Wild Claws (3). Im Visier der Haie. Max Held
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Название: Wild Claws (3). Im Visier der Haie

Автор: Max Held

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Детские приключения

Серия: Wild Claws

isbn: 9783401808819

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СКАЧАТЬ ein vergnügter Delfin aus dem Wasser empor.

      »Juhuuu …«, brüllte er ausgelassen. »Kommt rein, das Wasser ist herrlich!«

      »Keine Ahnung, wie oft ich schon mit Logan hier am Strand war«, seufzte Jack und drehte die Flasche in den Sand. »Und er macht jedes Mal denselben Witz. Jedes Mal!« Er schenkte Charlotte ein warmes Lächeln. »Du brauchst wirklich keine Angst zu haben. Wir passen auf dich auf.« Als Charlotte ins Wasser eintauchte, empfand sie die Kühle als angenehm frisch und vergaß für einen Moment ihre Angst. Zudem war die Unterwasserwelt, die sie durch ihre Schnorchelmaske sah, schlicht überwältigend. Es wimmelte von großen und kleinen Fischen, die im flirrenden Licht der Sonnenstrahlen über den hellen Sand flitzten. Eine Languste schritt majestätisch auf ihren Stelzenbeinen vorüber und wirkte mit ihren langen Fühlern wie ein Wesen von einem anderen Stern. Ein Stachelrochen kreuzte nur zwei Meter entfernt ihren Weg und erinnerte mit den fließenden Bewegungen seiner Flossen an einen trägen Vogel. Als Charlotte den Blick wieder hob, überholte sie ein Barrakuda. Ihre Gegenwart schien ihn nicht zu kümmern und seine Gelassenheit wirkte auf Charlotte beruhigend. Fasziniert sank sie in die Farben- und Formenpracht, folgte einem Kaiserfisch mit ihrem Blick und sah in einiger Entfernung einen Schatten vorüberziehen. War das ein Tümmler? Oder eine Seekuh?

      Charlotte ging die Luft aus. Mit kräftigen Zügen schwamm sie nach oben, durchbrach die Wasseroberfläche und nahm die Schnorchelmaske ab.

      »Alles okay?«, fragte Jack, der neben ihr schwamm.

      Charlotte nickte. »Da war ein Schatten.«

      »Habe ich auch gesehen.«

      »Tümmler oder Seekuh?«

      »Hai.«

      Von einer Sekunde zur nächsten fiel die frisch gewonnene Sicherheit in sich zusammen.

      »Ein Hai?«, fragte Charlotte und blickte sich nervös um.

      »Vermutlich nur ein Ammenhai«, sagte Jack. »Die sind völlig harmlos. Da ist selbst Sam gefährlicher.«

      Das Wasser neben ihnen spritzte auf, ein Körper schraubte sich in die Höhe und klatschte ins Nass zurück.

      »Logan!«, schimpfte Charlotte.

      »Wo warst du?«, fragte Jack.

      Logan nahm seine Schnorchelmaske ab. »Ich habe ein Wrack gefunden.« Seine Augen leuchteten.

      »Die sind doch sonst viel weiter draußen«, wunderte sich Jack. Die Küste Floridas war zwar berühmt für ihre Schiffswracks, die vor allem aus der Zeit stammten, als die Europäer nach Amerika kamen. Allerdings lagen sie meist nicht so nah am Strand.

      »Ist ja auch kein altes Wrack«, erklärte Logan. »Sondern das von einer Jacht, sechs oder sieben Meter lang. Liegt noch nicht lange da unten.«

      »Und wieso haben wir noch nichts davon gehört?«, fragte Jack. »Normalerweise spricht sich so was doch in Windeseile rum und es würde von Schnorchlern und Tauchern nur so wimmeln.«

      »Da ist aber niemand«, erwiderte Logan. »Ich schätze mal, ich habe das Wrack als Erster entdeckt.«

      »Dann müssen wir das melden.«

      »Erst sehen wir es uns an. Vielleicht finden wir ja was Wertvolles.« Logan grinste abenteuerlustig.

