Название: Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745207958
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"Tag, Reiniger. Wie geht's?"
"Ich kann nicht klagen. Und Ihnen?"
"Die Zeiten sind hart für Leute wie mich!"
"Für Leute wie Sie gibt's doch immer ein paar Schleichwege oder irre ich mich da etwa?" Reiniger hatte damit rechnen können, Brady um diese Zeit hier anzutreffen.
Er war ein Hehler, der Geschäfte mit allem machte, was sich zu Geld machen ließ.
Roy Brady war fünf Nummern kleiner als Leute vom Schlage eines Tony Maldini, aber mit diesen hatte er gemein, dass die eine Hälfte seiner Geschäfte diesseits, die andere Hälfte jenseits der Grenze lag, die das Gesetz zog.
Brady handelte mit allem.
Auch mit Informationen und genau das war der Grund, weshalb Bount Reiniger ihn ab und zu aufsuchte.
Bount blickte sich nach den Mädchen an der Theke um, aber die kümmerten sich nicht um ihn oder Brady.
Und auch der Barkeeper machte sich - nach ein paar anfänglichen misstrauischen Blicken - an seinen Gläsern zu schaffen.
Er spülte ab und schepperte dabei so laut herum, dass das allein schon einen guten Schutz gegen unliebsame Zuhörer bedeutete.
"Ich schätze, Sie sind nicht gekommen, um mir beim Billard zuzusehen!", meinte Brady.
"Nein, das ist richtig."
"Kommen Sie! Es ist langweilig, allein zu spielen!"
"Nein, danke. Ich habe es ziemlich eilig." Brady ließ die Kugeln über den Tisch sausen, dann richtete er sich auf und stützte den Kö auf den Boden.
"Also... Zur Sache, Reiniger! Was wollen Sie wissen?"
"Tony Maldini...", murmelte Bount.
Brady pfiff durch die Zähne.
"Wie kommen Sie denn an den?"
"Meine Sache."
"Gut, aber Auskünfte über Maldini sind nicht billig, Reiniger!"
"Ich verstehe..."
Bount Reiniger griff in seine Manteltasche und holte ein paar Scheine heraus, von denen er Brady einige auf den Billardtisch legte.
Brady zählte nach und steckte das Geld weg. Aber sein hungriger Blick blieb bei den Scheinen, die Bount noch in den Händen hielt.
"Was wollen Sie über Maldini wissen?"
"Alles. Was macht er im Moment so?"
"Sie sind doch mal bei der Polizei gewesen, oder?"
"Ja..."
"Dann dürfte Ihnen der Name Maldini doch geläufig sein, Mister Reiniger!"
"Ist er mir auch. Ich möchte aber wissen, was er jetzt so treibt."
"Dasselbe wie eh und je. Aber er bemüht sich nun sehr darum, saubere Finger zu behalten. An seinen Händen klebt kein Blut, nicht einmal Dreck. Da achtet er sehr drauf. Wollen Sie genau wissen, in welchen Geschäften er im Moment drinhängt?"
"Ja, das kann nicht schaden. Hören Sie sich in der Szene um!"
"Gut, ich rufe Sie dann an, Reiniger. War's das?"
"Nein. Da ist noch etwas Spezielles..." Brady zog die Augenbrauen hoch.
"Raus damit, Reiniger!"
"Irgendjemand hat es auf Larry Kostler von der Larry Kostler Holding abgesehen. Gestern ist auf ihn geschossen worden, jetzt liegt er in der Intensivstation..."
"Und Sie denken, dass Maldini dahintersteckt."
"Ja."
"Das ist 'ne heikle Sache!"
"Ich weiß."
"Wenn Maldini tatsächlich dahintersteckt, macht er das so, dass niemand die Sache mit ihm in Verbindung bringen kann. Profis, Sie verstehen?"
"Natürlich. Versuchen Sie trotzdem, etwas aufzuschnappen."
"Dafür reicht das aber nicht, was Sie mir gerade gegeben haben!"
Bount Reiniger lachte und legte Brady die restlichen Scheine hin, die er noch in der Hand hielt. Dann drehte Bount sich um und ging.
5
Draußen war das Wetter immer noch hundsmiserabel. Aber immerhin war der Platzregen von einem beständigen Nieseln abgelöst worden.
Bount Reiniger schlug sich den Mantelkragen hoch und beeilte sich damit, hinter das Steuer seines 500 SL zu kommen. Eine halbe Stunde später war Bount Reiniger auf der Intensivstation jener Klinik, die Geraldine ihm angegeben hatte. Als er das rotgeweinte Gesicht der jungen Frau sah, wusste er, dass etwas geschehen war. Es war nicht schwer zu erraten, was... Bount legte ihr den Arm um die Schulter und gab ihr sein Taschentuch.
"Er ist tot", murmelte sie. "Dad ist tot! Er ist seinen Verletzungen erlegen, hat der Arzt gesagt. Sie konnten nichts mehr machen..."
"Es tut mir leid für Sie, Geraldine!"
Sie blickte auf und Bount Reiniger geradewegs in die Augen.
"Jetzt ist ein Mordfall daraus geworden, nicht wahr?" Bount nickte.
"Ja."
"Ich möchte, dass Sie den finden, der meinen Vater umgebracht hat. Geld spielt dabei keine Rolle!"
"Ich werde tun, was ich kann, Miss!"
"Tun Sie das, Bount!"
"Sind Sie mit dem Taxi gekommen, das da draußen wartet?"
"Ja."
"Soll ich Sie nach Hause bringen?"
Zwei Sekunden lang schien sie unschlüssig zu sein und zu überlegen.
Aber dann nickte sie schließlich.
"Ja."
Es machte den Eindruck, als wären ihre Gedanken weit weg. Sehr weit...
6
Sie fuhren durch den dichten Stadtverkehr und den Regen. Beide schienen innerhalb der letzten halben Stunde wieder zugenommen zu haben.
Sie sprachen kaum mehr als das Nötigste.
Geraldine wohnte in der Villa ihres Vaters, draußen auf Long Island.
Und СКАЧАТЬ