Название: IMMUN
Автор: Sebastian Weis
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Секс и семейная психология
isbn: 9783347082991
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Übersetzt: WATs können bei Kälte zu so etwas wie BATs werden, d. h. sie können animiert werden, auch aktiv Fett zu verbrennen. Es scheint so zu sein, dass die Fettzellen die Kälte selbst spüren können und sofort darauf reagieren. Sie nehmen mehr Fett und Zucker aus dem Blut auf und werden aktiv.
Fettzellen, die Fett verbrennen. Ein Traum für die einen, Realität für die anderen. Sie haben es in der Hand (und in den Beinen), BATman / BATwoman zu werden.
Die Fette sind ein gutes Beispiel dafür, dass Krankheiten nicht nur durch Bakterien, Pilze oder Viren ausgelöst werden. Die meisten chronischen Erkrankungen der Neuzeit gehen nicht zurück auf Infektionen, sondern auf unseren Lifestyle. Zu diesen Erkrankungen gehören Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes, Übergewicht, Rückenprobleme und einige mehr. Immer mehr Mediziner plädieren daher für eine neue Form der Medizin, die den Lebensstil als Fundament der Gesundheitsförderung und Krankheitsprävention in den Vordergrund stellt. Das entspricht auch dem Grundgedanken der Ayurvedamedizin, deren primäre Aufgabe die Gesunderhaltung ist. Auch Bluthochdruck, Übergewicht oder Rückenschmerzen stehen in enger Wechselwirkung mit dem Immunsystem.lxiv Daher spielt die Stärkung des Immunsystems in diesem Zusammenhang eine besondere Rolle.
Stark wie das Mikrobiom
Jede Krankheit beginnt im Darm.
Hippocrates von Kos
Wenn wir Naturdokumentationen sehen, sind wir oft beeindruckt von der Ästhetik der Wildtiere. Löwen jagen kraftstrotzend flinke Zebras, Elefanten durchstreifen friedlich die Wildnis und Affen schwingen sich von Ast zu Ast. Was wir nicht sehen, ist, dass die meisten Tiere Krankheitserreger in sich tragen. Die Tiere sehen gesund aus. Tatsächlich ist ihr Körper aber 24 Stunden am Tag damit beschäftigt, innere und äußere Angreifer in Schach zu halten. Bei uns sieht es genauso aus: Wir sind bevölkert von zahlreichen Mitbewohnern auf und in uns. Unsere Haut hat ihr eigenes Mikrobiom, unser Mundraum, der Magen, der Darm, alle Gewebe bis hin zur Muttermilch enthalten eine Vielzahl von Bakterien.lxv
Zwei gute Nachrichten dazu: Die erste gute Nachricht ist, dass ein Großteil dieser Mitbewohner unsere Freunde ist. Wir leben mit ihnen in jahrtausendealter Symbiose. Die zweite gute Nachricht ist, dass wir in der Regel hervorragend in der Lage sind, mit Krankheitserregern fertig zu werden. Unser Immunsystem kennt die meisten und ist optimal gerüstet.
Bild: Shutterstock 1096419800 © Andrii Bezvershenko
Der Darm oder genauer der Gastrointestinaltrakt (GIT) ist ein komplexes, offenes und integriertes Ökosystem mit der höchsten Exposition gegenüber der äußeren Umwelt. Die Gesamtfläche der Schleimhaut, der sog. epithelialen Barriere, beträgt 400 m2.
Das Mikrobiom des Darms besteht aus einer Multispezies-Mikrobengemeinschaft. Neben Bakterien umfassen die Makrobiotik Pilze, Archaeen, Protozoen und sogar Viren. Die Zahlen sind alle noch spekulativ, aber man geht von über 2.000 Arten aus, die im Menschen leben (nicht alle gleichzeitig in Einem). Zahlreiche Faktoren haben einen Einfluss auf unsere individuelle Besiedlung:
• Alter
• Genetik
• Geschlecht
• Geographie
• städtisch / ländlich
• sozio-ökonomischer Status
• sanitäre Bedingungen
Wenn der Darm gesund besiedelt ist, spricht man von Eubiose. Die Silbe „eu-“ steht für „gut“. Wenn sich die falschen Mikroorganismen ansiedeln, spricht man von Dysbiose (griech. dys = schlecht).
Die „guten“ Bakterien trainieren unsere Immunzellen. Sie helfen ihnen zu unterscheiden zwischen Freund und Feind. Manche Bakterien sollen als „körpereigen“ identifiziert werden, andere trotzdem als Bedrohung erkannt und eliminiert werden. Hier ist also ein ganz differenziertes Zusammenspiel erforderlich, um unsere Gesundheit zu erhalten.
Aus Untersuchungen mit keimfreien Mäusen konnte man im Vergleich einige Punkte identifizieren, in denen Bakterien in unserem Gehirn vermutlich mitmischen:lxvi
• Es werden Gene aktiviert, die mit der Anpassungsfähigkeit des Gehirns (Plastizität), und mit dem Hormonstoffwechsel zusammenhängen
• Die Bereiche des Gehirns, die auch für Lernen und Emotionen zuständig sind (Hippocampus und Amygdala) entwickeln sich anders
• Das Sozialverhalten verändert sich abhängig vom Mikrobiom
• Antibiotika verändern Prozesse im Gehirn
Ich führe diese Punkte bewusst nicht konkreter aus, weil eben so sehr vieles noch unklar ist. Die Studienlage ist widersprüchlich. Aktuell wird heiß diskutiert, wie verschiedene Erkrankungen mit dem Mikrobiom zusammenhängen, u. a. Alzheimer Demenz, Angststörungen, Autismus, Depression, Parkinson oder Schizophrenie.
Es ist aber nicht klar, ob ein verändertes Mikrobiom die Ursache oder die Folge dieser Erkrankungen ist. Aktuelle Studien zeigen weitere interessante Verbindungen
• Die typisch westliche Ernährung mit viel Zucker und Fett hat einen negativen Einfluss auf die Zusammensetzung des Mikrobioms und damit auf das Immunsystem
• Es wird ein Zusammenhang gesehen zwischen dem Mikrobiom und der Anfälligkeit für Infektionskrankheiten
• Das Mikrobiom scheint auch ein Schlüsselfaktor dafür zu sein, wie der Körper auf Impfungen reagiert
• Gewisse Formen von Durchfällen und Lungenentzündungen können besser behandelt werden, wenn gleichzeitig das Mikrobiom behandelt wird
• Ein falsch besiedelter Darm kann chronische Darmerkrankungen hervorrufen
• Lebererkrankungen können das Mikrobiom verändern
• Darmbakterien scheinen einen Effekt auf die Entwicklung und Hormonproduktion der Schilddrüse zu habenlxvii
• Das Mikrobiom kann die Aufnahme von Medikamenten verändern und umgekehrt
• Bakterien kommunizieren untereinander über Botenstoffe, die Einfluss auf unsere Körperzellen haben können
• Darmbakterien könnten eine Rolle spielen bei Auto-Immun-Erkrankungen und Krebs
• Darmbakterien fressen Neurotransmitter und produzieren zahlreiche wichtige Moleküle unterschiedlichster Wirkung. Sie wirken so auf unsere Psyche
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