Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ ist mein Bruder.“

      „Damit du hier alles schlucken kannst, was?“, knirscht Andy.

      Roger schaut ihn wieder an.

      „Du Narr! Denkst du, du hättest etwas von der Ranch, wenn sie dich in Collins hängen? Oder denkst du, diese Ranch hätte etwas davon, wenn sie sich vor einen Mörder stellt? In spätestens zwei Wochen wäre der letzte Cowboy, der etwas taugt, verschwunden.“

      „Er hat recht“, brummt der Rancher.

      „Auf Terror kann ich meine Macht nicht aufbauen.“

      „Was hast du denn mit den Siedlern gemacht?“, schreit Andy.

      „Mit den Siedlern? Ich war immer im Recht. Aber wenn ich mich vor einen Mörder stelle, habe ich nie recht!“

      Roger denkt daran, dass einer der beiden gerade so schlecht ist wie der andere. Berton Keefe hat nur mehr Macht als sein Sohn in den Händen und braucht nicht selbst zu töten.

      „Du verschwindest“, murmelt der Rancher. „Zumindest für einige Zeit. In ein paar Jahren ist Gras über die Sache gewachsen. Andy, hol die Kassette! Den Schlüssel brauchst du nicht zu suchen. Ich habe ihn in der Tasche.“

      „Weil du mir nicht traust!“

      „Es war gut, dir nicht zu trauen. Hol die Kassette!“

      Roger tritt zur Seite, als Andy auf die Tür zugeht. Andy kommt mit der Kassette zurück.

      „Ich gebe dir zweihundert Dollar“, meint der Rancher.

      „Zweihundert?“

      „Brauchst du mehr?“

      „Ja.“

      „Dann reite dorthin, wo du dir etwas verdienen kannst. Vielleicht verhilft dir das dazu, anders zu werden.“

      16

      Der Rancher hat seinen Stuhl auf die Veranda gerollt, als Andy in den Sattel steigt und schweigend fort reitet.

      „Er hat gespielt, nicht wahr?“, fragt er über die Schulter.

      „Das ist doch unwichtig geworden“, gibt Roger zurück. „Ja, er hat gespielt und verloren. Darüber hat er sich so sehr geärgert, dass er Streit suchte. Aber vielleicht wollte er wirklich niemanden töten. Er muss erschrocken sein, als der Keeper ihn von hinten anrief.“

      Roger blickt hinter seinem Bruder her. Er fragt sich, warum Andy seinen letzten Trumpf, den er zu haben glaubte, nicht mehr ausspielte. Warum hat er nicht noch gesagt, dass nur er, Roger, dem Siedler Pegg das Geld gegeben haben kann, mit dem er seine Schulden bezahlte.

      Vielleicht hat Andy in der Aufregung nicht daran gedacht. Ja, so muss es sein. Der Tod des Keepers hat ihn selbst überrascht. Das erklärt auch sein schnelles Verschwinden aus der Stadt.

      Berton Keefe wendet den Rollstuhl und fährt ins Haus zurück.

      Roger geht hinter ihm her. Er lehnt sich gegen den Türpfosten des Wohnraumes und blickt hinter seinem Vater her, der bis zum Kamin fährt, dort hält und in die heruntergebrannten Flammen starrt.

      „Hat er Schulden in der Stadt gelassen?“

      „Ja, ich glaube.“

      „Wer bekommt Geld?“

      „Der Schreiner. Ich weiß nicht, ob er der einzige ist.“

      „Wie viel?“

      „Über fünfhundert Dollar. Ich glaube, fünfhundertzwanzig. Andy hat zwei Schuldscheine ausgestellt.“

      Berton Keefe wendet den Rollstuhl, damit er Roger anschauen kann.

      „Es ist sein Glück, dass ich es erst jetzt erfahre!“, stößt er hervor. „Hat er in letzter Zeit noch mehr verspielt?“

      „Das weiß ich nicht.“

      „Doch, du weißt es! Ich sehe dir an, dass du es weißt. Und du brauchst auch nicht mehr zu antworten. Ja, er hat gespielt. Gespielt und verloren! Und woher nahm er das Geld?“

      Roger schweigt. Er denkt daran, dass er sich diese Frage auch eine lange Zeit stellte. Bis er plötzlich wusste, woher Andy das Geld nahm. Wahrscheinlich werden nun keine Rinder mehr gestohlen, weil Andy das Land verlässt.

      „Woher?“, schreit der Rancher.

      „Ich weiß nicht.“

      „Aber du hast eine Ahnung, nicht wahr?“

      „Nein.“

      „Du lügst! Warum willst du ihn decken? Ich will nichts als die Wahrheit wissen! Ich bin der Boss! Oder denkt ihr beide, meine Macht wäre dahin, weil ich an den Rollstuhl gefesselt bin?“

      „Ich weiß es nicht“, beharrt Roger. „Du hättest ihn selbst fragen müssen.“

      17

      Grau dämmert der Morgen herauf, als der Reitertrupp sichtbar wird.

      „Die haben lange gebraucht“, knurrt der Rancher, der seinen Stuhl wieder auf die Veranda gerollt hat und über seine geröteten, tief in den Höhlen liegenden Augen streicht. „Verdammt lange. Mit fünf Boys könnte man sie in die Flucht schlagen. Aber es ist wahr. Es geht nicht. Man kann einen Mann mitten in einer Stadt nicht einfach niederschießen. Es gibt tausend andere Wege, ihn zu erledigen. Andy war ein Narr!“

      Roger lehnt an der Hauswand und blickt an seinem Vater vorbei auf die anreitenden Männer. Es sind fünfzehn, wie er zählen kann. Sie kommen fast zögernd in den Hof geritten, aber sie kommen.

      Im Bunkhaus blitzt Licht auf. Knarrend öffnet sich die Tür, und das verschlafene Gesicht eines Cowboys zeigt sich.

      „Was ist los, Boss?“, ruft der Mann.

      „Nichts, das dich interessieren könnte“, schnaubt der Rancher. „Wie viele seid ihr auf der Ranch?“

      „Drei.“

      „Dann reitet zu unseren Herden und kümmert euch darum!“

      „Ja, Boss.“ Der Cowboy geht ins Bunkhaus zurück.

      Der Reitertrupp ist bis zur Veranda gekommen und hält an. Die Männer haben Gewehre in den Händen und sind bemüht, entschlossen auszusehen. Ben Harlin, der Sattler aus Collins, hält genau in ihrer Mitte, und die Blicke der anderen richten sich auf ihn.

      Die Bunkhaustür bewegt sich wieder. Drei Männer kommen heraus und gehen zum Korral, wo sie ihre Pferde einfangen.

      Ben Harlin öffnet den Mund und schließt ihn wieder, als Berton Keefe abwinkt.

      Die Cowboys satteln ihre Pferde СКАЧАТЬ