Название: Coltschwinger und Cowboys: 7 Romane Wichita Western Sammelband 4014
Автор: R. S. Stone
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745212723
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Irgendwo am Horizont befand sich eine Bergkette. Und dahinter lag Mexiko.
Solange es noch einigermaßen kühl war, trieben die beiden Männer ihre Pferde unbarmherzig voran.
Aber schon bald fing die Luft an zu flimmern und sie mussten der mörderischen Hitze Tribut zollen.
Sie ritten schweigend.
Es war später Nachmittag, als sie die heiße Ebene endlich durchquert hatten. Die Sonne war bereits milchig geworden und von Doug Warren war bislang nirgends auch nur eine Spur zu sehen gewesen.
Nachts kampierten sie ein paar Stunden lang an einer geschützten Stelle in den Bergen, bevor bereits wenige Stunden nach Mitternacht weiterritten.
Gegen Morgen ließen sie die Berge hinter sich und erreichten Mexiko.
Coburn zügelte sein Pferd und wandte sich an Read. "Hier ist die Grenze. Hier irgendwo mitten durch diese Halbwüste!"
Er verzog das Gesicht. "Für dich hat diese Grenze vielleicht eine Bedeutung, John, aber nicht für mich! Ich werde diesen Doug Warren nicht davonkommen lassen! Um keinen Preis der Welt!"
Read deutete zum Horizont.
"Irgendwo dort beginnt sein Land, Billy! Er ist aller Wahrscheinlichkeit nach lediglich mit einem kleinen Teil seiner Leute so weit nach Norden vorgestoßen. In den Bergen bei Magdalena hat er sein Hauptquartier, dort wird er sich die Wunden lecken und es wieder versuchen!"
"Vorausgesetzt, seine Leute servieren ihn nicht einfach ab - jetzt, da er als geschlagener Hund zurückkehrt", wandte Billy Coburn ein. "So etwas kann schließlich verdammt schnell gehen!"
Aber Read war da skeptisch.
"Damit würde ich nicht rechnen! Der Kerl macht schon einige Jahre lang das Grenzland unsicher und konnte sich die ganze Zeit über offenbar an der Spitze dieser Wolfsmeute halten! Er muss ein gerissener Kerl sein, den man nicht unterschätzen darf!"
Coburn zuckte die Achseln.
"Ich weiß, dass es nicht einfach werden wird", meinte er.
Read lächelte dünn.
"Es wird die Hölle sein. Allein gegen eine skrupellose Bande, für die ein Menschenleben nichts zählt! Warren hat alle Vorteile auf seiner Seite!"
"Du erzählst mir nichts neues, John." Er sah Read offen an. In Coburns Augen brannte der Schmerz. "Ich bin innerlich tot John! Deshalb ist es mir gleichgültig, wie schlecht meine Chancen stehen!"
Read machte eine wegwerfende Handbewegung.
"Ich finde, du bist zu jung, um so einen Blödsinn zu reden!"
Coburn ging darauf nicht ein.
Stattdessen sagte er: "Ich danke dir für deine Hilfe. Jetzt werden sich unsere Wege wohl trennen."
Er reichte Read die Hand, aber dieser ergriff sie nicht.
Stattdessen fasste er mit der Linken an sein Hemd an nahm sich den Blechstern ab. Nachdem er einen kurzen Blick auf das in der Sonne blinkende Ding geworfen hatte, steckte er es in die Satteltasche.
"Was soll das?", fragte Coburn.
"Der Stern bedeutet drüben in Mexiko nichts. Also nehme ich ihn ab." Er lächelte dünn. "Glaubst du, ich lasse dich allein reiten?"
Coburns ansonsten recht düsteres Gesicht hellte sich zum ersten Mal etwas auf.
"Du bist wirklich ein Freund, John!"
"Lass uns sehen, das wir weiterkommen!"
"Nichts dagegen!"
14
Gegen Mittag erreichten sie eine kleine Ansammlung von Häusern, eher ein Dorf, als eine Stadt. Die Bewohner trugen helle Kleidung und große Hüte. Scheu sahen sie die beiden Reiter herankommen. Kinder und Frauen wurden in die Häuser geschickt.
"Hast du die Männer mit den Gewehren gesehen?", raunte Coburn an Read gewandt, wobei er den Sitz des Revolvers im Holster etwas lockerte.
"Habe ich. Aber das sind nur Bauern, keine Desperados. Sie werden friedlich sein und uns Wasser für die Pferde geben, wenn wir ihnen klarmachen, dass wir ihnen nichts tun!"
Coburn zuckte die Achseln.
"Ich hoffe nur, dass du recht behältst! Die scheinen sich über unseren Besuch nicht zu freuen!"
"An ihrer Stelle wäre ich auch vorsichtig! Schließlich kommt eine Menge Gesindel von Norden her über die Grenze!"
Bei den ersten Häusern zügelten die beiden ihre Pferde, während einige Dutzend feindseliger Blicke auf sie gerichtet waren.
Das Gemurmel unter den Mexikanern verebbte.
Es wurde gespenstisch still und auf einmal fragte Read sich, ob es vielleicht ein Fehler gewesen war, diesen Flecken nicht zu umreiten.
Einen logischen Grund dafür gab es nicht, schließlich hatten sie niemandem hier etwas getan...
Read ließ den Blick schweifen und zählte mindestens fünf Gewehrläufe, die aus Fenstern oder Türen herausragten.
"Buenos dias!", rief Read den Mexikanern entgegen.
Einen Augenblick lang geschah gar nichts.
Dann rief eine heisere Männerstimme: "Was wollt ihr Gringos? Verschwindet!"
Read wollte etwas erwidern, aber er kam nicht mehr dazu.
In der nächsten Sekunde krachten mehrere Schüsse los.
Kleine Sandfontänen wurden emporgeschleudert, wo die Geschosse in den Boden schlugen.
Reads Pferd stellte sich auf die Hinterhand. Mit der Linken versuchte er, den Gaul wieder unter Kontrolle zu bekommen, während die Rechte zum 45er Colt in seinem Holster ging. Er riss die Waffe heraus und feuerte ein paar Schüsse in Richtung seiner Gegner ab.
Dann trieb er seinen Gaul vorwärts, wobei er sich seitwärts an den Sattel hängte.
Sobald er das nächste Gebäude erreichte, ließ er sich zu Boden fallen und rollte sich geschickt ab, während das Pferd davonstob.
Die Schüsse, die auf ihn abgefeuert wurden, waren zwar zahlreich, aber diese Bauern waren lausige Schützen. Read feuerte noch einmal, erhob sich und lief rückwärts die zwei, drei Schritte zur Kirchentür, die von einer der Gewehrkugeln bereits ein so dickes Loch hatte, dass bequem eine Ratte hindurchlaufen konnte.
Read sah, dass Billy Coburn sich inzwischen in die andere Richtung gerettet СКАЧАТЬ