Ein Buch für Keinen. Stefan Gruber
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ein Buch für Keinen - Stefan Gruber страница 7

Название: Ein Buch für Keinen

Автор: Stefan Gruber

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Афоризмы и цитаты

Серия:

isbn: 9783347043282

isbn:

СКАЧАТЬ (die eine eindeutige Verbindung zur Muttergöttin Astarte, der Gattin des Baal, hat4), die Schicksalsgöttin des Mondes und des Abendsterns Manat und die bereits erwähnte Fruchtbarkeitsgöttin al-ʿUzzā5, Göttin des Morgensterns, womit wir wieder bei der Venus und dem zugehörigen Pentagramm angelangt wären.

      Das Pentagramm als weibliches Fruchtbarkeitssymbol, das, weil man es in einem Zug zeichnen kann, den Kreislauf des Lebens symbolisiert, wird auch dieses Kapitel beseelen, welches sich auf den Menschen, seine Geschichte und die von ihm erschaffenen Systeme, in die er sich eingliedert bzw. denen er sich unterwirft, als Schwerpunkt konzentriert. Die weibliche Ruhe ewig gleicher Zyklen steht damit im Gegensatz zum Kapitel »Der Phoenix« (altägyptisch »der Wiedergeborene / der neugeborene Sohn«), welches die männliche Dynamik verkörpert. Wenn der Phoenix die aktive Kraft des männlichen Feuers verkörpert, den reinen Willen, der sich durch die Bändigung des Animalischen kultiviert und dadurch gleichzeitig selbst verzehrt, figuriert das Pentagramm den passiven Eremiten, die Weisheit des weiblichen Wassers, die erträgt, integriert, loslässt und sich dem Schicksal fügt. In der Mitte dieses Werkes ruht und pulsiert unaufhörlich das orphische Ei in sich selbst, »Der Kreis«, der Uroboros. Er spaltet die Einheit in einen männlichen und einen weiblichen Teil und synthetisiert sie wieder in einer ewigen Oszillation und dieser Kreis wird seinerseits von Venus und Mars, Erde und Sonne bzw. Ruhe und Dynamik umkreist, erhalten, zerstört und erschaffen.

      Das Kapitel beginnt mit der Erklärung der menschlichen Urschuld als Antrieb der menschlichen Geschichte und einem kurzen Umriss der Entstehung des Staates. Danach widmen wir uns einer ausführlichen Analyse der beiden großen Wirtschaftsideologien des 20. Jh., Kapitalismus und Sozialismus, erklären ihr systemimmanentes Scheitern, verweben die Kapitel bereits mit dem Basiswissen und –empfinden für das Verständnis des vorliegenden Werkes und arbeiten uns schließlich langsam mehrere Systemebenen nach hinten bis zur Entzauberung des Staates, um nach einem weiteren Schritt zurück den Aufstieg und Fall von Kulturen und die zugehörigen psychologischen Zyklen zu beschreiben. Schließlich werden wir bald die menschliche Geschichte als Ausdruck des Patriarchats begreifen lernen und sein zugehöriges paläolithisches Pendant »Matriarchat« ans Tageslicht bringen, bis wir letztendlich in die magische Welt der Symbole eintauchen und von dieser über die menschlichen Sexualzyklen und die Funktionsweise des menschlichen Gehirns hin zu den existenziellen Fragen nach dem freien Willen und dem Tod schwenken. Das Kapitel endet, wie jedes andere Kapitel auch, in der Synthese des mütterlichen und väterlichen Prinzips – Horus.

      1 Morgen- und Abendstern sind zwei Bezeichnungen für den Planeten Venus. Als Morgenstern ist die Venus der hellste Stern am Firmament noch vor Sonnenaufgang und bleibt dies für etwa sieben Monate. Danach ist sie für etwa drei Monate hinter der Sonne unsichtbar und betritt dann für etwa sechs bis sieben Monate als Abendstern das Firmament.

      2 Jungfräulich ist hier nicht im Sinne patriarchalischer Keuschheit zu verstehen, ja nicht einmal als Autogamie (Selbstbefruchtung), sondern als Gebären aus sich selbst heraus (Aseität bzw. Parthenogenese im weitesten Sinne).

      1 Das Zerbrechen der Einheit in ein dualistisches Wertesystem, das sich, wie noch ausführlich erläutert wird, mythologisch v.a. in der Trennung von Himmel (Licht, Bewusstsein, Kultur, Sonne, Mars, Feuer, Linearität, Vergänglichkeit) und Erde (Dunkelheit, Unterbewusstsein, Natur, Mond, Venus, Wasser, Zirkularität, Ewigkeit) und der daran schließenden »Heiligen Hochzeit« (Hierogamie) äußert.

