Der Sonnenweg des Yoga. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter
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Название: Der Sonnenweg des Yoga

Автор: Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

Издательство: Автор

Жанр: Эзотерика

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isbn: 9783963870668

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СКАЧАТЬ Gesetz wird uns durch die Unwissenheit auferlegt, aus welcher die Natur all unserer Teile besteht; unser physisches Wesen ist offensichtlich eine Masse von Unwissenheit, das Vital ist voller unwissender Begierden und Leidenschaften, auch das Mental ist ein Instrument der Unwissenheit, das sich eine Art von unvollständigem, im wesentlichen untergeordnetem und äußerem Wissen erkämpft. Der Pfad des Suchenden führt durch diese Unwissenheit hindurch; auf lange Zeit ist es ihm nicht möglich, das Licht einer zuverlässigen Erfahrung oder Verwirklichung zu entdecken; er hat nur die Hoffnungen, Ideen und Anschauungen des Mentals, die nicht das wahre spirituelle Sehen vermitteln; oder es werden ihm flüchtige Schimmer des Lichtes oder Zeiten des Lichtes zuteil; oft aber verlöscht es, und den lichten Perioden folgen häufige oder lange Zeiten der Finsternis. Es gibt fortwährende Schwankungen, nachhaltige Enttäuschungen, unzählige Stürze und Fehlschläge. Kein Yoga-Pfad ist wirklich leicht oder frei von diesen Schwierigkeiten oder Schwankungen; der Weg der Bhakti wird als der einfachste betrachtet, dennoch werden immer wieder Klagen darüber laut, dass man auf ihm ständig sucht, doch niemals findet und bestenfalls fortwährendes Ebben und Fluten herrschen, milana [Einung] und viraha [die Abwesenheit des Göttlichen Geliebten], Freude und Weinen, Ekstase und Verzweiflung. Wenn man den Glauben oder bei fehlendem Glauben den Willen hat hindurchzugehen, setzt man seinen Weg fort und tritt in die Freude und das Licht der Göttlichen Verwirklichung ein. Wenn man jedoch den Zustand der wahren Hingabe erlangen kann, ist all das nicht notwendig; man kann den sonnenhellen Weg beschreiten. Oder wenn man von der reinen Bhakti berührt wird, suddha bhakti, dann ist das allein genug, was immer auch geschieht; der Weg wird einfach, oder es stellt, auch wenn er nicht einfach ist, doch einen ausreichenden Anfang dar, der uns bis zum Ende trägt, ohne die Leiden und Stürze auf uns nehmen zu müssen, die dem unwissenden Suchenden so oft widerfahren.

      In allen Yoga-Systemen gibt es drei hauptsächliche Ziele, die durch den Suchenden erreicht werden müssen: die Einung oder der bleibende Kontakt mit dem Göttlichen, die Befreiung der Seele oder des Selbstes, des Geistes, und eine bestimmte Wandlung des Bewusstseins, die spirituelle Wandlung. Diese Wandlung, die notwendig ist, um die beiden anderen Ziele zu erreichen, zumindest in gewissem Umfang, ist die Ursache der meisten Kämpfe und Schwierigkeiten; denn es ist nicht leicht, sie zu vollziehen: es wird eine Wandlung des Mentals, eine Wandlung des Herzens, eine Wandlung der Gewohnheiten des Willens gefordert, dem unsere unwissende Natur einen hartnäckigen Widerstand entgegensetzt. Dieser Yoga ist auf eine volle Umwandlung der Natur ausgerichtet, weil das für die vollständige Einung mit dem Göttlichen und für die Befreiung nicht nur der Seele und des Geistes sondern auch der menschlichen Natur notwendig ist. Es ist auch ein Yoga der Werke und des integralen göttlichen Lebens; es liegt auf der Hand, dass hierfür die integrale Umwandlung der Natur notwendig ist; die Einung mit dem Göttlichen muss den vollen Eintritt in das Göttliche Bewusstsein und die göttliche Natur mit sich bringen; es darf nicht nur sayujya [die absolute Einung des Göttlichen mit dem menschlichen Geist] oder salokya [das Verweilen der Seele im Göttlichen] sein, sondern sadrsya [die Ähnlichkeit mit dem Göttlichen] oder, wie es in der Gita genannt wird, sadharmya [die Einswerdung mit dem Göttlichen Gesetz des Seins und Handelns]. Der volle Yoga, Purna-Yoga, bedeutet einen vierfachen Pfad, einen Yoga des Wissens für das Mental, einen Yoga der Bhakti für das Herz, einen Yoga der Werke für den Willen und einen Yoga der Vervollkommnung für die ganze Natur. Wenn man aber mit ganzem Herzen einer dieser Richtungen zu folgen vermag, erreicht man im Allgemeinen das Ergebnis von allen vieren. So nähert man sich zum Beispiel durch Bhakti dem Göttlichen, wird sich Seiner intensiv bewusst und gelangt zu Wissen; denn das Göttliche ist die Wahrheit und die Wirklichkeit, und wenn man Es kennt, sagt die Upanishad, kennt man alles. Durch Bhakti wird der Wille auf den Pfad der Werke der Liebe, des Dienstes am Göttlichen gelenkt sowie der Kontrolle über die Natur und ihrem Tun durch das Göttliche – das ist der Karma-Yoga. Durch Bhakti erfolgt auch die spirituelle Wandlung des Bewusstseins und der Tätigkeit der menschlichen Natur, welches ein erster Schritt auf ihre Umwandlung hin ist. So ist es mit allen anderen Richtungen des vierfachen Pfades.

