Bount Reiniger - Mörderspiel. Alfred Bekker
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Название: Bount Reiniger - Mörderspiel

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Ужасы и Мистика

Серия:

isbn: 9783745202724

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СКАЧАТЬ vorgestern?"

      "Auch nicht."

      Jetzt meldete sich wieder der Kleine zu Wort. "Sind Sie ein Polizist, Mister?"

      Bount lächelte. "So etwas Ähnliches."

      "Wollen Sie ihn verhaften?"

      "Nein, nur etwas fragen."

      "Er ist aber nicht zu Hause."

      "Woher weißt du das?"

      "Weil sein Wagen hier nicht herumsteht. Er fährt einen tollen Mercedes. So wie der da vorne!" Er deutete auf Bounts 500 SL. "So einen möchte ich auch mal haben."

      "Wie lange ist das schon her, dass du seinen Wagen nicht mehr gesehen hast?"

      Der Junge zuckte die Achseln. "Die ganzen letzten Tage schon. Ich weiß nicht mehr genau."

      Bount nickte. "Okay, Jungs. Ihr seid gute Beobachter."

      Wenig später saß er wieder hinter dem Steuer seines champagnerfarbenen Mercedes 500 SL. Noch einmal zu Martha Raglan zu gehen, um sie zu fragen, warum sie behauptete, Craven nicht zu kennen, hielt er für wenig erfolgversprechend. Gegen eine solche Festung einzurennen konnte kaum etwas einbringen.

      So führte ihn sein Weg zunächst zu seinem Freund Toby Rogers, den recht korpulent geratenen Captain der Mordkommission Manhattan C/II. Die beiden Männer kannten sich seit Jahren, und wenn es irgendwie ging, half der einem dem anderen aus der Klemme, sofern es in seiner Macht stand. Beide Seiten hatten ihren Vorteil von dieser Zusammenarbeit. Reiniger hatte auf diese Weise Zugang zu den Labors und Archiven des Police Departments, während Rogers umgekehrt auf die Hilfe des Privatdetektiv zählen konnte, wenn es galt, auch dort noch nach Informationen zu grasen, wo sich für einen Cop fast wie automatisch die Türen schlossen.

      Als Bount im Department ankam, bekam er von einem Lieutenant die Auskunft, dass Rogers nicht an seinem Schreibtisch, sondern in einem Coffee Shop in der Nähe sei.

      "Soll ich den Captain vielleicht über seinen Pieper rufen?", grinste der Lieutenant. Er hieß Browne, war ziemlich lang und schlaksig und hatte auf dem Kopf ein Knäuel ungebändigter dunkler Locken. Bount kannte auch ihn ganz gut.

      "Bloß nicht!", erwiderte Bount. "Ich will ihn ja nicht schon verärgern, bevor ich ihn um einen Gefallen gebeten habe!"

      Darüber konnte Browne herzhaft lachen.

      Wenig später traf Reiniger seinen Freund Rogers dann in Miller's Coffee Shop vor seinem zweiten Frühstück sitzen. Das meiste davon hatte er allerdings bereits gegessen.

      "Hallo, Toby."

      Rogers blickte auf. "Sieht man dich auch mal wieder? Wenn du mich schon bis her verfolgst, dann bist du sicher nicht nur wegen unserer Freundschaft gekommen!" Der Police Captain deutete auf einen freien Stuhl, während er sich den letzten Bissen hineinschob und dann mit der Serviette den Mund abwischte.

      "Setz dich!", knurrte er.

      "Es geht um einen Mann, der verschwunden ist. Er heißt Leslie Craven. Ich habe auch ein Bild von ihm." Bount erläuterte Rogers den Fall und dieser zuckte schließlich mit seinen breiten Schultern. "Bount, ich bin Captain des Morddezernats, nicht der Vermisstenabteilung."

      "Ich weiß, Toby."

      "Hast du schon mal seine Angehörigen durchgecheckt?"

      "Er scheint keine zu haben. Jedenfalls keine, die noch leben. Seine Eltern sind tot, Geschwister hatte er nicht und verheiratet war er auch nie."

      Toby hob die Augenbrauen. "Eine Entführung?"

      "Ich habe keine Ahnung."

      "Vielleicht hatte er auch einfach die Nase voll von seinem Job. Was glaubst du, wie vielen Menschen plötzlich einfällt, ihren Urlaub eigenmächtig zu verlängern, oder die auf einmal ihre Sachen packen und auf Nimmerwiedersehen in eine andere Stadt ziehen? Und nach so kurzer Zeit würde ich mir an deiner Stelle ohnehin noch keine großen Sorgen machen!"

      "Mein Auftraggeber macht sich aber welche." Bount zuckte die Achseln. "Kann ja auch sein, dass das Ganze am Ende doch in dein Ressort fällt, Toby!"

      "Mord?"

      "Ich möchte, dass du dich ein bisschen umhörst, ob dieser Craven vielleicht aus dem East River gefischt wurde oder in irgendeiner Leichenhalle aufgebahrt liegt."

      Bount reichte Rogers ein Foto. Der Captain warf einen kurzen Blick darauf und steckte es dann mit einem hörbaren Seufzen ein. "Okay", meinte er. "Ich werde sehen, ob ich etwas tun kann."

      "Und dann sind da noch diese Kerle, die Craven im Parkhaus fertiggemacht hat." Bount reichte Rogers einen Zettel. "Ich habe hier eine kurze Beschreibung von einem der beiden."

      "Und was ist mit dem anderen?"

      "Den konnte mein Auftraggeber nicht genau erkennen. Wenn du nichts dagegen hast, werde ich mit ihm in nächster Zeit mal bei dir aufkreuzen, damit er sich die Fotosammlung des Departments ansehen kann. Wenn er aktenkundig ist, könnte das einen brauchbaren Hinweis ergeben."

      "Meinetwegen, Bount."

      In dieser Sekunde meldete sich Rogers’ Pieper. Der Captain seufzte. "Ich hoffe nicht, dass es Arbeit gibt", meinte er. Aber insgeheim wusste er natürlich, dass es genau das bedeutete. Entweder in einem der ungelösten Fälle, die sich als Akten auf seinem Schreibtisch stapelten, gab es eine wichtige Spur - oder er musste in Kürze eine neue Akte anlegen. Rogers hoffte auf ersteres.

      6

      Reinigers nächste Station war das Büro der Franklin Literary Agency. Er wollte sich bei den Mitarbeitern umhören und geriet als erstes an ein grazil gewachsenes Wesen mit Pagenkopf namens Ridley, das in dem lindgrünen, eng geschnittenen Kleid sehr zerbrechlich wirkte.

      "Sie sind sicher Reiniger, der Detektiv, den der Chef engagiert hat", schloss Ridley. Ihr Lächeln war geschäftsmäßig.

      "Richtig", nickte Bount.

      "Nun, um, ehrlich zu sein werde ich Ihnen kaum etwas über Leslie Craven erzählen können."

      "Aber Craven ist seit drei Jahren hier beschäftigt!", gab Bount zu bedenken.

      Ridley nickte und blies sich dann eine Strähne aus den Augen.

      "Und ich seit vier Jahren", säuselte sie. "Sein Schreibtisch ist da drüben und trotzdem СКАЧАТЬ