Denke - Fühle - Erkenne: Inspirationen aus meinem und vielleicht für Deinen Alltag. Wolfgang A. Haas
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СКАЧАТЬ Ego-Geschichten und Schatten-Anteile

      Deshalb habe ich mich noch einmal ganz eingelassen auf meine Gefühle und vor allem auf meine Interpretationen. Ich habe versucht, das Ganze aus einer grösseren Perspektive zu sehen. Was hat diese Person für eine Rolle gespielt in diesem Szenario und was war die Lektion für mich, die das Leben mir dadurch gegeben hat? Ich konnte erkennen, wo ich selbst meine eigenen ungelösten Ego-Geschichten und Schattenanteile inszeniert habe. Natürlich geht es nie um die andere Person, sondern immer um mich und meine Projektionen.

      Die Transformation

      Ich ging dann in einen Prozess mit mir selbst und bearbeitete ungelöste Emotionen – momentan arbeite ich öfters mit dem Emotionscode von Dr. Bradley Nelson. Weiter wendete ich EFT (Akupressur-Klopfen) an, um blockierte Emotionen und Glaubenssätze aufzulösen und zu befreien.

      Und dann gelang es mir, mich erneut auf die Situation einzulassen und gleichzeitig loszulassen. Interessanterweise stellten sich nun Mitgefühl und Dankbarkeit ein.

      Ich habe diesen Text meiner Frau gezeigt und sie hat mich auf weitere unerlöste, unbewusste Anteile aufmerksam gemacht. Der Prozess geht also weiter und weiter schmerzliche Erfahrungen sind nicht auszuschliessen

.

       Wie sind Deine Erfahrungen mit alten Geschichten, die immer noch Ladung haben oder hatten?

       Das Gegenteil von Spiritualität ist nicht Materialismus, sondern Egoismus.

      Diesen Satz habe ich gelesen in einem Interview mit dem US-amerikanischen Sachbuch-Autor Michael Pollan im Zusammenhang mit seinem neuesten Buch «How to Change Your Mind» – Was uns die neue Wissenschaft der Psychedelika über Bewusstsein, Sterben, Sucht, Depression und Transzendenz lehrt.

      Er beschreibt darin auch seine eigenen Erfahrungen der Ego-Auflösung und wie beruhigend dies sein kann. Darauf sagt der Journalist, das klingt doch arg religiös oder gar spirituell. Michael Pollan antwortet darauf, dass er das nicht religiös nennt, und dass durch diese Erfahrungen sich sein Verständnis für Spiritualität verändert hat. Er hat eine tiefe Verbundenheit zur Natur, zu seiner Familie und seinen Mitmenschen erfahren. Diese Verbundenheit ist für ihn die Essenz von Spiritualität. Und deshalb der Satz: «Das Gegenteil von Spiritualität ist nicht Materialismus, sondern Egoismus.»

      Das hat mich sofort inspiriert und es hat sich wahr angefühlt für mich.

       Ich lade Dich ein, Dich auf diese Aussage einzulassen.

       „Pain pushes until vision pulls.” (Michael Beckwith)

      Übersetzt heisst das: Dein (emotionaler) Schmerz stösst oder drückt Dich, bis deine Vision Dich zieht.

      Ehrlich gesagt, finde ich solche Sprüche manchmal ziemlich hart. Wenn wir in Lebenssituationen (fest)stecken und unsere Emotionen Achterbahn mit uns fahren, haben wir doch oft das Gefühl, dass wir Opfer der Umstände sind. Und manchmal sieht es auch wirklich danach aus, z.B. wenn wir plötzlich unseren Job verlieren, weil die Firma Konkurs gegangen ist. Das Problem dabei ist, dass das Leben im Opferland sehr deprimierend ist und uns oft sogar in eine Abwärtsspirale zieht.

      Auch ich kenne das sehr gut aus meinem eigenen Leben. Es bedarf eines bewussten Entschlusses, sich nicht mehr durch diese herabziehenden, negativen Gedanken und Gefühle bestimmen zu lassen. Was geschehen ist, können wir nicht verändern, aber wir können definitiv verändern, wie wir uns damit fühlen. Und das braucht manchmal grosse Disziplin und Durchhaltewillen, weil es nicht damit getan ist, das nur willentlich zu denken, sondern es bedarf einer aktiven Zuwendung zu sich selbst und seinen Gefühlen. Sich erlauben, alle Gefühle zu fühlen und zwar ohne in die mentale Geschichte dazu zu gehen. Das gelingt, wenn wir uns auf die körperlichen Empfindungen konzentrieren, die mit den Gefühlen einhergehen.

