahlen und welche Kosten jeder selbst trägt.
Festlegen, wer wie viel schultert
Haben Sie die Höhe der Kosten ermittelt, überlegen Sie nun in einem zweiten Schritt gemeinsam, wer was bezahlt. Die Klärung und Verteilung gemeinsamer Kosten ist ein Erfolgsfaktor für den Vermögensaufbau. Am Ende sollten Sie eine Lösung finden,
mit der beide einverstanden sind und
die für beide bezahlbar ist.