Название: Thriller-Paket 11 Krimis Juni 2020 Sammelband 11002
Автор: A. F. Morland
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745212617
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"Hi, Carlo. Sag bloß, es hat dir die Sprache verschlagen."
"Mein Gott, Allan..."
"Hast wohl nicht mehr gedacht, dass wir beide uns nochmal über den Weg laufen, was?" Harkers Worte endeten in einem erbärmlichen Husten.
Carlo machte eine schnelle Bewegung zur Seite.
Eine zu schnelle Bewegung.
Harker riss die SIG aus dem Mantel. Der Lauf zeigte auf Carlos Oberkörper. Der Ladenbesitzer erstarrte.
"Hey, mach keine Dummheiten, Allan."
"Das fällt mir etwas leichter, wenn du keine machst."
"Mann, was denkst du denn von mir!"
"Du bist ein käuflicher Schleimer, der immer dem gehorcht, vor dem er am meisten Angst hat, Carlo. Ich denke, daran hat sich in all den Jahren nichts geändert!"
Carlo schluckte. Harkers Stimme klirrte wie Eis. Er spürte die absolute Gefühlskälte seines Gegenübers. Diesem Mann machte es nichts aus, notfalls über ein paar Leichen zu steigen. Das war damals so gewesen und es gab für Carlo nicht den geringsten Grund anzunehmen, dass sich daran etwas geändert hatte.
"Hört sich nicht gut an, dein Husten..."
"Scheiß drauf!", knurrte Harker.
Carlos Augen wurden schmal.
"Was willst du?"
"Ich brauche neue Papiere... Und du warst doch immer der Spezialist für sowas."
"Tut mir leid, Allan!"
"Was?"
Harkers Gesicht verzog sich. Er schnellte überraschend vor, langte über den Tresen und packte Carlo am Kragen. Er zog ihn halb über den Tisch und setzte ihm die SIG an die Stirn.
Carlo zitterte.
"Du wirst doch einen alten Freund nicht hängen lassen, oder?"
"Allan, nimm die Waffe weg, ich..."
Harker versetzte Carlo einen brutalen Stoß. Carlo wurde zurückgeschleudert, krachte gegen eine Regalwand und rutschte zu Boden. Er blutete aus der Nase.
"Überleg dir sehr gut, was du sagst, du Bastard!"
"Allan, es ist nicht so, dass ich dir keine Papiere besorgen will..."
"Ach, nein? Freut mich zu hören."
"Allan, ich bin aus dem Geschäft!"
"Aber du kennst die, die jetzt das Geschäft machen, oder?"
"Schon, aber!"
"Also, sieh zu, dass du alles Nötige veranlasst!"
Carlo erhob sich.
Harker griff in die Manteltasche und holte ein Kuvert hervor. "Hier", sagte er. "Das sind Passfotos und was du sonst noch brauchst..."
"Es gibt ein paar mächtige Leute, denen es nicht gefällt, dass du wieder aus dem Verlies herausgekrochen kommst, Harker!", zischte Carlo. "Diese Leute haben Schwierigkeiten genug, die brauchen nicht noch Probleme mit einem, der schon lebendig begraben war..."
Harker lachte rau.
"Diese Leute können mich mal. Und wenn du mir nicht hilfst, bist du ein toter Mann, Carlo! Und du weißt, dass ich jeden gekriegt habe. Jeden!"
8
Das HEAVENLY lag in der 86. Straße. Wir hofften dort Lester Rodrigez zu finden, Hernandez' Mann fürs Grobe.
Der Rausschmeißer am Eingang ließ uns anstandslos durch.
Offenbar waren wir seinem Geschmack nach gut genug angezogen, um im HEAVENLY unser Geld ausgeben zu dürfen.
Laserblitze zuckten durch den Raum.
Die Musik stampfte.
Auf der Tanzfläche wiegten sich schöne Körper zum Takt der Musik. Manche der Tänzer wirkten wie in Trance.
Wir wandten uns an die Bar.
Der Mixer wollte uns seine neueste Spezialität andrehen und redete wie ein Wasserfall. Das meiste konnte man wegen der lauten Musik ohnehin nicht verstehen.
"Wir suchen Mister Rodrigez", brachte ich schließlich vor.
Der Mixer wurde plötzlich sehr zugeknöpft.
"Lester Rodrigez. Der arbeitet doch hier", ergänzte Milo.
"Was wollen Sie denn von Lester?"
Ich lächelte dünn. "Das würden wir ihm schon gerne selbst sagen."
"Fragt sich nur, ob Lester auch mit Ihnen reden will!"
"Ich glaube schon", erwiderte ich und legte den FBI-Dienstausweis auf den Tisch.
"Ich habe keine Ahnung, wo Lester ist."
"Dann möchten wir gerne mit Mister Hernandez sprechen."
"Einen Moment..."
Der Mixer griff zum Telefon.
Ich ließ den Blick schweifen.
An einem der Nebeneingänge sah ich einen Mann mit dunklen, fast schulterlangen Haaren. Er war groß und sehr breitschultrig.
Ich erkannte ihn von den Fotos wieder, die ich von ihm gesehen hatte.
"Da ist er!", rief ich.
Mit schnellen Schritten durchquerte ich den Raum.
Milo folgte mir.
Eine sonnengebräunte Dunkelhaarige tanzte mir entgegen.
"Hi, Lust auf einen Drink?"
"Ein andernmal."
Ich schob sie zur Seite. Rodrigez schien gemerkt zu haben, dass wir zu ihm wollen. СКАЧАТЬ