Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane. Frank Callahan
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Название: Der Marshal kommt: Goldene Western Sammelband 12 Romane

Автор: Frank Callahan

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745213171

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СКАЧАТЬ schlägt ein Stiefel gegen die Schwingtür. Sie fliegt zurück und Andy kommt herein. Die Wut leuchtet noch in seinem Gesicht. Er bleibt mit einem Ruck stehen, als er Roger sieht, den er offenbar nicht hier erwartet hat.

      „Du?“, fragt er scharf.

      „Ich hatte Durst. Stört es dich?“

      Andy kommt langsam näher. Neben Roger bleibt er stehen und winkt dem Keeper zu.

      „Na los, schneller!“, schreit er unbeherrscht. „Ich habe Durst!“

      Die Finger des Keepers zittern.

      „Du hast es also gehört?“, schnaubt Andy.

      „Dass du einen Mann geschlagen hast?“

      „Das andere! Natürlich hast du es gehört.“

      „Ich wusste es doch schon, Andy. Warum regst du dich darüber auf?“

      Andy nimmt das Glas und kippt den Inhalt auf einen Zug in den Mund. Er wirft das Glas ins Spülbecken und schiebt ein Geldstück über den Schanktisch.

      „Seine Zeche mit“, grunzt er.

      Der Keeper gibt Kleingeld zurück. Andy steckt es ein.

      „Gehen wir“, murmelt er. „Wir haben den gleichen Weg.“

      Roger lächelt. Er trinkt sein Glas aus und folgt seinem Bruder.

      7

      Die Stadt und der Fluss sind hinter ihnen in einer Bodenfalte verschwunden. Andys Gesicht glüht noch immer wie im Fieber.

      „Da ist noch etwas“, sagt er scharf. „Es gehört zu unserer Unterhaltung, die wir gestern hatten, als Washburn abrückte.“

      „Immer sprich dich aus“, gibt Roger zurück. „Ich kann mir schon denken, was du meinst.“

      „So?“ Andy zieht die Brauen hoch.

      „Ja.“

      „Dann sag es!“

      „Warum, Andy? Du wolltest es doch eben sagen. Also sprich.“

      „Es geht um die fünfhundert Dollar. Ich weiß, dass du sehr sparsam bist und alles aufgehoben hast, was unser Alter herausrückte. Wenig genug war es. Aber du hast gespart. Du hast jeden Dollar mehrmals umgedreht, ehe du ihn ausgegeben hast. Und dann hast du noch fast geweint dabei. Ich würde mich dafür interessieren, ob du das Geld noch hast.“

      „Denkst du, dass es dich etwas angeht?“

      „Es müssen über fünfhundert Dollar sein. Vielleicht sechshundert. Oder siebenhundert. Würdest du sie mir zeigen?“

      „Nein.“

      „Siehst du, das wusste ich. Unser Vater scheint nicht darauf gekommen zu sein. Dabei kommt außer dir niemand in Frage, der Pegg das Geld gegeben haben könnte.“

      „Deine Vermutung ist fast schon eine Anschuldigung, für die dir jeder Beweis fehlt, Andy.“

      „Mag sein. Aber du zeigst das Geld ja nicht. Ich wollte dir nur erklären, dass er das eine so wenig wie das andere verstehen kann. Vielleicht versteht er mich noch eher als dich.“

      „Ja, kann sein. Die Frage ist nur, was passiert, wenn Rower seine Bucks nicht bekommt. Oder denkst du, dass Dad dir zweihundert Dollar gibt, um Spielschulden bezahlen zu können?“

      „Zweihundert Dollar?“

      Roger weiß in dieser Sekunde, dass er einen Fehler gemacht hat. Er hätte es nicht sagen dürfen.

      „Der Keeper, nicht wahr?“, fragt Andy.

      „Es ist doch gleichgültig. Es interessiert mich auch nicht, wie du es Dad beibringst. Von mir kannst du kein Geld bekommen.“

      „Von dir“, grunzt Andy verächtlich. „Als ob ich dich brauchte!“

      Schweigend reiten sie weiter. Nach längerer Zeit sagt Andy:

      „Ich hatte nur klarstellen wollen, dass jeder von uns etwas zu verbergen hat.“

      „Du brauchst keine Angst zu haben, dass ich ihm etwas sage.“

      „Dann ist alles in bester Ordnung. Ich reite jetzt nach Osten.“ Andy grinst plötzlich. „Zu meiner Arbeit, Bruder.“

      Roger hat sein Pferd angehalten. Er schaut seinem Bruder nach und fragt sich, woher der zweihundert Dollar innerhalb von zwei Tagen bekommen könnte.

      8

      Dunkelheit liegt über dem Land. Leise zaust der Wind im Gras. Funken tanzen vom Campfeuer in die Höhe und verlöschen. Der Gesang des Herdenwächters dringt vom Wind zerrissen an Rogers Ohren.

      Der Cowboy am Feuer dreht sich um. Es ist der Mann, der den erschossenen Meek auf die Ranch brachte. Seine Blicke leuchten durch die Dunkelheit zu Roger hinüber.

      „Ich frage nicht, wer die Rinderdiebe sind“, murmelt er. „Es ist nicht meine Herde. Aber ich möchte die Mörder kennenlernen. Meek war ein guter Partner, Roger. Weißt du das?“

      „Ja. Ich konnte ihn auch gut leiden.“

      „Dein Vater hat nichts unternommen. Absolut nichts!“

      „Ich weiß.“

      „Er scheint Sorgen zu haben, die ihm wichtiger erscheinen.“

      „Ja, die Schollenbrecher. Teufel, ich kann sie auch nicht leiden, weil sie die Prärie

      umwühlen und Stacheldrahtzäune bauen. Aber die Rustler sind mir doch wichtiger. Weil sie Mörder sind!“

      „Du musst es ihm selbst erklären.“

      „Ich? Ich wäre fortgeritten. Ich bin nur noch wegen dir da, Roger. Ich möchte dabei sein, wenn dein Vater die Leitung einem seiner Söhne, oder beiden überträgt. Vielleicht kannst du dann einen Freund gebrauchen.“

      Roger steht auf und schnallt seinen Patronengurt enger.

      „Vielleicht“, antwortet er gedehnt. Er holt sein Pferd, sattelt es und steigt auf. Langsam reitet er aus dem Lichtkreis des Feuers. Der Gesang des Wächters schlägt deutlicher an seine Ohren. Er reitet nach links von der Herde weg, weil er allein sein möchte. Er fragt sich, ob er jetzt noch einmal zu Helen reiten sollte. Vielleicht hat sie mit ihrem Vater gesprochen und er sieht ein, dass der Kampf aussichtslos geworden ist. Er kommt über einen Hügel und hält bei den Büschen, über die hinweg er die Prärie im kalten, gleißenden Mondlicht vor sich liegen sieht.

      Ja, er sollte es jetzt versuchen. Es ist noch nicht so spät, denn es wird schon früh dunkel. Vielleicht ist es neun Uhr. In einer halben Stunde kann er die Farm erreicht haben. Die Cowboys werden schweigen. Roger reitet СКАЧАТЬ