1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller. Pete Hackett
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Название: 1000 Seiten Krimi Spannung - Acht Top Thriller

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745200065

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      Nein, zu jemandem wie Lammers passte es eher, sich zweimal im Jahr einen Besuch im Eros-Center zu leisten. Und wahrscheinlich musste er da schon fleißig drauf sparen!

      Aber genau in dem Punkt irrte ich mich, wie sich herausstellen sollte.

      "Seltsam, dass Sie das sagen", meinte Rehfeld und stand jetzt ebenfalls auf.

      Der Unterton, in dem er das gesagt hatte, gefiel mir nicht. Es war der Pass-nur-auf-ich-krieg-dich-schon-Ton, den die Fernsehkommissare immer dann an sich hatten, wenn sie sich ganz sicher waren, dass ihr Gegenüber Dreck am Stecken hatte.

      Rehfeld kam zu mir herüber, blies sich auf wie ein Heißluftballon und streckte mir dabei seine stramme Wampe entgegen. "Mir scheint, Sie wissen mehr, als Sie mir weismachen wollen!"

      "Ich habe Ihnen alles gesagt."

      "So?"

      "Ja!"

      "Wie kommen Sie dann darauf, dass sich Lammers eine Geliebte leisten konnte? Er ist arbeitslos und lebt von der Sozialhilfe. Wie sind Sie darauf gekommen, dass er trotzdem genug Geld hatte, um ..."

      Ich hob die Schultern und machte ein Gesicht, das möglichst unschuldig wirken sollte. "Es war einfach nur ein Gedanke!"

      "Allerdings einer, der genau ins Schwarze trifft!"

      "Ich verstehe nur Bahnhof!"

      "Lammers verfügte über ein Nummernkonto in der Schweiz. Schon merkwürdig, nicht? Aber, dass Sie davon wussten, Hellmer, das ist noch merkwürdiger!"

      Jetzt schlug es aber dreizehn! Eine ganze Sekunde brauchte ich, um diesen Verbalschlag zu verdauen. "Ich wusste nichts davon!", behauptete ich und fand mich selbst nicht so recht überzeugend dabei.

      Rehfeld rollte genervt mit den Augen. "Ach, kommen Sie, Hellmer, Sie haben sich verplappert!"

      Ich lächelte dünn. "Irgendwie scheinen Sie was gegen mich zu haben. Mögen Sie keine Western-Romane?"

      Rehfeld grinste schief. "Nein, mag ich nicht. Ist das ein Fehler?"

      "Das ist eine Sache des Standpunktes!"

      "Ich weiß, dass der Trend zum Zweitbuch geht, aber man muss ja nicht jede Mode mitmachen, oder?" Rehfeld machte eine hilflose Geste und ging dann ein paar Schritte auf und ab.

      Schließlich wirbelte er wieder zu mir herum und hielt mir beschwörend seinen dicken, fleischigen Zeigefinger unter die Nase.

      Mir fiel auf, dass er abgekaute Nägel hatte. Aber womit sollte er sich auch in seinen vielen Überstunden beschäftigen, die er hier, zwischen seinen Akten verbrachte, der Arme!

      "Ich habe mich bei den anderen Hausbewohnern über Sie erkundigt, Hellmer!"

      "Herr Hellmer für Sie. Soviel Zeit muss sein!"

      "Sie hatten noch am Tag vor Lammers Tod einen heftigen Streit im Treppenhaus mit ihm, Herr Hellmer. Nicht wahr? Einen Streit, der so laut war, dass man ihn ..."

      "... bei Meyers noch hören konnte, obwohl sie Fernseher und Stereoanlage gleichzeitig eingeschaltet hatten!", schnitt ich ihm das Wort ab.

      Er nickte. "So ähnlich, ja."

      "Worauf wollen Sie eigentlich hinaus?", fragte ich.

      "Ich glaube, dass Sie uns einiges verschweigen, Herr Hellmer."

      "Und was zum Beispiel?"

      "Ich hätte zum Beispiel gerne gewusst, worum es bei Ihrem Streit am Tag vor dem Mord ging."

      "Haben Ihnen das die Meyers nicht gesagt?"

      "Ich möchte es von Ihnen hören."

      "So gute Ohren haben die beiden dann wohl doch nicht, was?"

      "Also ..."

      "Es ging um den kaputten Föhn von Lammers. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihm einen Neuen kaufen würde. Das wäre für mich am Ende billiger, als wenn er mit seinem alten Ding laufend Stromausfälle provoziert."

      "Ich glaube, es ging um etwas Wichtigeres."

      Ich zog die Augenbrauen hoch. "Um was zum Beispiel? Ich bin wirklich gespannt. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich derjenige von uns beiden bin, der dabeigewesen ist."

      Rehfeld atmete tief durch. "Diese Frau stand in irgendeinem Zusammenhang mit Lammers. Aber ich vermute, auch mit Ihnen. Schließlich ist sie in ihre Wohnung geflüchtet, wie Sie mir am Telefon erzählt haben!"

      "Was soll das denn für ein Zusammenhang gewesen sein?"

      "Sagen Sie es mir!"

      "Sie sind auf dem Holzweg!"

      "Vielleicht. Aber genauso gut ist das Gegenteil möglich! Es ist besser, wenn Sie uns alles sagen, was Sie wissen, Herr Hellmer."

      "Habe ich bereits!"

      Er zuckte die Achseln. "Wie Sie wollen. Wir kriegen es am Ende doch heraus. Verlassen Sie sich darauf!"

      "Dann strengen Sie sich mal schön an und tun Sie was für Ihr Geld! Ich wünsche Ihnen viel Glück dabei!"

      Unsere Unterhaltung endete grußlos und ziemlich unerfreulich. Rehfeld hatte einen Narren an mir gefressen. Er hatte nichts außer einem Namen. Annette Friedrichs, die aus ihrem Nest wohl schon seit geraumer Zeit ausgeflogen war − ob aus Furcht vor der Polizei oder aus Angst vor anderem ungebetenen Besuch.

      Und er hatte mich. Und irgendwie bastelte er sich daraus jetzt in seinem Beamtenhirn eine Story zusammen, die so an den Haaren herbeigezogen war, dass jemand, der einen Roman daraus gemacht hätte, vermutlich in einer Flut von empörten Leserbriefen ertrunken wäre.

      Das war eben der Unterschied zwischen Fiktion und Wirklichkeit!

      Ein Roman muss stimmig sein, in der Wirklichkeit schert sich niemand um irgendeine Logik. Alles Zufall, alles Chaos, alles ausgewürfelt. Eine schreckliche Erkenntnis, nicht wahr?

      Zu schrecklich für viele.

      Aber es gibt ja Auswege.

      Religion zum Beispiel. Was ist Religion im Kern anderes, als die Vorstellung, dass da doch irgendwo ein Autor im Himmel sitzt, ein übergroßer Dramaturg des Universums, von dem man hofft, dass er alles zu einem Happy End führt?

      Jake McCord würde von mir aus jedem Schlamassel herausgeholt werden.

      Jürgen Lammers war von niemandem gerettet worden.

      11

      Rehfeld warf mir noch einen bösen Blick zu. Kurze Zeit später tauchte Müller-Sowieso auf und zeigte mir ein paar Bilder. Aber die Kerle, die hinter Annette Friedrichs hergewesen waren, befanden sich leider nicht unter den Abgebildeten.

      Doch das musste ja nichts heißen.

      Schließlich СКАЧАТЬ