Als Erinnerung noch Realität war. Harry H.Clever
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Als Erinnerung noch Realität war - Harry H.Clever страница 6

СКАЧАТЬ

      In vielen Dingen und Köpfen tat sich oft ein direkter Widerspruch auf, vor allem in den technischen und geschäftlichen Bereichen, der Eine fand das Gleiche schlecht was der andere als gut bezeichnete. Vieles dringliche musste einfach nur mal erst provisorisch gemacht werden, irgendwie wird es schon gehen, egal wie, endgültig wollte oder konnte so mancher noch keine Entscheidung treffen.

      Alt hergebrachtes mit neuen Vorgaben, Vorschriften und Materialien dann zu bewerkstelligen war genau so problematisch, wie umgekehrt Neues mit altem Material und Überliefertem zu erledigen. Diesem indirekten Widerspruch konnte man fast überall zu jener Zeit und in fast jeder Lebenssituation begegnen. Es wurde unendlich vieles erst mal auf Verdacht ausprobiert, denn das Gewohnte gab es nicht mehr und viel Neues gab es aber auch noch nicht. Es war über lange Zeit ein ständiges Experimentieren und Ausprobieren, vieles wurde daher erstmal nur notdürftig oder auch nur für den Moment oberflächlich als vorübergehend angesehen, getan und erledigt.

      Es musste ja auch vieles dann eben mal schnell improvisiert werden, Not macht bekanntlich ja auch erfinderisch. Da wurde ein altes schweres starkes Motorradgespann, also mit Beiwagen von der Wehrmacht das auch mit Rückwärtsgang versehen war, dann noch zusätzlich mit einem einachsigen Anhänger bestückt, es wurde dann praktisch, in Ermangelung anderer Möglichkeiten als ein vollwertiges Transportfahrzeug von einer örtlichen Schreinerei genutzt.

      Oder im Alltags Personenverkehr, ein großer langer Auflieger Anhänger mit Doppelachse hinten, war umgebaut und so als Reisebus benutzt worden, so manches abenteuerliches Unikat rollte zu der Zeit auf den Straßen. Was für Erwachsene schon recht problematisch und auch verwirrend war, stellt sich dann erst recht schwierig für einen Heranwachsenden dar.

      Der in seinem Dasein nur in Bruchstücken ein etwas normales Leben und nichts anderes als gelinde gesagt nur Chaos erlebt hatte. Eben weil ja über Jahre hinweg auch die Vorbilder in der Form von Vater und Männern überhaupt in mittlerem Alter über viele Jahre fast gänzlich fehlten. Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn man über viele Jahre kaum eine männliche Person, außer denen die in Uniformen steckten zu sehen bekam, und dann plötzlich waren wieder Männer in Zivil zu sehen, die dann so langsam wieder in das normale Leben zurückfinden mussten.

      Denn es waren ja unzählige, die im Krieg geblieben, gefallen oder auch noch in Gefangenschaft waren, oder aber ebenfalls auch noch zum Teil Orientierungslos auf der Suche nach einer neuen beruflichen und privaten Perspektive waren, denn so manche Vorkriegstätigkeit gab es nicht mehr, oder in einer neuen noch unbekannten neuen Version. Fast alles war möglich, Hauptsache die spärlichen Vorschriften und die vermeintlichen alten oder neuen Sicherheitsvorgaben wurden eingehalten, die Umsetzung dieser manchmal abenteuerlichen Vorgaben würde so manchen Ordnungsbeamten heute glatt in Ohnmacht fallen lassen.

      Neue grundsätzliche Verordnungen und alte, zum Teil unvollständige oder überholte Technik haben sich sehr schlecht im alltagsgeschehen einbinden und in Einklang bringen lassen.

      Denn die neue Gesetzgebung steckte ja noch in den Kinderschuhen und war ja auch in so manchem Kopf auch noch nicht angekommen, denn von den alten Verordnungen und Gesetzgebungen der Hitlerzeit, die eigentlich überall noch präsent waren, wollte man wiederrum eigentlich nicht mehr viel wissen, dass ergab so manchen strittigen Disput und gewaltige Missverständnisse.

      Doch wiederrum musste man doch kontinuierlich sich mit solchen eigentlich verachteten Dingen und Vorgaben befassen, was natürlich automatisch zu diversen Unstimmigkeiten und durch verschiedene Auslegungen zu reichlich Zündstoff unter den beteiligten Personen in Verwaltungen und auch bei den zivilen Anwohnern in den Ortschaften führte, so mancher machte sich auch seine eigene Vorschrift.

      Es war schon eine abenteuerliche Mischung aus verzweifelten Aktionismus und gesetzestreuem Verhalten sowie auch nicht immer Gesetz konform, sehr oft ein wahrer Spagat zwischen dem Wollen und Können, alles nach dem Motto, was sein muss das muss sein, Hauptsache aber war, es funktioniert irgendwie und der Vorschrift oder dem Bedarf ist auch einigermaßen genüge getan.

