Название: Der Heilige Geist
Автор: John Bevere
Издательство: Автор
Жанр: Религия: прочее
isbn: 9783954596072
isbn:
Als Nächstes sagt Jesus: „Dann werde ich den Vater bitten, dass er euch an meiner Stelle einen anderen Helfer gibt“ (Jh. 14,16). Lassen Sie uns das griechische Wort für einen anderen betrachten. Im Neuen Testament gibt es zwei griechische Wörter, heteros und allos, die im Deutschen mit ein anderes übersetzt werden. Heteros bedeutet „ein anderes von einer anderen Sorte“. Allos bedeutet „ein anderes von derselben Sorte“.2 Man muss sich also fragen, welches der beiden Wörter Jesus hier verwendet.
Ehe ich auf diese Frage antworte, möchte ich Ihnen ein Beispiel geben, das den Unterschied zwischen diesen beiden griechischen Wörtern illustriert. Stellen Sie sich einmal folgende Situation vor: Ich gebe Ihnen ein Stück Obst, sagen wir einen Apfel. Nachdem Sie den Apfel gegessen haben, frage ich Sie: „Möchten Sie noch ein anderes Stück Obst?“ Wenn Sie darauf mit Ja antworten und ich Ihnen dann eine Orange gebe, würde ich Ihnen „ein anderes“ geben. Aber ich gab Ihnen ein anderes von einer anderen Sorte. Eine Orange ist eine Sorte Obst, aber es ist ein anderes Obst als ein Apfel. Das ist ein Beispiel für das Wort heteros.
Wenn Sie noch ein Stück Obst möchten und ich Ihnen einen anderen Apfel geben würde, dann würden Sie sagen, dass ich Ihnen ein anderes von derselben Sorte gegeben habe. Und das ist ein Beispiel für allos.
Kehren wir also zu unserer ursprünglichen Frage zurück. Als Jesus sagte, dass der Vater uns einen „anderen“ Helfer geben würde, welches Wort hat er benutzt? Er verwendet das Wort allos. Er sagt also: „Der Vater wird euch einen anderen Helfer geben, der genauso ist wie ich“, d. h., dass er und der Heilige Geist gleichartig sind.
5. Tag
Unser lebenslanger Begleiter
Ein weiteres Wort, das in Johannes 14,16 verwendet wird, ist das Wort Helfer. Das griechische Wort, das hier für Helfer gebraucht wird, ist parakletos. Jesus wird in einem der Johannesbriefe ebenfalls als parakletos bezeichnet: „Meine Kinder, … haben wir einen Fürsprecher [parakletos] bei dem Vater: Jesus Christus, der gerecht ist“ (1. Jh. 2,1 L21). Sowohl Jesus als auch der Heilige Geist haben diese Rolle des Helfers (Fürsprechers). Im Sprachgebrauch der damaligen Zeit wurde dieses Wort gebraucht, um einen Anwalt zu bezeichnen, der einen Angeklagten verteidigt.3 Es wurde auch verwendet, um einen persönlichen Berater oder einen Coach zu bezeichnen, einen Lebensberater.
Parakletos ist ein zusammengesetztes Wort aus den griechischen Wörtern para und kaleo. Para bedeutet „sehr nah“.4 Paulus verwendete dieses Wort, um seine Beziehung zu Timotheus zu beschreiben. Niemand stand Paulus näher als der Apostel Timotheus (vgl. Philipper 2,20). Meine Frau Lisa ist para für mich. Es gibt auf der ganzen Welt niemanden, der mir so nah ist wie sie.
Das zweite griechische Wort kaleo bedeutet „rufen, herbeirufen“5. Es wird in der Bibel oft benutzt, wenn die Apostel ihre Berufung beschreiben. Als Paulus sagte: „Ich bin berufen als ein Apostel zu den Heiden“, verwendete er das griechische Wort kaleo. Das Konzept eines „Rufs“ beinhaltet die Idee eines Ziels und einer Handlung.
Wenn wir nun diese beiden griechischen Wörter zusammensetzen, verstehen wir, was Jesus hier sagen möchte. Der Heilige Geist ist berufen, ganz nah bei jedem von uns zu sein, uns auf unserem Lebensweg zu beraten, Richtung und Anweisungen zu geben und uns als Coach zur Seite zu stehen. Das ist seine Berufung bzw. seine Aufgabe, und er begleitet uns ununterbrochen, um uns zu helfen, ohne jemals müde zu werden! Jesus sagt, dass der Heilige Geist immer bei uns bleibt (Jh. 14,6). Er wird uns nie aufgeben oder verlassen. Was für eine großartige Verheißung! D. h., dass der Heilige Geist eine exakte Fortführung seines (Jesu) Dienstes und Auftrags in unserem Leben ist.
