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СКАЧАТЬ leisen Sohlen durch den Ort.

      Plötzlich nahm McQuade auf der anderen Straßenseite in der Finsternis eine huschende Bewegung wahr. Sein Blick bohrte sich regelrecht in den Durchlass zwischen zwei Gebäuden. Die Finsternis dort war dort dicht und mit den Augen kaum zu durchdringen. Ein Schemen löste sich aus der Dunkelheit. Er näherte sich der Main Street und nahm Formen an. Schließlich erreichte er den Fahrbahnrand und die Silhouette eines Mannes war deutlich zu erkennen.

      McQuade hob das Gewehr an die Schulter. Eine Kugel befand sich in der Kammer. Er zielte, sein Zeigefinger krümmte sich. Als der Abzug den Druckpunkt erreichte, staute der Kopfgeldjäger den Atem. Und dann zog er durch. Der Bursche machte das Kreuz hohl, dann kippte er seitlich um, krümmte sich am Boden zusammen und blieb reglos liegen.

      Der Knall verhallte.

      McQuade rannte über das Dach, sprang auf den Schuppen und von dort auf den Boden. Gefolgt von Gray Wolf lief er zu der Stelle, an der er die Zaunlatten abgerissen hatte, und hastete hinter den Häusern in Richtung Grenze. Er benötigte fast fünf Minuten, bis er den Grenzposten sehen konnte. Das kleine Zollgebäude lag in absoluter Dunkelheit.

      Die Finsternis hüllte den Kopfgeldjäger ein wie ein schwarzer Mantel. Gray Wolf hechelte leise. Plötzlich war fernes Hufepochen zu vernehmen. Schnell entfernte es sich. McQuade hatte es geahnt. Nachdem er zwei von den Kerlen ausgeschaltet hatte, vermutete er, dass sich die anderen drei über die Grenze nach Mexiko abzusetzen versuchten.

      Es war ein Trugschluss.

      Der Kopfgeldjäger rannte hinter den Häusern zurück und erreichte die Stelle, an der er Brent Haywood niedergeschossen hatte. Er verharrte in der Mündung der Gasse genau an der Stelle, an der der Bandit gestanden hatte. Zwei Schritte von ihm entfernt lag die stille Gestalt im Straßenstaub. Der Kopfgeldjäger lauschte angespannt. Die Hufschläge waren verklungen. Instinktiv spürte der Kopfgeldjäger, dass ihm in Nogales keine Gefahr mehr drohte. Er trat in die Main Street, bereit, sich sofort zur Seite zu werfen, wenn es irgendwo in der Finsternis aufblitzte. Es war ein Spiel mit dem Feuer.

      Kein Schuss fiel.

      McQuade beugte sich über Brent Haywood und stellte fest, dass der Rustler tot war. Er ging weiter zu dem anderen Burschen, den er vom Hausdach aus eine Kugel serviert hatte. Der Verwundete atmete rasselnd. Der Kopfgeldjäger ging bei ihm auf das linke Knie nieder. »Wer bist du?«

      »Geh zur Hölle, dreckiger Hund!«

      »Sag mir deinen Namen, Hombre.«

      Der Bursche lag auf der Seite und hatte beide Hände vor der Brust verkrampft. »Eines ist sicher«, keuchte er. »Am – am Strick werde ich nicht verrecken. Du – du hast mich viel zu gut getroffen, Mannjäger. Ich – ich …«

      Die Stimme brach. Der Bursche hustete. Dann lag er röchelnd da.

      »Du bist also Dave Hanson«, gab McQuade zu verstehen. »Du bist der Mann, der Sheriff Buster in Bisbee umgebracht hat.«

      »Ich – ich wollte ihn nicht töten. Aber – o verdammt! Ich verbrenne innerlich. Der Schmerz macht mich verrückt.«

      Der Bandit rollte auf den Rücken und bäumte sich auf. Ein Schwall Blut brach aus seinem Mund. Dann fiel er zurück und sein Kopf rollte auf die Seite. Ein zerrinnender Atemzug, ein unkontrolliertes Zucken seiner Beine, dann war er tot.

      McQuades Gestalt wuchs in die Höhe. Jetzt nahm er wahr, dass sich Menschen näherten. Sie kamen von allen Seiten. Stimmen erklangen. Einige trugen Laternen. Lichtschein huschte über die Fahrbahn.

