Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis. A. F. Morland
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СКАЧАТЬ will ich nicht. Wenn ich Ihnen eine Falle stellen wollte, wäre sie längst zugeschnappt. Ich habe einen Auftrag. Und ich stehe zu meinem Wort. Die Versicherung ist daran interessiert, den Fall so schnell wie möglich abzuschließen.“

      „Wann ist das Geld hier? Ich habe wenig Zeit.“

      Katharina sah auf ihre Armbanduhr. Thielke musste jeden Augenblick eintreffen.

      „In ungefähr zehn Minuten“, sagte sie. „Solange müssen Sie sich noch gedulden. Wie wär‘s, wenn Sie mir in der Zwischenzeit die Filmdosen zeigen?“

      Der Mann schüttelte den Kopf. „Nicht, bevor Sie das Geld haben. Wer bringt es überhaupt?“

      „Ein Mann von der Versicherung.“

      „Gut, dann warten wir. Aber ich warne Sie, wenn Sie versuchen, uns auszutricksen, dann werden wir sehr unangenehm.“

      9

      Ein dunkelblauer BMW parkte gegenüber dem Hochhaus in der Krummen Straße. Der Mann, der hinter dem Steuer saß, musterte wachsam seine Umgebung, verfolgte jedes vorüberfahrende Fahrzeug und die wenigen Passanten. Immer wieder blickte er auf die Uhr am Armaturenbrett. Sein Komplize befand sich bereits mehr als zehn Minuten in dem Haus. War etwas schiefgelaufen? Er verwarf den Gedanken sofort wieder. Nichts in der Umgebung wirkte in irgendeiner Weise verdächtig. Er konnte auch nirgendwo einen Polizisten entdecken.

      Vielleicht versuchte die Detektivin, den Preis herunterzudrücken, damit sie vor ihrem Auftraggeber glänzen konnte, dachte er. Seine Augen verengten sich plötzlich zu schmalen Schlitzen, als er im Rückspiegel bemerkte, wie ein Taxi heranfuhr und dicht hinter ihm stoppte. Er sah, wie der Fahrgast ausstieg. Das Taxi blieb stehen. Und dieser Umstand erregte das Misstrauen des Mannes in dem BMW. Wer ein Taxi warten lässt, sagte er sich, will meistens nur einen kurzen Besuch machen. Irgendetwas an dieser Sache kam ihm ungewöhnlich vor.

      Er musterte das Taxi und dachte an eine Falle. Vielleicht war es gar kein echtes Taxi, sondern ein getarnter Polizeieinsatz. Als der untersetzte Mann auf das Haus zuging, in dem sich sein Komplize befand, stand für ihn fest, dass es sich bei dem Mann nur um einen Polizisten in Zivil handeln konnte. Dass er eine schwere Tasche bei sich trug, hielt er für Tarnung. Rasch stieg er aus dem BMW und lief hinter dem anderen her. Er holte Thielke in dem Moment ein, als er den Türgriff berühren wollte.

      Rudolf Thielke beging einen Fehler, als er den Verfolger bemerkte. Er hielt ihn für einen Straßenräuber und fürchtete um die fünfhunderttausend D-Mark, die er bei sich trug. Er wirbelte herum, presste die Aktentasche an sich und verpasste dem Mann einen kräftigen Fußtritt gegen das linke Schienbein. Dieser stieß einen lauten Schmerzensschrei aus. Gleichzeitig zog er eine Waffe aus seinem Schulterhalfter und drückte ab.

      Rudolf Thielke riss erschrocken die Augen auf und taumelte gegen die Wand. Die Tasche fiel ihm aus der Hand. Während er langsam an der Wand herunterrutsche, hinterließ er eine Blutspur. Hastig blickte sich der Erpresser um. Die Straße war menschenleer. Niemand schien den Schuss gehört zu haben. Er sah die Tasche neben dem reglos daliegenden Mann. Sofort bückte er sich, ließ den Verschluss aufschnappen und starrte auf die Geldbündel. Erst jetzt kam ihm zu Bewusstsein, dass er es nicht mit einem Polizisten zu tun hatte.

      Aber er gehörte auch nicht zu den Menschen, die irgendwelche Skrupel kannten. Er klemmte sich die Tasche unter den Arm und lief zu dem BMW hinüber. Eines stand fest; auf seinen Komplizen konnte er nicht mehr warten. Er setzte sich hinter das Lenkrad, gab Gas und raste die Straße entlang. Wenig später bog er in eine Seitenstraße ein.

      10

      Sie hörten den Knall des Schusses unten auf der Straße.

      „Was hat das zu bedeuten?“, stieß der Mann hervor.

      Katharina erhob sich und ging zum Fenster. Sie sah den dunkelblauen BMW davonrasen. Als sie sich wieder umwandte, stürmte der Mann aus der Wohnung und schlug die Tür hinter sich zu. Sofort nahm sie die Verfolgung auf. Als sie die Wohnungstür öffnete, hörte sie zwar noch die Geräusche seiner hastigen Schritte auf den Treppenstufen, sehen konnte sie ihn jedoch nicht mehr. Katharina lief hinter ihm her. Nach wenigen Minuten erreichte sie das Erdgeschoss und jagte ins Freie. Suchend sah sie sich um, doch der Mann war verschwunden.

      Rechts neben dem Hauseingang hatte sich eine Menschenmenge versammelt. Sie blickten auf den Verletzten, der dort am Boden lag. Katharina drängte sich zwischen ihnen hindurch und kniete sich neben Rudolf Thielke. Besorgt blickte sie in das fahle Gesicht des Mannes. Seine Augen waren geschlossen. In der Ferne ertönte das Geräusch von Polizeisirenen, das sich rasch näherte. Thielke schlug die Augen auf und erkannte Katharina.

      „Ein ... Mann ...“, brachte der Verletzte mühsam hervor. „Er ... hat ... das Geld ...“

      „Wie sah er aus?“, wollte Katharina wissen.

      „Weiß nicht ... Ging alles ... zu schnell ...“

      An der Bordsteinkante stoppten zwei Fahrzeuge. Kommandos ertönten, und die Neugierigen traten zurück, um den Polizisten Platz zu machen. Hinter dem Polizeiauto hielt der Rettungswagen. Die Ladetürhälften klappten auf. Ein Arzt sprang aus dem Wagen. Die Polizisten deuteten auf den Verletzten, der blutend am Boden lag. Der Arzt schrie nach den Sanitätern, die sofort aus dem Führerhaus sprangen. Alle drei entwickelten eine fieberhafte Tätigkeit. Man konnte sehen, dass es wirklich um Sekunden ging, wenn sie das Leben des Mannes noch retten wollten.

      Katharina konnte nichts tun. Nur noch hoffen. Thielke hing inzwischen am Tropf. Die beiden Sanitäter holte eine Bahre aus dem Rettungswagen und hoben den Schwerverletzten vorsichtig hoch. Thielke hatte inzwischen das Bewusstsein verloren. Die Sanitäter schoben den Verletzten in den Wagen, dann klappten die Türen zu, und das Fahrzeug setzte sich mit heulender Sirene in Bewegung. Katharina wandte sich den beiden Polizisten zu.

      „Sie kennen den Verletzten?“, fragte einer der Beamten.

      Sie nickte und erzählte, was geschehen war.

      „In Ordnung“, sagte er. „Alles Weitere müssen Sie mit Kommissar Steinhauf klären. Er ist bereits informiert und wird bald hier eintreffen.“

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