      2 Es ist durchaus möglich, wenngleich aber nicht allzu wahrscheinlich, dass sich die geometrische Figur des Pentagramms aus den astronomischen Bewegungspunkten der Venus mit der Erde um die Sonne – in Form eines achtjährigen Zyklus – herleitet, welche ein nahezu perfektes Pentagramm ergibt. Neben den fünf Zacken des Pentagramms wurden beispielsweise die sumerische Göttin Inanna und die akkadische Göttin Ištar auch als achtstrahlige Venus dargestellt, was auf den besagten achtjährigen Zyklus hindeuten könnte.

      3 - selbst aber keine ursprüngliche Muttergöttin mehr war, da sie nach sumerischer Mythologie ein Nachkomme der großen Muttergöttin Nammu war.

      4 - deren zweites Symbol ♀ noch heute sowohl »Frau« als auch »Venus« bedeutet und auch im ägyptischen Anch ☥, dem Symbol der ägyptischen Geburtsgöttin Nebet-Anch, die aber auch in Gestalt der Isis auftritt, seine Entsprechung findet. Das Symbol ♂ bedeutet dementsprechend »Mann« oder »Mars«.

      1 Das Wort »Matriarchat« ist hier nicht, wie an anderer Stelle noch ausführlich erläutert wird, mit »Frauenherrschaft« zu übersetzen, sondern bezeichnet im weitesten Sinne die akephale, egalitäre Sozialstruktur paläolithischer und teilweise noch heute existierender Stämme.

      1 - möglicherweise durch einen Akt mit der von ihr erschaffenen Schlange als sich selbst erneuernden (häutenden) Heros. Wahrscheinlicher aber ist, dass sie Adam in einem parthenogenetischen Akt als ihren Heros schuf und erst später der Vatergott Jahwe ihren Platz einnahm und Eva als Schlange zum Prinzip des Bösen wurde.

      2 Geht man davon aus, dass Eva, wie viele Muttergöttinnen in allen Erdteilen dieser Welt, in Schlangengestalt den Garten Eden hütete, sollte es nicht verwundern, dass das Wort für »Schlange« noch heute in der arabischen Sprache verblüffend stark nach »Evah« (ىع فأ) klingt.

      3 Sie könnte damit als eine Art Muttergöttin fungieren (wenngleich nicht als die tatsächliche sumerische Urmutter Nammu), welche die weiblichen und männlichen Attribute in sich vereint, was auch damit zusammenpasst, dass Lilith im sumerischen Mythos stärker ist als Inanna und in der jüdisch-feministischen Theologie als erste Frau Adams gesehen wird, die sich Adam und Gott nicht unterwerfen wollte.

      4 Der Mutterbruder, wir kommen darauf im sogenannten »Avunkulat« noch zu sprechen.

      5 Siehe hierzu auch die mythologische Muttertötung Tiamats im babylonischen Mythos, die meist als Schlange oder Drache dargestellt wird. In diesem »Chaosdrachenkampf« spaltet der Schlangenheros Marduk den Drachen Tiamat in zwei Hälften und formt daraus Himmel und Erde.

      1 Was auch durch das Fällen des Weltenbaumes (Huluppu-Baum), eines Phallus-Symbols (= Kastration) durch ihren Bruder Utu symbolisiert wird.

      2 Siehe hierzu als Beginn des patriarchalen Göttertausches den sumerischen Mythos »Inannas Gang in die Unterwelt«.

      3 Nymphen der griechischen Mythologie.

      4 Das Wort »Chaos« lässt sich etymologisch auf »klaffen/gähnen« zurückführen und war damit gleichbedeutend mit »Leere«, was uns im Laufe des Buches noch öfter beschäftigen wird.

      5 Iduna ist die Frau von Odins Sohn Bragi und Göttin der Jugend und Unsterblichkeit, die beim Weltuntergang (Ragnarök) von der Weltesche Yggdrasil in die Unterwelt sinkt.

      6 Gen. 3,22

      7 Der Ausdruck »Jehova« beruht auf einem Missverständnis zwischen Juden und Christen. Weil die Juden aus Ehrfrucht vor dem Namen des Herren (Jahwe bzw. JHWH), diesen systematisch durch die Bezeichnung »Adonai« (Majestätsplural des Wortes »der Herr«) ersetzten, haben Schreiber des Textes, um den Leser an diesen Austausch zu erinnern, die Selbstlautzeichen des Wortes ADONAI (hebräisch: E, O, A) unter die Mitlaute des Tetragrammes (JHWH) gesetzt. So entstand unter den unwissenden Christen die Gottesbezeichnung »Jehova«.

      1 Archäologische Funde mit Inschriften wie: »Ich habe Euch gesegnet durch JHWH und seine Aschera.« lassen kaum Zweifel aufkommen, dass Aschera Jahwes Gemahlin war. Ihr Herkunftsort ist nach aramäischen Quellen Teman, was insofern von Interesse ist, als dass Teman auch Jahwes Heimat ist (»Gott kommt von Teman her.«, Hab 3,3)

      2 СКАЧАТЬ