Название: Arizona Gunfighter - 10 Western: Sammelband Januar 2018
Автор: Pete Hackett
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745202731
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Er stand vor dem großzügig ausgestatteten Portal seines herrschaftlichen Wohnhauses, das das Zentrum seines Anwesens bildete. Daneben gab es Pferdeställe, Scheunen, Unterkünfte für seine Mannschaft und sogar ein Gästehaus, in dem Walker Leute zu bewirten pflegte, die für seine Absichten wichtig waren.
"Was ist mit Burnett?", zischte er unfreundlich.
"Burnett ist tot", kam es zurück. "Dieser Reilly hat ihn niedergestreckt."
"Wo ist dieser Hund jetzt? Ist er noch in Magdalena?"
Walker packte einen der Männer bei den Schultern. "Nun red' schon!"
"Angeblich soll er aus der Stadt geritten sein..."
Walker schluckte.
Es war nicht schwer zu erraten, in welche Richtung es den Blaurock ziehen würde.
Walker wandte sich an einen der herumstehenden Männer.
"Was glaubst du hat, hat dieser Kerl vor, Marquez?"
"Schwer zu sagen... Scheint ein harter Hund zu sein, der sich nicht so leicht von dem abbringen lässt, was er vorhat."
Marquez rückte sich den Patronengurt zurecht, den er um die Schultern trug und schob sich den Sombrero in den Nacken.
"Ein einzelner Mann kann doch nicht ein so großes Problem sein, Boss!", meinte der Mexikaner dann, nach einer kurzen Pause.
Walker verengte die Augen ein wenig.
"Er wird hier her kommen!", zischte er. "Ich weiß es!"
"Dann müsste er lebensmüde sein!", kommentierte Marquez kühl.
"Für die Nacht werden verstärkt Wachen eingeteilt!", bestimmte Walker. "Wir werden den Hund zu empfangen wissen!"
29
Es war eine sternklare, kalte Nacht.
Reilly hatte sich unweit von Walkers Hacienda einen Platz zum Lagern gesucht.
Ein Feuer machen konnte er nicht, es hätte ihn unweigerlich verraten.
So saß er also zusammengekauert da, die mottenzerfressene Wolldecke um die Schultern geschlungen, die Winchester in der Faust, und wartete.
Reilly befand sich auf einer steilen Klippe. Sein Pferd hatte er in einiger Entfernung stehenlassen. Er wollte verhindern, dass es ihn verriet.
Wenn man hinabblickte, dann waren da die Umrisse jener Gebäude, die Walkers Anwesen bilden mussten. Es war nicht schwer zu erraten, in welchem dieser Häuser El Tigre selbst residierte.
Es war augenscheinlich das Größte und Herrschaftlichste.
Selbst in dieser Dunkelheit war das noch zu erkennen.
Reilly wartete mehr als die halbe Nacht. Er musste die Zähne aufeinander beißen, damit sie nicht klapperten.
Die Versuchung war verdammt groß, die Sache endlich hinter sich zu bringen, aber Reilly wusste, dass er Geduld haben musste.
Und so wartete er weiter auf seine Gelegenheit.
Jetzt etwas zu unternehmen konnte nur bedeuten, in das offene Messer dieser Bande zu laufen.
Und dazu hatte er nicht die Absicht.
Er blickte den steilen Hang hinab zur Hacienda und beobachtete aufmerksam, was dort vor sich ging. Nicht eine Kleinigkeit entging ihm.
Zunächst war noch der Schein von Lampen zu sehen. In einigen Zimmern des Wohnhauses war noch Licht, desgleichen in den Baracken der Mannschaft.
El Tigre hatte offensichtlich Posten aufgestellt.
Sie patrouillierten mit Winchester-Gewehren auf und ab, warfen ab und zu einen Blick hinaus in die Dunkelheit oder auch hinauf zu den Felsen.
Sollten sie sich Füße plattstehen!, dachte Reilly. Er würde ihnen nicht den Gefallen tun, wie ein angestochener Bulle hinunter zu stürmen.
Er hatte Zeit.
Zumindest bis der Morgen graute.
Langsam ging ein Licht nach dem anderen aus. Reilly registrierte das sehr sorgfältig. Schließlich war nirgends mehr eine Lampe an.
Schattenhaft waren noch die Posten zu sehen, wie sie umhergingen, sich immer wieder umblickend, so als erwarteten sie, dass urplötzlich jemand hinter ihrem Rücken auftauchen konnte.
Reilly wartete noch immer.
Die Aufmerksamkeit dieser Männer würde von Stunde zu Stunde nachlassen und auch die, die sie irgendwann ablösen würden, würden nicht mehr völlig frisch sein.
Es war bereits einige Stunden nach Mitternacht, da hielt Reilly die Zeit endlich für gekommen.
Vorsichtig machte er sich daran, den Hang hinunter zu steigen.
Sein Gesicht drückte Entschlossenheit aus. Er war gekommen, den Tiger zu fangen!
30
Reilly näherte sich dem ersten Posten. Es war ein Mexikaner, der etwas ratlos in die Nacht hinein blickte und den Gewehrlauf mal in diese, mal in jene Richtung schwenkte.
Reilly war bis zu einer Scheune gekommen.
Vorsichtig wagte er einen Blick um die Ecke.
Der Mexikaner näherte sich ihm bis auf eine Entfernung von gut drei СКАЧАТЬ