Neun ungewöhnliche Krimis Juni 2019. Pete Hackett
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Neun ungewöhnliche Krimis Juni 2019 - Pete Hackett страница 29

Название: Neun ungewöhnliche Krimis Juni 2019

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745210118

isbn:

СКАЧАТЬ sprach aus, was Owen Burke dachte: „Damit haben wir vier potentielle Täter, Owen, die aber nur für die Morde in New York in Frage kommen. Es wurden aber – zum Teil zeitgleich -, in Cincinnati, Baltimore und Indianapolis Morde nach demselben Muster verübt. Das Täterprofil ist dasselbe. Die Leichen der Frauen waren immer auf dieselbe Art verstümmelt.“

      „Kümmern wir uns erst einmal um unsere vier Kandidaten“, versetzte Owen Burke. „Sollte einer dabei sein, der sich verdächtig macht, bleiben wir solange an ihm dran, bis wir ihn haben. Und dann löst sich vielleicht der Rest des Rätsels von selbst.“

      „Vielleicht könnten wir einen schnelleren Erfolg erzielen, wenn wir ihm einen Köder hinwerfen würden?“, kam es von Harris.

      „Du denkst an eine Frau?“

      „An eine Agentin.“

      Owen Burke grinste. „Sind Agentinnen keine Frauen?“

      „Es sind besondere Frauen“, knurrte Ron.

      Burke dachte kurz nach, dann meinte er: „Keine schlechte Idee, Kollege. Aber zunächst sollten wir mal die vier Gentlemen unter die Lupe nehmen. Mal sehen, ob sie Alibis für die Tage haben, an denen die Ladies verschwanden.“

      2

      Zunächst fuhren Burke und Harris in die Greene Street, wo Miguel Sola wohnte. Der Stadtteil SoHo war nur einen Katzensprung von der Federal Plaza entfernt. Von einer Nachbarin erfuhren die Agents, dass sich Sola in der Arbeit befand. Er fuhr eine Straßenkehrmaschine. Die Lady nannte den Agents auch den Namen des Betriebes, bei dem Sola angestellt war. Sie ließen Sola eine Vorladung zurück, wonach er am folgenden Tag um 8 Uhr im Federal Building vorsprechen sollte. Ron Harris vermerkte seine Zimmernummer auf der Vorladung.

      Als nächstes statteten die Agents Yul Bennan in der 38th Street einen Besuch ab. Er war zu Hause und bat die G-men – nachdem sie sich ausgewiesen hatten -, in seine Wohnung. Bennan war nur mit einem grauen, ausgewaschenen T-Shirt und einer abgewetzten Jeans bekleidet. Er hatte sich seit mindestens drei Tagen nicht mehr rasiert. Übler Geruch stieg den G-men in die Nasen und in dem Apartment sah es aus wie in einem Schweinestall. Auf der Couch im Wohnzimmer lag eine Decke, auf dem Tisch stand eine halbleere Flasche billigen Weines, und der Aschenbecher quoll über. Ein Blick in Bennans gerötete Augen sagte Burke, dass der Bursche schon am helllichten Vormittag angesäuselt war.

      Für Owen Burke schied er als Mörder aus.

      „Ich bin arbeitslos“, erklärte Bennan. „Wenn ich mich bei einem Arbeitgeber vorstelle und in den Bewerbungsbogen schreibe, dass ich sieben Jahren eingesperrt war, habe ich schon verloren. Unterbezahlte Gelegenheitsjobs – ja. Aber eine richtige Anstellung finde ich nicht.“

      Ron Harris dachte: Ich könnte dir schon sagen, warum du von jedem potentiellen Arbeitgeber abgelehnt wirst. Dann sagte er: „Anlässlich der Verhandlung gegen Sie damals kam zur Sprache, dass Sie einem Satanszirkel angehörten, Bennan. Sind Sie nach Ihrer Haftentlassung diesem Zirkel wieder beigetreten. Haben Sie wieder begonnen, an schwarzen Messen teilzunehmen und ...“

