Название: Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745213447
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„Ich erinnere mich an den Fall“, sagte Mister McKee und nippte dabei an seinem Kaffeebecher. „Das ist gut fünf Jahre her. Wenn Longoria diesem Komplizen – wie hieß er noch gleich?“
„Dustin Jennings!“, gab Max nach einem kurzen Blick in seine Unterlagen Auskunft.
„...kein Angebot gemacht hätte, wäre Kimble wieder auf freiem Fuß.“
„Jetzt sitzt er wegen Mordes und hat wohl keine Aussicht jemals wieder entlassen zu werden“, stellte Max fest.
„Und was ist mit Jennings?“, fragte ich.
„Ist seit einem halben Jahr auf Bewährung draußen“, erklärte Max. „Jedenfalls hätte Kimble im Gerichtssaal bei der Urteilsverkündung beinahe den Staatsanwalt angefallen und musste trotz Handschellen von mehreren Officers festgehalten werden. Da wir außerdem davon ausgehen müssen, dass Kimble zumindest einen Teil seiner Drogengeschäfte aus dem Gefängnis heraus steuert und von seinen Gangbrüdern wie ein Held verehrt wird, gehört Kimble auf jeden Fall auf die Liste der Verdächtigen!“
„Aber er dürfte nicht der einzige sein“, gab Orry zu Bedenken.
Max nickte.
„Ganz zu Anfang seiner Karriere sorgten Longorias Ermittlungen für die Verurteilung eines Mannes namens Jason Carlito für Aufsehen. Carlito war Zuhälter in Spanish Harlem und wurde beschuldigt, eine der jungen Frauen, die für ihn anschafften, grausam ermordet zu haben. Die Beweise schienen eindeutig zu sein. Jahre später veranlasste sein Verteidiger eine erneute Untersuchung des damals sichergestellten DNA-Materials. Es gab inzwischen bessere Verfahren und so stellte sich heraus, dass Carlito vielleicht ein Zuhälter aber kein Mörder war.“
„Wie hat er das hingenommen?“, hakte Mister McKee nach.
„Schlecht“, fuhr Max fort. „Er hat Longoria mit Hassanrufen verfolgt, sich bei dessen Prozessauftritten ins Publikum gemischt, um ihn aus dem Konzept zu bringen. Longoria ließ ihm gerichtlich verbieten, dass er sich ihm auf mehr als hundert Yards näherte. Es gab in dieser Zeit eine Serie von zusammengeklebten Drohbriefen, die sowohl Longorias Büro als auch seine Privatadresse erreichten, aber Jason Carlito konnte vor Gericht nicht nachgewiesen werden, der Urheber dieser Briefe gewesen zu sein.“ Max deutete auf die vor ihm liegenden Ordner. „Es gibt noch eine Reihe weiterer Fälle, die ebenso mit Longorias Ermordung in Verbindung stehen könnten. Ganz zu schweigen von seinen aktuellen Ermittlungen gegen mehrere Drogengangs in der Bronx und ihre Hintermänner...“
Milo seufzte hörbar.
„Es wird uns wohl kaum etwas anderes übrig bleiben, als diese Liste systematisch abzuarbeiten“, glaubte er und damit lag er zweifellos richtig.
4
Als Milo und ich am Tatort im Central Park ankamen, war dort das meiste schon gelaufen.
Longorias regelrecht durchsiebter Leichnam lag längst in der Pathologie des Coroners und wurde einer Obduktion unterzogen.
Patronenhülsen, die mit einer Automatik vom Kaliber 45 abgeschossen worden waren, hatten sichergestellt werden können. Ob die Tatwaffe schon einmal verwendet worden war, würde sich erst nach den ballistischen Untersuchungen zeigen. Damit wir in diesem Fall nicht auf die im Moment stark überlasteten SRD-Labors in der Bronx angewiesen waren, würde unser eigener Ballistiker Dave Oaktree die dafür notwendigen Untersuchungen durchführen. Weil wir Dave am Tatort mit Sicherheit nicht mehr antreffen würden, hatten wir während der Fahrt von der Federal Plaza zur Transverse Road No.1 telefonischen Kontakt mit ihm. Er machte uns allerdings wenig Hoffnung darauf, dass die Testergebnisse schneller als in vierundzwanzig Stunden zur Verfügung standen.
Eine Untersuchung der Patronenhülsen auf Fingerabdrücke war bereits am Tatort geschehen und negativ ausgefallen.
Einige Kollegen der City Police hatten Jogger und Passanten befragt, ob sie etwas gesehen hatten. Die Ausbeute war mager.
Nachdem wir uns am Tatort umgesehen und uns ein Bild gemacht hatten, besuchten wir Captain Danny Ricardo auf seinem Revier, der die ersten Tatortermittlungen zu verantworten hatte und sprachen mit ihm über das Problem.
„Sie haben ja sicher selbst mitgekriegt, was für ein Wetter wir heute Morgen hatten. Immer wieder gab es heftige Schauer, die mit kürzeren trockenen Phasen abwechselten. Da sind natürlich nicht gerade viele Leute unterwegs. Außerdem hat der immer wieder einsetzende Regen dafür gesorgt, dass wir so gut wie nichts am Tatort gefunden haben, was irgendwelche Rückschlüsse auf den oder die Täter ergeben könnte – von den Patronenhülsen und einem Reifenprofil einmal abgesehen.“
„Sie gehen davon aus, dass es mehrere Täter waren“, stellte ich fest.
Ricardo nickte. „So ist der Stand der Ermittlungen, wenn die Geschichte mit dem BMW stimmt, wovon ich aber ausgehe. Es gab einen, der die Waffe abgeschossen hat und einen Komplizen, der den Fluchtwagen gefahren hat. Der Rentner, der den Wagen gesehen hat, konnte sich sogar einen Teil der Zulassungsnummer merken.“
„Und?“, hakte ich nach. Selbst wenn man eine Zulassungsnummer nur teilweise vorliegen hatte, dazu aber weitere Merkmale des gesuchten Fahrzeugs wie Typ, Farbe, Ausstattung, Bereifung und ähnliches vorliegen hatte, konnte man das betreffende Fahrzeug in den meisten Fällen ermitteln oder die Zahl der in Frage kommenden Halter stark einschränken.
„Wir vermuten, dass der BMW mit einem Fahrzeug identisch ist, das vor zwei Tagen als gestohlen gemeldet wurde.“
„Ein gestohlener Wagen als Fluchtfahrzeug, keine Fingerabdrücke an den Patronenhülsen – spricht das nicht dafür, dass hier Profis am Werk waren?“, meinte Milo.
Danny Ricardo zuckte die Schultern. „Dass wir überhaupt Patronenhülsen gefunden haben, spricht allerdings dagegen“, gab er zu bedenken. „Ich weiß, worauf Sie hinaus wollen, Agent Tucker. Longoria hat sicher jede Menge Feinde bei den Syndikaten gehabt.“
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