Private Ermittler - 2000 Seiten, 16 Krimis in einer Sammlung. Alfred Bekker
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СКАЧАТЬ sicherten die Ausgänge des Hauses. Dietrich und eine Gruppe uniformierter Beamte liefen die Treppe hinauf, und Berringer folgte ihnen.

      Wenig später nahmen sie links und rechts von Gerndorfs Wohnungstür Aufstellung, für den Fall, dass der Gesuchte bewaffnet war und durch das Türblatt schießen würde.

      Dietrich klingelte. „Herr Gerndorf, sind Sie zu Hause?“ Zunächst erfolgte keine Reaktion. Dietrich klingelte ein weiteres Mal. „Hier ist die Kriminalpolizei. Machen Sie die Tür auf!“

      Ein Schuss krachte, ein zweiter folgte unmittelbar danach. Die Projektile schlugen durch die Holztür und rissen zwei daumengroße Löcher. Auf der anderen Seite des Flurs blieben sie im Mauerwerk stecken.

      „Zugriff!“, befahl Dietrich und riss seine Dienstpistole hervor. Mit einem Tritt wurde die Tür geöffnet. Der Polizist, der sie aufgebrochen hatte, huschte blitzschnell zur Seite. Die anderen Beamten blieben links und rechts der Tür in Deckung, spähten vorsichtig um den Türstock und zielten mit ihren Pistolen in die Wohnung.

      Matthias Gerndorf stand da, ein Jagdgewehr mit Zielfernrohr in den Händen. Als er sah, dass mehrere Pistolenmündungen auf ihn gerichtet waren, trat er erschrocken ein, zwei Schritte zurück und hob dabei ruckartig den Lauf des Gewehrs, sodass die Waffe nicht mehr zur aufgebrochenen Tür wies.

      „Waffe weg und Hände hoch!“, rief einer der Polizisten.

      Gerndorf zögerte.

      Da waren die Beamten bereits bei ihm und entwanden ihm das Gewehr. Handschellen klickten. Gerndorf ließ es widerstandslos geschehen.

      Berringer betrat das Ein-Zimmer-Apartment und sah sich um, während Kleppke dem Gefangenen erklärte, dass er verhaftet sei.

      „Es passt alles zusammen“, sagte Björn Dietrich, als Berringer ihn ein paar Tage später in seinem verrauchten Büro besuchte. „Die DNA-Spuren unter Geraths Fingernägeln stammten von Matthias Gerndorf. Und die Projektile, mit denen zuvor auf Gerath und seine Pferde geschossen worden war, wurden mit Gerndorfs Jagdgewehr abgefeuert.“

      „Dann sind diese Leute, denen Andreas Gerath 500.000 Euro schuldete, nur Trittbrettfahrer gewesen.“

      „In gewisser Weise ja. Aber es war Commanecis Bande natürlich recht, ein Mittel in der Hand zu haben, mit dem man Gerath senior eventuell trotz dessen Widerspenstigkeit unter die Knute zwingen konnte. Und das Rollkommando auf der BOOT war auch von Commaneci angeheuert worden.“

      „Was ist mit Severin? Wird man diesen Mord auch mit Gerndorf in Verbindung bringen können?“

      „Wir haben Gerndorfs Bild veröffentlicht, und inzwischen haben wir mehrere Zeugen gefunden, die ihn um die Tatzeit herum am Elfrather See gesehen haben. Er hat seine Opfer sehr genau beobachtet, verfolgte sie regelrecht und blieb dabei gekonnt im Hintergrund. Übrigens ist Gerndorf geständig. Ein psychologisches Gutachten ist bereits in Auftrag gegeben. In den Vernehmungen hat er immer wieder über seinen Hass gegen Peter Gerath und Frank Severin gesprochen. Er hat sich regelrecht in diese Emotionen hineingesteigert und langsam aber sicher den Bezug zur Realität verloren. Er lebte in seiner eigenen Welt.“

      Berringer nickte. „Und in dieser Welt ist er der Vollstrecker jener, die die Justiz nicht verurteilen konnte.“

      „In der Realität ist er nur ein Mörder.“

      Dietrich zündete sich eine frische Zigarette an. Die dritte schon, während sie miteinander sprachen.

      Berringer beugte sich etwas nach vorn. „Was ist mit Commaneci und seinen Leuten?

      Hat da jemand ausgesagt?“

      „Nein. Bis auf den Kerl, den du auf der BOOT geschnappt hast, schweigt die Bande wie ein Friedhof zur Geisterstunde.“

      „Gibt es irgendwelche Hinweise auf die Eminenz?“

      „Nein. Und ich würde mir in dieser Hinsicht auch nicht mehr allzu viele Hoffnungen machen, Berry.“

      „Tut mir leid, diese Akte werde ich niemals schließen“, erklärte Berringer.

      „Niemals!“

      ENDE

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      ALFRED BEKKER

      Der Armbrustmörder

      Berringer ermittelt in Mönchengladbach

      © 2008,2012 by Alfred Bekker, CassiopeiaPress

      All rights reserved.

      Ein CassiopeiaPress E-Book.

      www.Alfred Bekker.de

      Die Printausgabe dieses Titels erschien im Droste-Verlag Prolog

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      BEINAHE MITTERNACHT.

      Schatten, die im Licht der spärlichen Beleuchtung dahinhuschten.

      Ratten.

      Vielleicht ...

      Nur in den Büroräumen von EVENT HORIZON, der Event-Agentur von Frank Marwitz, brannte noch Licht. Ansonsten befand sich niemand mehr in dem kastenförmigen dreistöckigen Flachdachbau im Gewerbegebiet Mönchengladbach, in den sich ein paar aufstrebende Selbstständige eingemietet hatten, deren Unternehmen ihre beste Zeit noch vor sich hatten.

      Marwitz saß an seinem Schreibtisch und fuhr gerade den Rechner herunter. Er hatte noch einmal den Veranstaltungskalender seiner Homepage überarbeitet. Nun war nichts mehr zu tun. Für diesen Abend hatte selbst ein so hyperdynamischer Jungunternehmer wie er, diese Rampensau des Niederrheins und Conférencier für alle Fälle, bekannt aus Funk, Fernsehen und lokalem Käseblatt, genug getan.

      Der Flachbildschirm wurde dunkel. Marwitz stand auf. Sein Haar war gegelt, sah aber aus, als wäre es verschwitzt. Er war Mitte vierzig, fand aber, dass er wie Mitte dreißig aussah, und hatte ein Lebensgefühl, das er für das eines Fünfundzwanzigjährigen hielt.

      Allerdings waren die allgewaltigen Unterhaltungschefs in den TV-Sendern in diesem Punkt anderer Meinung gewesen. Seine größten Erfolge war eine Nebenrolle in einer Vorabend-Soap und ein Moderatorenjob СКАЧАТЬ