Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane. A. F. Morland
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Wahre Wunder geschehen manchmal: Arztroman Sammelband 4 Romane - A. F. Morland страница 13

СКАЧАТЬ also in München bleiben und ihn entlasten. Aber in Gedanken werde ich bei dir sein. Und ich werde dich jeden Tag in Berlin anrufen.“ Er lachte leise. „Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir mal ein paar Tage nicht zusammen sind, damit du dich mehr auf deinen Sport konzentrieren kannst.“

      „Meinem Trainer wird das ganz bestimmt gefallen.“

      Matthias lachte wieder. „Ich wollte Erik Frings immer schon mal eine kleine Freude machen, weil er eine Weltklassesportlerin aus dir gemacht hat.“ Er war einen Moment still. Dann fragte er: „Sehen wir uns heute? Darf ich zu dir kommen? Ich brauche jemanden, der mich nach diesem heftigen Streit mit meinem alten Herrn ein bisschen tröstet.“

      „Okay. Wann kommst du?“, wollte Stefanie wissen.

      „Ich bin in zwanzig Minuten bei dir.“

      „Gib mir eine Dreiviertelstunde“, bat Stefanie. „Ich habe noch ein bisschen was zu tun.“

      „Einverstanden“, stimmte Matthias zu und legte auf.

      Stefanie lebte allein. Ein Geisterfahrer hatte ihr vor zwei Jahren auf der Autobahn München-Salzburg die Eltern genommen. Sie kochte für sich selbst, und eine Zugehfrau hielt das Haus in Ordnung, damit Stefanie genügend Zeit für den Sport hatte.

      Nachdem Stefanie im Keller die Waschmaschine mit Kochwäsche gefüllt und eingeschaltet hatte, heftete sie mit einem Magnet, der die Form eines Laubfroschs hatte, eine Einkaufsliste für die Zugehfrau an die Kühlschranktür, ging nach oben ins Schlafzimmer und zog sich um.

      Kurz darauf läutete Matthias an der Haustür, und sie eilte erfreut die Treppe hinunter, um ihn einzulassen.

      12

      „Endlich hat er begriffen“, sagte Bibiane Wylander erleichtert. „Wenn es wirklich darauf ankommt, weiß er ja doch, was sich gehört. Er ist kein schlechter Junge ...“

      Ihr Mann nickte finster. „Eine gute Mutter wird ihr Kind immer in Schutz nehmen.“

      „Matthias hat eben noch Angst davor, Verantwortung zu tragen und wichtige Entscheidungen zu treffen.“

      Jan Wylander machte eine wegwerfende Handbewegung. „Ach was, faul ist er. Stinkfaul. Es gefällt ihm besser, andere für sich arbeiten zu lassen und selber nichts zu tun.“

      „Er hat nachgegeben.“

      „Nachdem ich mit meinem schwersten Geschütz aufgefahren war“, knurrte ihr Mann.

      „Wir sollten in seiner Gegenwart um des Familienfriedens willen kein weiteres Wort mehr darüber verlieren.“

      Der Fabrikant betrachtete seine schmalen Hände. „Ob aus Matthias noch mal ein wertvoller Mensch wird? Ich kann es mir kaum vorstellen.“

      „Er ist ein Wylander.“

      „Er benimmt sich aber nicht so. Was haben wir falsch gemacht, Bibiane? Wo haben wir mit unserer Erziehung versagt?“

      „Wir haben nicht versagt, Jan. Matthias ist noch jung. Wenn wir ihm weiterhin mit gutem Beispiel vorangehen, wird er eines Tages so sein wie du.“

      „Das bezweifle ich.“

      „Lass ihm Zeit, Jan. Sei nicht ungeduldig.“

      „Zeit.“ Er senkte den Blick. „Ich bin neunundvierzig.“

      „Du bist ein Mann in den besten Jahren.“

      „Wieviel Zeit bleibt einem Mann in den besten Jahren noch nach seinem ersten Herzinfarkt?“, fragte Jan Wylander nüchtern.

      „Du hast diese Krankheit überwunden.“

      „Machen wir uns doch nichts vor, Bibiane. Mein Herz kann jederzeit wieder streiken.“

      „Wenn du dich einer Herzgruppe anschließt ...“

      Er nahm ihre Hände und sah ihr in die Augen. „Du darfst dir davon um Himmels willen keine Wunder erwarten.“

      „Wenn du regelmäßig dein Ausdauertraining absolvierst ...“

      „Hast du Angst davor, der Realität ins Auge zu sehen, Liebes? Ich nicht. Wir müssen unser Schicksal nehmen, wie es kommt, ohne Wenn und Aber.“

      Sie umarmte und küsste ihn. „Wir werden zusammen alt, Jan, sehr alt. Ich weiß es.“

      13

      Am Abend dieses Tages kam Dana Härtling mit heißen Ohren, leuchtenden Augen und glühenden Wangen nach Hause.

      „He“, grinste ihr Zwillingsbruder Ben, „was ist dir denn Wunderbares widerfahren?“

      Dana küsste ihre Mutter und ihren Vater, sagte zu Josee und Tom „Hi!“, und ließ sich schwungvoll aufs Sofa fallen. Sören Härtling ließ seine Zeitung sinken. Alle schauten Dana erwartungsvoll an. Niemand konnte sich erklären, weshalb sie so strahlte. Es war schließlich ein ganz gewöhnlicher Wochentag.

      Dana fuhr sich mit gespreizten Fingern von unten nach oben durchs Haar. „Ich bin ein Glückspilz!“, verkündete sie.

      „Ach“, sagte Ben neugierig. „Und wieso?“

      „Ich war bei Carmen Walewski.“

      „Was für ein Glück“, spottete Ben. Er kannte Carmen. Sie war eine Schulfreundin von Dana, und Ben konnte sie nicht leiden. Sie hatte etwas an sich, das ihn ständig zum Widerspruch reizte.

      Dana blickte mit funkelnden Augen in die Runde. „Wisst ihr, wer Carmens Onkel ist?“

      „Nein“, antwortete Ben für die ganze Familie. „Aber du wirst es uns gleich sagen.“

      „Perry СКАЧАТЬ