      Bennan lachte fast belustigt auf, sodass Ron abbrach, dann stieß der angetrunkene Bursche hervor: „Ich habe mich damals den Satansjüngern zugewandt, weil sie Drogen- und Sexorgien feierten. Allerdings war ich kein überzeugter Anhänger Satans.“ Wieder lachte Bennan auf, leckte sich über die Lippen, ging zum Tisch, nahm die Schachtel Marlboro, und schüttelte sich einen Glimmstängel heraus. Als er brannte und nachdem Bennan den ersten Zug inhaliert hatte, fuhr er fort: „Ich glaube weder an Gott noch an den Satan. Meine Teilnahme an den schwarzen Messen diente ausschließlich der Befriedigung körperlicher Bedürfnisse. Im Suff erwürgte ich beim Sex eine dieser Schlampen, die Satan anbeteten. Das brachte mir zehn Jahre ein, von denen ich sieben absaß.“

      „Wo waren Sie am 20. und 27. August sowie am 3. und 10. September?“, fragte Burke.

      Bennan blinzelte den Agent an. „Wahrscheinlich habe ich hier auf der Couch gelegen und in die Röhre geglotzt. Es kann aber auch sein, dass ich auf der Couch lag und geschlafen habe. Warum fragen Sie das?“

      „Weil an diesen Tagen – es war jeweils donnerstags -, junge Prostituierte in der Morningside Avenue, oben in Harlem, entführt worden sind. Man hat sie einige Tage später mit aufgeschlitzten Leibern und fehlenden Herzen in irgendwelchen Parks gefunden.“

      Bennan kratzte sich hinter dem Ohr. „Sie sprechen von den Opfern Jack the Rippers II., nicht wahr?“ Hastig saugte er an der Marlboro.

      „Jack the Ripper II.“, echote Burke. „Diesen Namen haben ihm die Medien gegeben. Vielleicht bildet sich der Kerl sogar etwas darauf ein. Aber er ist nicht Jack the Ripper. Der hat irgendwann – ich glaube im 19. Jahrhundert -, in London gelebt und ist längst tot.“

      „Aber die New York Times nennt ihn doch so.“

      „Ja, ich weiß. Irgendeinen Namen mussten sie ihm wohl geben, und Jack the Ripper II. bot sich geradezu an.“

      „Ich hab mal einen Film gesehen ...“

      Burke winkte ungeduldig ab.

      Bennan schoss dem Agent einen unfreundlichen Blick zu, ging zur Couch und ließ sich drauf fallen. Sie ächzte verdächtig in der Federung. Das Ding sah aus, als hätte er es sich vom Sperrmüll besorgt. Der Bursche zog wieder an seiner Zigarette, als wäre es der letzte Zug eines Lebens, dann schnappte er: „Schieben Sie mir nur nichts in die Schuhe, G-men. Mit dem Satanskult hab ich nichts mehr am Hut. Wie ich schon sagte: Meine Tage verbringe ich mit Schlafen und Fernsehen ...“

      ... und Saufen, fügte Owen Burke in Gedanken hinzu und vernahm Bennans weitere Ausführungen:

      „Da ich alleine lebe, habe ich für die Tage, die Sie genannt haben, natürlich kein Alibi. Aber ich muss meine Unschuld nicht beweisen ...“

      „Besitzen Sie ein Auto?“

      Bennan tippte sich mit dem Daumen gegen die Brust. „Ich – ein Auto?“ Er lachte fast belugstigt auf. „Nein. Wie sollte ich mir ein Auto leisten können? Wenn ich ein geregeltes Einkommen hätte, dann wäre das was anderes. Aber so ...“

      Er brach viel sagend ab.

      Die Agents verabschiedeten sich von Bennan. Als sie wieder im Dienstwagen saßen, sagte Ron Harris im Brustton der Überzeugung: „Bennan scheidet aus. Wie hätte er die Leichen der Frauen transportieren sollen? Außerdem vermittelte er ganz den Eindruck, vom Alkohol abhängig zu sein. Als Schluckspecht dürfte er andere Interessen haben, als Frauen die Herzen aus der Brust zu schneiden.“

      Owen Burke war gleicher Meinung. Alles sprach gegen eine Täterschaft Bennans.

      Sie СКАЧАТЬ