      *

      Jemand hatte die Banditen auf der Postkutschenstraße, die nach Norden führte und in Tucson endete, fliehen sehen. Hier nach Spuren zu suchen war sinnlos. Sie war von den Rädern ungezählter Fuhrwerke zerfurcht und von Hufen aufgewühlt. Es war früher Morgen. Zwischen den Anhöhen hing grauer Dunst. Er war Vorbote der kommenden Hitze. Die Vögel zwitscherten. Der Kopfgeldjäger war seit über zwei Stunden auf dem Trail. Einige Fuhrwerke kamen ihm entgegen. Er fragte einen der Fuhrwerker, ob er die drei Banditen gesehen habe. Es war ein bärtiger, vierschrötiger Mann dessen Schultern das Hemd zu sprengen drohten. Er sagte: »Uns begegnete nur ein Reiter, Mister. Zwischen Tubac und Amado. Er sah ziemlich mitgenommen aus. Der Gaul, den er ritt, war total am Ende.«

      »Können Sie den Mann beschreiben?«, fragte McQuade. »Was ritt er für ein Pferd?«

      »Ich glaube, bei dem Tier handelte es sich um eine Fuchsstute. Nun, der Bursche war um die dreißig und dunkelhaarig. Ich glaube, sein Hemd war von dunkelblauer Farbe.«

      McQuade holte den Steckbrief von Tex Foster aus der Manteltasche und reichte ihn dem Fuhrwerker. Der faltete ihn auseinander und schaute sich das Bild an, dann nickte er und sagte: »Ja, das könnte er sein. Er trägt jetzt allerdings einen mehrere Tage alten Bart. Aber es könnte der Bursche sein, den ich gesehen habe.«

      McQuade schob den Steckbrief wieder in die Tasche und ritt weiter. Gegen Mittag begegnete er der Stagecoach. Auch den Kutscher fragte McQuade nach den Banditen. Der Bursche auf dem Kutschbock sagte: »Ein Reiter begegnete uns kurz vor Green Valley. Ich habe nicht auf ihn geachtet. Denn ich habe in dem Ort die Pferde gewechselt und das frische Gespann legte ein ziemliches Tempo vor. Ich musste mich auf die Gäule konzentrieren.«

      McQuade trieb das Pferd wieder an. Auch die schweren, eisenumreiften Räder der Kutsche begannen sich wieder zu drehen. Das Rumpeln, Poltern und Quietschen entfernte sich von McQuade und war schließlich nicht mehr zu hören.

      In Tubac und Amado hielt McQuade nicht an. Und als die Sonne fast im Westen stand und die Schatten lang waren, ritt McQuade zwischen die ersten Häuser von Green Valley. An diesem Tag hatte er über vierzig Meilen zurückgelegt. Er war verstaubt und verschwitzt. Bei einem Tränketrog hielt er an und saß ab. Das Pferd begann sofort zu saufen. Gray Wolf stellte sich mit den Vorderläufen auf den Trogrand und trank ebenfalls. McQuade wusch sich Staub und Schweiß aus dem Gesicht und trocknete sich mit dem Halstuch ab.

      Als die Tiere ihren Durst gelöscht hatten, nahm der Kopfgeldjäger das Pferd am Zaumzeug und führte es weiter in die Stadt hinein. Einige Passanten beobachteten ihn. Er schlug den Weg zum Mietstall ein. Der Stallmann kam dem Kopfgeldjäger unter dem Stalltor entgegen. McQuade übergab ihm das Pferd und erkundigte sich nach Tex Foster.

      »Heute Mittag kam einer an, auf den Ihre Beschreibung zutreffen könnte«, erklärte der Oldtimer. »Sein Pferd war fertig. Er hat mir erzählt, dass ihm den Gaul in Hereford ein Mexikaner verkauft hat. Es war eine Mähre, die der Greaser dem Burschen angedreht hat. Das Tier war dem Zusammenbruch nahe. Es steht dort hinten, in der vorletzten Box. Ich hab dem Burschen für den Zossen samt Sattelzeug zwanzig Dollar gegeben. Er faselte, dass er mit der Postkutsche weiterfahren werde. Allerdings fährt die nächste Kutsche nach Norden erst übermorgen.«

      »Wo befindet sich der Mann jetzt?«, fragte McQuade.

      »Da fragen Sie mich zuviel, Mister. Versuchen Sie's mal im Saloon. Vielleicht liegt er auch in seinem Hotelzimmer im Bett und schläft. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er im Depot der Butterfield Overland Company sitzt und auf die Abfahrt der Stagecoach wartet.« Der Stallmann lachte fast belustigt auf. »Er müsste sich wohl an die sechsunddreißig Stunden gedulden.«

      »Was hat er für Waffen?«, fragte McQuade.

      »Einen 45er und eine Henrygun.«

      Der Kopfgeldjäger rückte den Revolvergurt zurecht und angelte sich sein Gewehr. Dann verließ er – gefolgt von СКАЧАТЬ