Undichtigkeiten. Robin Hut
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Название: Undichtigkeiten

Автор: Robin Hut

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные стихи

Серия:

isbn: 9783749745722

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СКАЧАТЬ Sonntagsbraten - Der Duft löst bei mir …

      o Gedanken an Spießertum aus. Bei uns gab es ihn nie.

       Familie ist …

      o Im Laufe der Jahre rar geworden.

       Heimat ist …

      o Da, wo die Menschen sind, die mir wichtig sind.

       Deutschland bedeutet mir …

      o Einer der wichtigsten Teile Europas.

       Wen laden Sie zu Ihrem letzten Mahl und was wird serviert?

      o Die beiden mir wichtigsten Frauen und die engsten Freunde. Ich kann mich nicht zwischen Lammkarree in Petersilien-Knoblauchkruste und Tagliata vom Fassona-Rind entscheiden. Wir müssen also noch einen Tag dranhängen.

       Sonntagsspaziergang - wohin?

      o Durch Wald und Heide.

       Was war der schönste Weg Ihres Lebens?

      o Die ersten Schritte mit meiner gerade geborenen Tochter auf dem Arm.

       Was war der schwerste Weg Ihres Lebens?

      o Die Nacht, in der ich meinen Vater beim Sterben begleitete.

       Ihr bester Freund, was macht ihn aus?

      o Vorbehaltloses Vertrauen beiderseits.

       Hat Sie einmal jemand gerettet? Und wovor?

      o Ja, meine heutige Frau. Vor verzweifelten Gedanken, die in einer noch verzweifelteren Tat hätte enden können.

       Morgen ist Montag - was erwartet Sie?

      o Ein weitgehend selbstbestimmter Tag mit den kleinen Freuden des Lebens.

       Woran arbeiten Sie gerade?

      o Ein Buch schreiben, einen Webshop ausbauen, einem Nachwuchsclub zur Geburt verhelfen.

       Was können Sie am besten?

      o Unrealistische Träume formulieren.

       Was fällt Ihnen schwer?

      o Mich zu disziplinieren.

       Wen möchten Sie in dieser Woche auf keinen Fall sehen?

      o Donald Trump und Konsorten

       Schriftsteller

      Ich stelle Schrift.

      Seite an Seite stelle ich die Buchstaben. Oft müssen sie einander stützen, damit sie nicht umfallen. Müssen ihren Weg finden.

      Ein Buchstabe folgt auf den anderen. Und ich habe jeden von ihnen gestellt. Sie docken ganz automatisch aneinander an. Das finde ich sehr dockmatisch.

      Manchmal wechsele ich auch die Schrift, stelle sie einander gegenüber. Calibri, die gleichmäßig kalibrierte, die Langweilige. Und Times New Roman, die Antike mit Moderne verbindet, schon vom Namen her.

      Ich stelle mir vor, dass die Buchstaben miteinander Verbindungen eingehen, wenn sie sich zu Worten formen. Sex zwischen Buchstaben. Miteinander verwoben, ungekünstelt, ungestellt. So als fänden die Lettern ihre Stellung von ganz alleine.

      Aber ich stelle die Schrift zusammen. Ich habe die Macht über die Worte.

      Ich bin der Schriftsteller.

       Verbalextremist

      Obwohl ich so harmlos aussehe, bin ich doch ein Extremist.

       Ein Assoziations-Extremist.

      Finde ich Gefallen an einem Wort, so bildet sich unweigerlich eine Kette von Assoziationen, die sich mir aufdrängen, ohne dass ich etwas dagegen tun kann.

       Ein Reim-Extremist.

      Höre oder lese ich ein Wort, so kann ich nicht vermeiden, endungskompatible Begriffe zu entdecken, die sich mir in Reimform geradezu aufzwängen.

       Ein Dichtungs-Extremist.

      Wenn es sich schon nicht reimt, soll es wenigstens dichten. So wie bei Goethens. Deshalb bin ich bei Klempnern so beliebt.

       Ein Essay-Extremist.

      Ein kleiner Hinweis reicht oft, um mich zu den kühnsten, kreativsten und klügsten Short-Stories zu inspirieren.

       Ein Verbal-Extremist.

      Manchmal erspüre ich innerhalb meines Kosmos einen Gedanken und es entwickelt sich daraus eine Idee für eine Geschichte. Und aus der Idee eine Geschichte.

       Ein Traditions-Extremist.

      Ganz der Tradition von Monty Python verhaftet. Und Edgar Allen Poe. Und Rosamunde P. - Macht keinen Sinn? Na eben!

       Worte nur Worte nur Worte.

      Ich bin der, der verbale Bomben hochgehen lässt. Wo kein Dichter, da kein Henker. Also zum Henker mit dem Dichter!

       Wortvögler

      Artistisch bin ich eher zweidimensional.

      Ich bin ein Mann des Wortes.

      Die dritte Dimension ist die Phantasie.

      Sie blüht zwischen den Zeilen.

      Meine Berufung ist der Wortspieler.

      Freies Assoziieren, gern auch sinnlos.

      Mit Worten vögeln, das ist es.

      Sich zeilenlang ergehen.

      Von früh bis spät

       Morgenrituale

      Zähne rasieren

      Pillen putzen

      Bart waschen

      Achseln einnehmen

      Brötchen lesen

      Kaffee essen

      Ei holen

      Zeitung trinken

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