      Aber Jack hatte Bedenken. »Wie weit vom Ufer entfernt ist es?«

      »Hundert Meter«, sagte Logan. »Eher weniger. Na, kommt schon, das wird ein Spaß!«

      »So weit draußen gibt es Strömungen«, sagte Jack. »Und es wird schnell tiefer.«

      »Wenn ihr nicht wollt, sehe ich es mir eben alleine an«, sagte Logan und setzte sein Pokerface auf. »So eine Gelegenheit lasse ich mir jedenfalls nicht entgehen.« Damit drehte er sich um und kraulte los.

      »Warte«, rief Jack, »ich komme mit!« Er sah zu Charlotte. »Vielleicht schwimmst du lieber zurück.«

      »Blödsinn!« Charlotte schüttelte den Kopf. »Ich bin natürlich dabei. Los geht’s!«

      »Das sind doch mehr als hundert Meter!«, rief Jack nach einer Weile. Ein Blick zurück zum Strand bestätigte seine Befürchtung.

      Logan warf einen Blick auf seine GPS-Uhr und checkte die Koordinaten. »Wir sind gleich da«, sagte er. Und wirklich: Eine Minute später hatten sie die Stelle erreicht. Direkt unter ihnen, auf einigen Felsen ruhend, lag das Wrack.

      »Das sind höchstens drei Meter«, sagte Logan und wischte das Glas seiner Schnorchelmaske sauber. »Auf geht’s.« Damit setzte er die Maske auf, holte tief Luft und tauchte ab. Jack und Charlotte folgten ihm.

      Der Druck auf ihren Ohren nahm rasend schnell zu und schon nach zwei Metern hatten sie das Gefühl, dass ihre Köpfe in Schraubzwingen steckten, die langsam zugedreht wurden. Hinzu kam die Schwierigkeit, überhaupt runterzukommen, denn die gefüllten Lungen trieben ihre Körper wieder nach oben. Deshalb entließen die drei Freunde etwas Luft, was ihre Zeit unter Wasser allerdings verkürzte.

      Die auf der Seite liegende Jacht umgab etwas Geheimnisvolles. Automatisch fragte man sich, warum sie gesunken und was aus der Besatzung geworden war – oder war sie womöglich mit ihrem Boot untergegangen? Da die Jacht kaum Algenbewuchs aufwies, lag sie vermutlich noch nicht lange auf den Felsen. In Besitz genommen war sie allerdings schon: Schwärme kleiner Fische flitzten umher und suchten Schutz im Inneren des rund sechs Meter langen Boots. Auf dem Kajütendach befand sich ein zu den Seiten hin offener und mit einem Sonnendach versehener Aufbau, unter dem das Steuer untergebracht war. Das Heck war mit mehreren Angelvorrichtungen ausgestattet. Auch sonst entdeckten die drei Freunde nichts Ungewöhnliches. Nach einer Minute tauchten sie wieder auf und schnappten nach Luft.

      »Warum ist das Boot gesunken?«, fragte Charlotte außer Atem.

      »Ich sehe mir mal den Rumpf an«, japste Logan. »Vielleicht hat er ein Leck.«

      »Und ich checke die Kajüte«, sagte Jack.

      Damit tauchten sie erneut hinunter. Logan untersuchte den sichtbaren Teil des Rumpfs, fand aber nichts, was auf ein Leck hinwies. Allerdings entdeckte er etwas anderes auf dem Rumpf, das er kurzerhand in den Bund seiner Badehose steckte. Als er wieder auftauchen wollte, machte Charlotte ihn auf eine Öffnung am unteren Rand des Hecks aufmerksam.

      »Was war das?«, fragte sie, nachdem sie wieder oben waren.

      »Die Lenzklappe«, erklärte Logan. »Damit lässt sich Wasser aus dem Boot pumpen.«

      »Wie denn das?«, fragte Charlotte verwundert. »Das Loch ist doch viel zu weit unten.«

      »Die Lenzklappe befindet sich unterhalb der Wasseroberfläche«, bestätigte Logan. »Aber wenn das Boot schnell genug fährt, wird das Wasser aus dem Inneren durch die Sogwirkung rausgezogen.«

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