      Es ist aber auch möglich, dass viele Hemmnisse im Wesen die Herrschaft der Bhakti über das Mental, das Herz und den Willen sowie den sich daraus ergebenden Kontakt mit dem Göttlichen blockieren. Die zu große Aktivität des intellektuellen Mentals und sein Verhaftetsein mit der Überheblichkeit seiner eigenen Ideen, seinen Vorurteilen, festgefahrenen Vorstellungen und seinem unwissenden Verstand können die Türen zum inneren Licht verschließen und die volle Flut der Bhakti daran hindern, alles zu überströmen; das intellektuelle Mental kann sich auch an eine oberflächliche mentale Aktivität klammern, sich weigern, nach innen zu gehen und der seelischen Schau und den Gefühlen des inneren Herzens zu erlauben, es zu lenken; es sind aber diese Schau und dieses Gefühl, durch welche die Bhakti wächst und siegt. Auch die Leidenschaften und Begierden des vitalen Wesens und seines Egos können den Weg blockieren und die Hingabe des Mentals und Herzens an das Göttliche verhindern. Die Trägheit, Unwissenheit und Nichtbewusstheit des physischen Bewusstseins, sein Verhaftetsein mit festen Gewohnheiten des Denkens, Fühlens und Handelns, sein Beharren darauf, im alten Fahrwasser weiterzumachen, kann der geforderten Wandlung sehr im Wege stehen. Unter solchen Umständen wird das Göttliche auf seine Zeit zu warten haben; wenn aber das wirkliche Verlangen im Herzen herrscht, kann all das die endgültige Verwirklichung nicht verhindern; dennoch wird sie sich möglicherweise Zeit lassen müssen, bis die Behinderungen beseitigt oder zumindest so sehr ausgeräumt sind, dass die Göttliche Macht ungehindert auf die Oberflächennatur einwirken kann. Bis dahin mag es Perioden einer inneren Entspannung geben, ein gewisses Licht im Mental, auch Perioden, in denen man das Gefühl der Bhakti und des Friedens hat, Perioden voller Freude der Selbstweihung in den Werken und im Dienen; es wird aber lange Zeit benötigen, bis diese Dinge für immer verweilen können, und es wird viel Kampf, Unruhe und Leiden geben. Am Ende wird das Wirken des Göttlichen sichtbar werden, und man wird fähig sein, in seiner Gegenwart zu leben.

      Ich habe die Schwierigkeiten des Yoga in ihrer schlimmsten Form beschrieben, wie sie selbst jene, die für die Verwirklichung ausersehen sind, behindern und anfechten können; ebenso oft aber wechseln Licht und Finsternis einander ab oder vermischen sich; vielleicht eine anfängliche Erreichung und nachfolgend tiefgreifende Schwierigkeiten; Fortschritt und dann Attacken und Verzögerungen, kraftvolle Vorwärtsbewegungen und ein ratloses Umherirren im Morast der Unwissenheit. Selbst große Verwirklichungen können sich einstellen, ein heller Glanz an Licht und spiritueller Erfahrung, und dennoch ist das Ziel nicht erreicht; denn, wie es im Rig-Veda heißt, „indem man Gipfel um Gipfel erklimmt, wird es sichtbar, wie viel noch zu tun übrigbleibt“. Es gibt aber immer etwas, das uns weiterträgt oder vorwärtstreibt. Das kann die Form von etwas Bewusstem im Vordergrund annehmen, die Form einer beherrschenden spirituellen Idee, eines unanfechtbaren Strebens oder eines festen Glaubens, die manchmal gänzlich verhüllt oder in Zeiten der Finsternis oder schwerer Umwälzungen sogar vernichtet zu sein scheinen; stets aber treten sie wieder hervor, wenn der Sturm vorübergezogen ist oder die Dunkelheit des Himmels sich aufgehellt hat, und machen ihren Einfluss geltend. Es kann aber auch etwas in der eigentlichen Essenz des Wesens sein, tiefer als irgendeine Idee oder ein Wille im Mental, tiefer und dauerhafter als das Streben des Herzens, der eigenen Wahrnehmung jedoch verhüllt. Es kann sich jemand, der aus einer mentalen Neugierde oder selbst aus einem mentalen Bedürfnis nach Wissen heraus zum Yoga gedrängt wird, aus Enttäuschung oder irgendeiner anderen Ursache vom Pfad abwenden; viel mehr noch können sich jene von ihm abwenden, die ihn aus einem inneren Ehrgeiz oder vitalen Begehren heraus aufgenommen haben, aber dem Aufruhr, der Enttäuschung oder Mutlosigkeit über häufige Rückschläge und Versagen nicht standhalten konnten. Wenn aber diese tiefere Sache in dir ist, kannst du den Pfad des spirituellen Bestrebens nicht für immer verlassen: du magst zwar den Entschluss fassen, wirst aber innerlich daran gehindert, oder du verlässt ihn, wirst aber durch das geheime spirituelle Erfordernis im Inneren dazu gezwungen, zu ihm zurückzukehren.

      All diese Dinge sind jedem Yoga-Pfad gemein; es sind die normalen Schwierigkeiten, Schwankungen und Kämpfe, die sich auf dem Pfad des spirituellen Bemühens einstellen. In diesem Yoga aber gibt es eine Ordnung oder Folge des Wirkens der geheimen Kraft, die in ihren Einzelheiten СКАЧАТЬ