      Irgendwann entsteht dann ein neuer Zustand, wo ich erkennen kann, was ich wirklich will. Wie will ich mich fühlen, was will ich erreichen? Und was kann ich heute als kleinen Schritt tun, um dorthin zu gelangen. Damit gebe ich mir selbst eine Vision. Wenn ich das konsequent umsetze, entwickelt sich eine neue Kraft, die mir hilft, mich und meine Umwelt mit anderen Augen zu sehen und neue Ideen und neue Kraft zu erfahren. Und dann beginnt eben die Vision mich zu ziehen.

       Wie geht es Dir damit?

       Klage nicht über die Dunkelheit — zünde (D)ein Licht an!

      Zum Frühstück geniesse ich meinen Chai mit einem feinen, starken Assam-Tee und einem Beutel Yogi Tea. Auf den Yogi Tea-Beuteln ist immer ein kleiner Sinnspruch gedruckt und vorgestern eben der Spruch aus dem Titel.

      Nun könnte man sagen, ja, ja, netter Spruch, ein bisschen esomässig. Ich finde allerdings, der Spruch hat wirklich etwas für sich. Oft ertappe ich mich selbst bei vielen negativen Gedanken und Urteilen über andere Menschen und Ereignisse in Politik und Gesellschaft. Oder ich beklage mich innerlich über unangenehme Umstände in meinem persönlichen Leben.

      Wie zünde ich denn nun ein Licht an?

      Für mich ist der Schlüssel dazu, mir bewusst zu sein, was gerade in mir abläuft und gleichzeitig zu lernen, mehr und mehr bewusst zu sein. Dann kann ich auch eine bewusste Entscheidung treffen, auf was ich mich stattdessen fokussieren will. Und damit zünde ich in mir das Licht des Bewusstseins an.

      Natürlich gibt es da draussen ganz viele Dinge, die ich nicht allein verändern kann und die wirklich ziemlich dunkel sind. Was ich aber in jedem Moment verändern kann, ist wie ich selbst damit umgehe. Das kann manchmal eine ziemliche Herausforderung sein, die auch ich, trotz der vielen Werkzeuge, die ich kenne, nicht alleine schaffe. Dann hole ich mir Hilfe.

       Und wie machst Du’s?

       Der Wind der Veränderung

      Wenn der Wind der Veränderung weht,

      bauen die einen Mauern

      und die anderen Windmühlen.

      Beim Recherchieren für diesen Artikel, bin ich auf obiges chinesisches Sprichwort gestossen und ich fand frappant, wie aktuell es immer noch ist, wenn ich so auf die politische Grosswetterlage schaue. Ich habe mich auch an einen schönen Song von Mike Batt zum Thema erinnert: «The Winds of Change»4 aus dem Jahre 1980.

      Vor einigen Tagen hatte ich einen Traum und darin wurde eine «Changeuse» angekündigt. Dieses Wort habe ich noch nie bewusst gehört. In meinem Traum ging es um Veränderungen, aber beim Nachschlagen zu diesem Wort fand ich auch den Begriff «Wandlerin». Hier stand also eine Frau für Veränderung und Wandlung. Ich finde das interessant und es hat mich an eine Ausbildung in Transformations-Kinesiologie erinnert. Dort wurden drei universelle Grundprinzipien genannt: Wille und Macht, Liebe und Weisheit, und kreative, aktive Intelligenz. Letztere stand hier für das weibliche Prinzip, die Göttin usw. Und das wiederum passt gut zur «Changeuse» aus meinem Traum.

      Kannst Du Dich Deiner weiblichen, kreativen Seite öffnen? Kannst Du wahrnehmen, wo das Leben von Dir Veränderung und Wandlung wünscht? Und wie leicht oder schwer fällt es Dir, Dich darauf einzulassen?

       Wie hältst Du es mit Veränderung, Wandlung?

      4 https://www.youtube.com/watch?v=i3ml96_QHZE

       Nichts als ein СКАЧАТЬ