      Nach den kriegsbedingten Irrungen und Wirrungen, meinen unzähligen Umzügen und nach sechs durch die Kriegszeit bedingte Einschulungen in verschiedene Volksschulen in drei recht verschiedenen deutschen Landesbereichen. Zudem musste ich ja das neunte Schuljahr noch ableisten, da ja mein zweites durch die Kriegswirren total ausgefallen war.

      Somit begann erst im Frühjahr 1953 auch für mich der, für damalige Verhältnisse geordnete Ernst des Lebens. Nun sollte auch für mich nach der Schulzeit, sich die mir noch völlig unbekannte Arbeitswelt öffnen.

       Umbruchzeiten und Lehre?

      Zu gegebener Zeit wurde also in dieser unsortierten Welt auch wegen einer Lehre für mich gesprochen, auch 1952 bei Leibe kein leichtes Unterfangen wegen einer Lehrstelle in einem Handwerk in Nord-Rhein Westfalen wo ja fast alles noch im Argen, sprich Trümmern, oder in unzulänglichem Zustand danieder lag, zu bekommen. Viele intakte Firmen und Betriebe gab es ja noch nicht wieder, aber ein Beruf musste nun mal gelernt werden, aber welchen denn, darüber entschied in letzter Instanz dann der Berufsberater vom Amt.

      Denn so groß war die Auswahl damals ja eben auch noch nicht, denn die meisten Firmen waren ja auch noch lange nicht wieder so richtig in Betrieb. So manche Hausruine beherbergte alles unter einem Dach, sofern überhaupt eins vorhanden war, Wohnen mehr schlecht als recht und arbeiten unter unglaublichen Zuständen. Alles wurde erst mal wie schon gesagt provisorisch erledigt, die wirkliche Hauptsache war für jeden erst einmal, dass man Geld verdienen konnte. Das eigentliche Wie, war dabei schon fast wieder zweitrangig.

      Ich wollte also unbedingt Autoschlosser werden, dieser Traumberuf meinerseits stand eigentlich schon lange von Kindesbeinen an für mich fest, seit ich meinen Spiellastkraftwagen von meinem Opa hatte, dass das nichts werden würde daran hatte ich bis dahin keinen Moment gedacht und auch keinerlei Zweifel bei mir überhaupt aufkommen lassen.

      Doch dieser schon lange gehegte Wunschtraum platzte dann wie eine Seifenblase und der Moment dieser Mitteilung war mehr als schockierend für mich ich fiel regelrecht in ein tiefes Loch, denn über etwas anderes hatte ich noch nie auch nur einen Gedanken verschwendet.

      Aber unser Hausarzt hatte meiner Mutter dringend davon abgeraten, da ich ja schon längere Zeit eine gewisse Hautallergie hatte, die ihm bestens bekannt war und weil ich doch immer wieder sporadisch nicht voraussehbare auftretende Probleme damit hatte.

      Ich hatte nämlich eine lästige Hautreaktion schon über längere Zeit, eigentlich etwa beginnend mit zehn Jahren, immer wieder extreme Probleme mit der Haut an meinen Händen, dann schwollen meine Finger bis zum seitlichen aufplatzen an.

      Auf irgendetwas reagierte ich, besser gesagt meine Haut an den Händen allergisch, nur was wusste man auch lange Zeit später nicht. Darum sollte ich eigentlich schon seit geraumer Zeit jeder Art trockenem Schmutz und Staub aus dem Wege gehen, was zu der damaligen Zeit als Autoschlosser ja total unmöglich war, dieser Beruf galt ja damals noch als ölig und richtig schmutzig.

      Meine Probleme mit den Händen stellten sich meistens erst eine kurze Weile nach einem vielleicht unbedachten Kontakt schleichend heraus, aber dafür dann umso schmerzhafter. Man konnte einfach nicht unbedingt vorhersagen wie und wann die Probleme auftreten würden, die Grunderkenntnis war eben nur das ich eben trockenen Schmutz und Staub meiden sollte. Welcher Art war mir eigentlich lange selber nicht bewusst, so konnte es auch auftreten, wenn ich mich schon gar nicht mehr daran erinnerte. Manches Mal war es gar nicht mehr klar was ich auch beim Spielen und hantieren so alles in die Hände genommen und gehalten hatte, welcher Heranwachsender und echter Lausbub denkt schon an so was.

      Besonders kräftig trat diese Krankheit auch dann hervor, als ich in mühsamer Kleinarbeit aus vielen zusammen getragenen Einzelteilen und Schrotteilen, in meinem vorletzten СКАЧАТЬ