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СКАЧАТЬ bist eben die vierte Leiche. Na und?“

      Mabel Taylor sah ein, dass sie keine Chance besaß. Selbst das Motorengeräusch, das langsam näher kam, konnte ihr nicht mehr helfen. Bevor jemand sie hier im Schuppen entdeckte, war alles vorüber.

      Jim grinste genüsslich. Auch er hörte die Fahrzeuge. Mit einem Ruck zerriss er ihr die Bluse und warf sich über sie.

      15

      Unangefochten erreichten sie die Ranch. Niemand war ihnen gefolgt. Keiner hatte sich ihnen in den Weg gestellt. Die Männer stellten die Wagen ab und stiegen aus. Wenn sie erwartet hatten, dass sich der Initiator nun endlich zu erkennen gab, sahen sie sich enttäuscht. Kein Empfang. Keine neue Anweisung. Nichts.

      Auch von den Frauen, Jim und dem Reverend war nichts zu hören oder zu sehen. Waren sie etwa alle tot?

      Während alle anderen auf das Hauptgebäude zugingen, wurde der Blick von Bount Reiniger von einem Gegenstand gefesselt. Er war grün und lag auf dem Boden vor dem Schuppen. Ein Frauenschuh. Bount zögerte nicht. Mit weiten Sätzen federte er auf den Schuppen zu und warf sich durch die nur angelehnte Tür.

      Ein gurgelnder Schrei empfing ihn. Ihm folgten zwei schwarze Fäuste, die ihn wieder ins Freie beförderten. Bount hatte genug gesehen. Die junge Taylor lag mit entsetzensweiten Augen auf dem Boden. Und nun schrie sie auch.

      „Halt’s Maul!“, herrschte sie der Schwarze an und griff nach dem Messer.

      Bount sprang ihm in den Nacken und versetzte ihm einen Karateschlag, der auch einen hundertjährigen Baumriesen gefällt hätte. Jim wankte nur geringfügig und stach mit dem Messer wild um sich. Die Klinge bohrte sich durch Bounts Jacke.

      Bount zerrte Jim aus dem Schuppen und gab dadurch Mabel Taylor endlich die Möglichkeit, sich in Sicherheit zu bringen. Sie schaffte aber nur drei Schritte. Dann brach sie ohnmächtig zusammen.

      Jim gelang es, Bount so mit seinen Armen zu umklammern, dass er sich nicht mehr rühren konnte.

      „Ich breche dir sämtliche Knochen“, keuchte er.

      Das glaubte ihm Bount ohne weiteres. Die erforderlichen Körperkräfte waren vorhanden. Aber die genügten nur in den seltensten Fällen. Bount spannte alle Muskeln an und ließ sie schlagartig wieder erschlaffen. Dadurch verschaffte er sich etwas Luft. Jim fasste nicht schnell genug nach. Bount hebelte ihn über seinen Kopf hinweg. Der riesige Kerl landete auf dem Boden. Im nächsten Moment riss Bount schon die Automatic aus dem Schulterholster und legte sie auf den Aufsässigen an.

      „Auf den Moment habe ich schon lange gewartet, dass ich mit dir ein offenes Wort wechseln kann“, sagte er grimmig. „Ich schätze, dass ich allerhand zu hören bekomme.“

      Jim blickte entsetzt in die Mündung. Von seiner Urgewalt war nicht mehr viel zu spüren. Er zitterte am ganzen Leib.

      „Ich ... ich bin nicht der Killer“, beteuerte er. „Ich wollte nur das Mädchen. Es gefiel mir. Das ist doch menschlich.“

      „Zugegeben. Aber wenn du der Kleinen mehr als ein Haar gekrümmt hast, geht es dir schlecht.“ „Sie ist okay. Ich schwöre es. Ihr seid zu früh zurückgekommen.“

      „Und Mabel hat klugerweise ihren Schuh als Hinweis zurückgelassen. Vielleicht hat sie ihn auch nur zufällig verloren. Das spielt keine Rolle mehr. Ich stelle dir jetzt ein paar Fragen, und du wirst sie mir wahrheitsgemäß beantworten. Auch ich bin seit gestern einigermaßen nervös. Da kenne ich mich dann selbst nicht mehr. Also, heraus mit der Sprache! Wer ist dieser Mister Unbekannt?“

      Jim schüttelte verzweifelt seinen Wollkopf.

