Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band. Alfred Bekker
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Название: Krimi Sammelband 4005: Frohes Mörderfest - 4 Thriller in einem Band

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Триллеры

Серия:

isbn: 9783745210514

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СКАЧАТЬ Sie diese dummen Witze! Am Heiligen Abend tötet man nicht.“

      „Vermutlich hat der Mörder nicht auf den Kalender geschaut. Ich gebe Ihnen jetzt die Adresse.“

      Reese notierte sich die Angaben, die Katharina machte, und gab ihr anschließend noch einen guten Rat.

      „Ich werde einige Leute mobilisieren und auch den Arzt. Bewegen Sie sich nicht von der Stelle, und vor allem fassen Sie nichts an.“

      „Danke für die ausführlichen Instruktionen. Ich werde jetzt überall meine Fingerabdrücke hinterlassen und dann ins Kino gehen. Was macht Ihre Frau?“

      „Sie braucht den Abend nicht allein zu verbringen“, beruhigte sie Reese. „Wir haben einige Bekannte zu Besuch. Also, bis gleich.“

      Katharina legte den Hörer auf und verließ leise das Apartment. Als sie in der Nachbarwohnung ankam, warf sie einen Blick auf Colditz, der sie wütend anstarrte. In aller Eile begann sie die Wohnung zu durchsuchen. Ihr Taschentuch benutzte sie dazu, auf jeden Fall Fingerabdrücke zu vermeiden. Während sie peinlich genau darauf achtete, die Lage der Leiche nicht zu verändern, öffnete sie die Schubladen des Schreibtischs. Sie fand etwas Geld, eine Pistole und zahlreiche Hefter, die maschinegeschriebene Berichte über die Vor- und Nachteile aller möglichen Waren enthielten. Sie reichten von Fernsehgeräten bis zu Fleckenentfernern.

      Katharina schloss die Schubladen und betrachtete dann mit finsteren Blicken das blaue, gutsitzende Jackett des Ermordeten. Mit wenigen Schritten war sie wieder im Schlafzimmer, wo sie noch einmal alles gründlich absuchte. Schließlich kehrte sie ins Wohnzimmer zurück und näherte sich dem kleinen Tisch. Sie hob das Glas hoch, das dort stand, und roch daran. Der Rest der goldenen Flüssigkeit, die noch den Boden des Glases bedeckte, stammte aus der Cognacflasche, die ebenfalls auf dem Tisch stand. Irgendetwas an dem Glas störte sie. Immer darauf bedacht, keine Spuren zu hinterlassen, öffnete sie die kleine Hausbar und musterte eingehend den Satz von Gläsern, zudem das andere zu gehören schien. Sie zählte elf Gläser, die mit Spielkarten verziert waren. Nachdenklich und neugierig ging sie in die Küche, wo sie den Boden vor dem Mülleimer einer gründlichen Inspektion unterzog. Tatsächlich entdeckte sie winzige Glassplitter. Zweifelnd schüttelte sie den Kopf.

      Colditz wälzte sich am Boden und versuchte mit allen Mitteln, sich zu befreien. Ungerührt sah Katharina seinen Anstrengungen zu und ließ vor ihrem geistigen Auge noch einmal die Ereignisse abrollen, die diesem seltsamen Abend vorausgegangen waren.

      3

      Die ganze Geschichte hatte acht Tage früher begonnen. Ein livrierter Chauffeur hatte an Katharinas Tür geklingelt. Als sie öffnete, klemmte er seine Dienstmütze unter den linken Arm und blieb in höflich abwartender Haltung stehen.

      „Frau Ledermacher?“

      „Nur nicht so steif“, ermunterte sie ihn lächelnd. „Ich wollte eben mit meinem Lebensgefährten zu einem kleinen Picknick am Ufer der Spree starten, und obwohl ich in meinem Leben schon allerhand mitgemacht habe, ist es mir doch nie vergönnt gewesen, in einem Rolls-Royce durch die Stadt zu kutschieren. Sollten sie also Zeit haben ...“

      Die Brauen des Chauffeurs hoben sich um einige Zentimeter, und er errötete leicht.