Ich höre Leute oft sagen: „Ach, wenn ich Jesus persönlich gekannt hätte, dann hätte ich ihm so viele Fragen gestellt.“ Aber warum stellen wir diese Fragen nicht dem Heiligen Geist? Dafür ist es ganz entscheidend, wie wir den Heiligen Geist wahrnehmen. Wenn er für uns lediglich ein undefiniertes Wesen ist, werden wir nicht zu ihm kommen wie zu einer Person, die uns lehren oder beraten kann. Der Heilige Geist ist Gott, nicht irgendein Wesen. Wenn wir wirklich glauben, dass er genau so ist, wie ihn das Wort Gottes beschreibt, werden wir mit Ehrfurcht zu ihm kommen in dem Bewusstsein, dass er der Allwissende und Allmächtige ist, der uns lehren, helfen und coachen will und kann. Ja, er sehnt sich danach, auf eine ganz vertrauliche Weise mit uns zu reden.
Leider ist der Heilige Geist wahrscheinlich die am wenigsten beachtete Person in der Gemeinde. Wie oft versammeln wir uns und ehren oder erwähnen ihn nicht einmal? Wie oft verbringen wir den Morgen, den Nachmittag, den Abend oder sogar einen ganzen Tag und reden kein einziges Wort mit dem, der berufen ist, ununterbrochen in uns zu wohnen und mit uns zu wandeln?
Eine überraschende Ankündigung
Jesus sagte etwas völlig Überraschendes in Johannes 16,7: „Doch ich sage euch die Wahrheit …“
Ehe wir den Text näher betrachten, möchte ich Ihnen ein Bild vor Augen malen. Jesus redet hier mit seinen Jüngern. Schon seit über drei Jahren ist er mit diesen Männern unterwegs. Alles, was er je gesagt hat, hat sich erfüllt. Er sagte: „Wind, sei still“, und er war still. Er sagte: „Ihr werdet einen Esel an diesem bestimmten Ort finden“, und der Esel war tatsächlich da. Er wusste, dass es einen Verräter unter seinen Leuten gab, noch ehe der Verräter ans Licht kam. Er befahl einem Feigenbaum zu verdorren, und innerhalb von vierundzwanzig Stunden war er vertrocknet. Alles, was Jesus gesagt hatte, war eingetroffen, und doch musste er das, was er nun sagen wollte, mit den Worten einleiten: „Doch ich sage euch die Wahrheit.“ Was Jesus ihnen also jetzt sagen wollte, würde ihnen so unglaublich erscheinen, dass er ganz sichergehen musste, dass sie wussten, dass er ihnen wirklich die Wahrheit sagte.
Was sagte Jesus also direkt danach? „Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich hingehe. Denn wenn ich nicht hingehe, dann kommt der Tröster [parakletos] nicht zu euch; wenn ich aber gehe, werde ich ihn zu euch senden“ (Jh. 16,7 L21). In der Übersetzung Hoffnung für alle heißt es: „Es ist besser für euch, wenn ich gehe.“
Versetzen Sie sich in die Lage der Jünger. Ihr Anführer, von dem Sie wissen, dass er der Sohn Gottes ist, hat Ihnen soeben verkündet, dass er Sie verlassen muss und dass sein Weggehen zu Ihrem Vorteil ist. Für mich hört sich das völlig verrückt an. Wenn er Gott ist, wäre es für uns nicht von viel größerem Nutzen, wenn er bei uns bliebe? Ich bin sicher, dass die Jünger das Gleiche dachten. Und genau aus diesem Grund sagte Jesus vor dieser Ankündigung: „Ich sage euch die Wahrheit.“
Warum war es denn besser für die Jünger und die zukünftigen Generationen der Gläubigen, auch für uns, dass Jesus wegging? Bedenken wir einmal folgendes Szenario: Wenn Jesus die Erde nie verlassen hätte, müsste ich viele Kilometer weit reisen, um ihn sehen und sprechen zu können. Meine Reise würde mit einem Flug nach Tel Aviv beginnen, der inzwischen wahrscheinlich der verkehrsreichste Flughafen der ganzen Welt wäre. Dann müsste ich ein Auto mieten, nach Galiläa fahren und hoffen, dort eine einigermaßen vernünftige Unterkunft zu finden (denn die Hotels wären auch alle überfüllt). Außer mir würden Millionen von Menschen auch darauf warten, mit ihm zu reden. Dort angekommen müsste ich das komplizierteste System von Warteschlangen, das die Menschheit je gesehen hat, durchlaufen, weil jeder Jesus eine Frage stellen oder eine Bitte vorbringen möchte. Vielleicht gäbe es sogar eine „Fast-Pass“-Schlange für diejenigen, die wirklich dringende Nöte oder Anliegen hätten. Diese Leute würden dann immer vor mir drankommen, nicht wahr?
Weil die Warteschlangen so lang СКАЧАТЬ