      „Das weiß ich wirklich nicht. Ich habe mit allem nichts zu tun. Ich hatte lediglich den Auftrag, den Reverend und Mister Lynch hierherzubringen.“

      „Von wem stammte dieser Auftrag?“

      „Von Mister Stanley. Ich sollte nichts verraten. Es hieß, das Ganze sei ein großer Spass. Ich bekam hundert Dollar, damit ich den Mund hielt.“

      „Aber Mister Stanley ist tot. Er hat mich engagiert, weil er sich von den vielen fremden Leuten auf seiner Ranch bedroht fühlte.“

      „Ich schwöre es.“

      Bount glaubte ihm sogar. Bereits während der Fahrt nach Alliance hatte er die Überzeugung gewonnen, dass die Stimme auf dem Tonband James Stanley gehörte. Er musste die Kassette schon vor seiner Ermordung besprochen haben.

      Jims Aussage rundete den Verdacht ab. Stanley hatte zusammen mit einem Partner den Plan ausgeheckt, die sechs Gefangenen befreien zu lassen. Als sich alle Leute auf der Ranch befanden, wurde der Rancher überflüssig. Er musste sterben.

      Das konnte aber nur bedeuten, dass ihnen die größte Überraschung noch bevorstand.

      16

      Er dirigierte Jim in seine Kammer, fesselte ihn und schloss ihn ein. Den Schlüssel zog er ab.

      „Zu deinem eigenen Schutz“, erklärte er. „Ich möchte dich nicht auch noch mit durchgeschnittener Kehle finden. Der Killer hat es vermutlich gar nicht gern, dass du geplaudert hast.“

      Als Nächstes wollte Bount Reiniger den größeren Fisch an den Haken locken. Er war zwar noch immer nicht hundertprozentig sicher, aber einiges sprach für eine ganz bestimmte Person. Nicht umsonst hatte er bei all seinen Gesprächen wie ein Luchs auch auf die unbedeutendste Bemerkung geachtet.

      Als er bei den anderen eintraf, wurde er schon ungeduldig erwartet.

      „Wo bleiben Sie denn, Mister Reiniger?“, rief der Reverend. Er schwenkte ein Stück Papier, und Bount konnte sich denken, dass es sich um die erwartete Nachricht des Killers handelte. „Den Brief haben wir auf dem Tisch gefunden.“

      Bount nahm das Schreiben entgegen und studierte es. Es enthielt gleich zu Beginn die Aufforderung an ihn, seine Pistole dem Gangster Bommerfield zu übergeben, andernfalls würde wieder jemand dafür büßen müssen. Zähneknirschend trennte Bount sich von seiner Waffe.

      Auch Strother Lynch musste seinen Revolver abliefern. Ihn nahm Munk grinsend entgegen.

      Der Doc besaß in seinem Gepäck lediglich zwei scharfe Messer. Der Unbekannte wusste auch das. Caan musste sie holen. Einer der Gangster brach die Klingen ab.

      Als das erledigt war, kam der Schreiber zum Kern: „Da mich meine hoch geschätzten Gäste bisher nicht als Menschenfreund kennengelernt haben, kann sich jeder vorstellen, dass ich die sechs Männer nicht aus reiner Nächstenliebe befreien ließ. Ich erwarte eine kleine Gegenleistung von ihnen. Es handelt sich um Spezialisten für Überfälle auf Geldtransporte. Übermorgen findet ein solcher Transport von Lance Creek nach Wheatland statt. Es handelt sich um eine Summe von ungefähr sieben Millionen. Eine runde Million für jeden der Beteiligten. Dafür, dass der Plan von mir stammt und ich die ganze Vorarbeit geleistet habe, ist mein Anteil lächerlich klein, doch ich weiß, dass man gute Arbeit auch gut bezahlen muss. Die von mir ausgesuchten Fachleute garantieren gute Arbeit. Morgen früh gebe ich genauere Hinweise zur Durchführung des Überfalls. Bis dahin erwarte ich unbedingte Disziplin. Der Plan lässt sich auch mit einer geringeren Anzahl von Beteiligten durchführen.“

      Das СКАЧАТЬ