      „Ich fahre keinen Rolls-Royce, sondern einen Mercedes.“

      Er überreichte ihr einen Umschlag, aus dem sie die Visitenkarte von Herrn Otto Stollberg, Gründer der „Stollberg GmbH“ hervorzog. Auf die Rückseite entdeckte sie eine handschriftliche Nachricht: „Sehr geehrte Frau Ledermacher! Würden Sie mir freundlicherweise eine kurze Unterhaltung mit Ihnen gewähren? Ich warte auf der anderen Straßenseite in meinem Wagen auf Sie.“

      Katharina nahm ihren Mantel und folgte dem Chauffeur über die Treppe nach unten. Das Hochhaus verfügte zwar über einen Fahrstuhl, aber niemand benutzte ihn, weil er viel zu langsam war. Der Mercedes stand tatsächlich auf der anderen Straßenseite, wo der Chauffeur anscheinend mit viel Glück einen Parkplatz gefunden hatte, der den Ausmaßen des Wagens entsprach. Er lüftete die Mütze und öffnete der Detektivin die Tür zum Fond. Mit einer Handbewegung forderte er sie auf, einzusteigen.

      Sie ließ sich bequem in die weichen Polster fallen. Das Innere des Wagens war mit dezenter Eleganz ausgestattet. Nirgends gab es grelle Farben oder aufdringlichen Luxus. Stollberg, der auf der anderen Seite saß, streckte ihr die Hand entgegen.

      „Sie wissen gar nicht, wie dankbar ich Ihnen bin, Frau Ledermacher.“

      Während er Katharina mit Höflichkeitsfloskeln überschüttete, musterte sie ihn voller Interesse. Der Inhaber des Unternehmens für Unterhaltungselektronik war nicht gerade schön. Die flache, kurze Nase war eigentlich nur ein Fortsatz der sehr niedrigen Stirn. Über den Augen saßen buschige weiße Brauen. Die Nasenflügel waren leicht gebläht, und das Kinn hing schlaff herunter. Nur der schmale, strichförmige Mund verlieh dem Gesicht einen Zug der Entschlossenheit und Willenskraft. Die dunklen Augen unter den weißen Brauen wirkten grimmig, und die schneeweißen Haare, die seinen Kopf wie eine Kappe umschlossen, gaben seiner Persönlichkeit etwas ausgesprochen Ungewöhnliches. Er trug einen dunkelblauen, gut geschnittenen Anzug, der seinen schlanken, durchtrainierten Körper vorteilhaft betonte.

      Stollberg rückte seine Krawatte zurecht, die von ausgezeichnetem Geschmack zeugte und sicherlich eine Sonderanfertigung war.

      „Möchten Sie etwas trinken?“ Er beugte sich vor und schob mit dem Finger die Trennwand zwischen dem Fond und dem Chauffeurabteil zurück. Eine Mahagoniplatte senkte sich langsam nach unten. Dahinter befand sich eine kleine Bar. Katharina wählte ein Mineralwasser.

      Es war fast Mittag, und auf den Straßen herrschte reges Leben. Im Innern des Luxuswagens war es jedoch absolut still. Eine Klimaanlage sorgte für angenehme Wärme. Durch die gläserne Trennscheibe konnte Katharina sehen, dass der Chauffeur seinen Platz hinter dem Steuer eingenommen hatte. Er saß unbeweglich wie eine Statue, völlig uninteressiert an dem, was um ihn herum vorging. Die Detektivin fand es erstaunlich, dass zwar viele Menschen stehenblieben und den Wagen mit neugieriger Bewunderung musterten, aber nicht wagten, einen Blick durch die bläulich gefärbten Scheiben ins Innere zu werfen.

      Stollberg lächelte gezwungen.

      „Ich muss mich entschuldigen, dass ich Sie auf diese wenig angebrachte Weise zu mir gebeten habe.“

      „Aber keineswegs“, antwortete Katharina. „Das ist ein durchaus angemessener Treffpunkt; voller Luxus und Schönheit.“

      Er neigte leicht den Kopf, und sein Lächeln schien etwas gelöster.

      „Was ich Ihnen heute anvertrauen werde, muss vollkommen unter uns bleiben. Aus diesem Grund konnte ich nicht zu Ihnen in die Wohnung kommen, und eine Verabredung in meinem Büro wäre ebenfalls zu auffällig gewesen. Ich habe viel von Ihnen gehört und ich weiß, dass СКАЧАТЬ