9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006. Alfred Bekker
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Название: 9 ungewöhnliche Western April 2020: Western Sammelband 9006

Автор: Alfred Bekker

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Вестерны

Серия:

isbn: 9783745212129

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СКАЧАТЬ hat. Diese Erkenntnis hilft uns jedoch auch nicht weiter.“

      „Allerdings nicht“, gab Chaco zu.

      7

      Jiminez Spinola und sein Peon Silva waren mit sechs Pferden unterwegs zur Wagenstraße im Osten des kleinen Ranchos. Sie mussten durch ein langes Kieferngehölz, in dem stellenweise niemals Sonnenstrahlen den Boden erreichten.

      Wachsam schauten sich die beiden Männer um, jeweils in einer Hand die vielen Zügel und in der anderen die Gewehre.

      Doch sie brachten das Gehölz hinter sich und sahen die nach Osten von den Bergen wegführende Straße, ohne etwas Verdächtiges bemerkt zu haben.

      „Halt“, sagte Jiminez Spinola.

      Der Peon hielt mit seinen Pferden an und wartete, bis Spinola neben ihm anlangte. Beide schauten zu den Bergen im Westen, von denen sie ungefähr eine halbe Meile entfernt waren. Im Norden begrenzte Hügelwald hinter einem kargen Präriestreifen das Land. Im Osten türmten sich nur flache Hügel mit vereinzelt stehenden Kakteen auf. Zwischen ihnen führte die Straße hindurch.

      „Es liegt etwas in der Luft“, sagte Spinola leise. „Ich habe das Gefühl, als könne ich es riechen.“

      Ihre Blicke suchten die Waldgrenze und die fernen Zinnen und Grate der Sierra ab. Doch auch jetzt vermochten sie nichts Verdächtiges zu entdecken.

      „Dem Mordschützen wird es gestern gereicht haben“, sagte der Peon schließlich.

      Spinola sah ein, dass sie nicht ewig so verharren durften, wenn sie ihren Auftrag ausführen wollten. Er nickte dem Peon zu und ritt weiter.

      Schon nach einer Minute hatten die beiden die Piste erreicht. Bevor sie jedoch nach Osten abbiegen konnten, war wie tags zuvor der ferne, dünne Knall eines sich entladenden Gewehres zu vernehmen. Zugleich brach eins von Silvas Pferden zusammen.

      Das Tier des Peon war von der Kugel gestreift worden, wieherte und vollführte einen bockenden Sprung. Silva musste alle Zügel aus der Hand fallen lassen, um nicht abgeworfen zu werden. Am Sattelhorn hielt er sich krampfhaft fest.

      Die Panik steckte aber auch die anderen, von Jiminez Spinola gehaltenen Tiere an. Sie stürmten los.

      Spinola konnte dagegen nichts tun. Zudem fiel in der Ferne wieder ein Schuss.

      Silva, kaum dass sein Pferd wieder unter seiner Kontrolle war, stieß einen abgerissenen Schrei aus.

      Das Pferd des Peon stürmte schnaubend über die Piste. Silva wurde abgeworfen. Er rollte bis in den Graben hinter dem Fahrweg und blieb dort mit dem Gesicht nach unten liegen.

      In der Ferne im Westen krachte es abermals. Bevor das letzte Pferd jenseits im Wald hinter dem Präriestreifen und der Piste untertauchen konnte, wurde es in den Kopf getroffen und stürzte.

      Spinolas Pferd ging durch und warf seinen Reiter direkt auf der Piste ab. Der Mexikaner hatte aber sein Gewehr festgehalten. Kaum hatte er sich abgerollt, da feuerte er blindlings auf die von der Sonne angestrahlten Berge in der Ferne. Nachdem er zehn Kugeln hinausgejagt hatte, ließ er die Waffe sinken. Schwarzpulverrauch hüllte ihn ein und verminderte die Sicht.

      Jiminez Spinola schaute zu seinem Peon hinüber, der noch bewegungslos in dem Graben hinter der Piste lag und kein Lebenszeichen von sich gab.

      „Silva?“

      Nichts.

      Spinola richtete sich auf, lief hinüber, rüttelte den Peon und zog ihn mit Gewalt auf den Rücken.

      Der Peon hatte ein Loch über der Nasenwurzel. Das Gesicht war noch im Tode verzerrt. Seine Augen waren gebrochen und konnten den Patron nicht mehr sehen.

      „Silva“, murmelte Jiminez Spinola entgeistert. Langsam hob er den Kopf und starrte zu den schimmernden Bergen im Westen, die ihn höhnisch anzugrinsen schienen.

      Geschossen wurde nicht mehr. Zwei tote Pferde und ein erschossener Peon, das schien dem heimtückischen Killer wieder einmal genug zu sein.

      Spinola ließ den Toten zurücksinken. Tränen rannen ihm wieder über die Wangen. Seine kostbaren Pferde und der Peon, mit dem er wie mit seinem Bruder Adolpho zusammen auf dem Rancho gelebt hatte, waren einfach so dahingemetzelt worden.

      Sein Pferd lief aus dem Wald zurück und schnaubte.

      Spinola achtete nicht auf das Tier. Mit seinem Messer lockerte er den Sand neben dem Graben und hob ihn mit den Händen aus, um für den Toten ein Grab zu schaffen. Er wollte ihn hier beerdigen, weil ihm diese Erde so gut wie jede andere erschien. Seine Tränen tropften auf den Boden. Auch die Kadaver der beiden erschossenen Pferde würde er unter die Erde bringen, wie sich das gehörte.

      Jiminez arbeitete verzweifelt. Hin und wieder, blickte er auf die Berge. Doch im Westen regte sich nichts mehr. Offensichtlich war der Killer weggeritten. Mit Lappen um die Hufe seines Pferdes, damit man keine Spuren von ihm finden konnte.

      Nach einer Stunde beerdigte Jiminez Spinola seinen toten Peon. Er hatte den Sombrero neben sich gelegt, bis das Grab geschlossen war. Dann stülpte er ihn auf, ging an den Pferden vorbei, die inzwischen aus dem Wald zurückgekehrt waren, und grub zwischen den beiden Kadavern weiter.

      8

      Es war Nachmittag. Von den Steilwänden im Westen des grünen Bergtales schoben sich länger werdende Schatten über das Gras.

      Carringo und Chaco hörten von ihrem Verlies aus Stimmen. Ein neuer Mann schien das entlegene, halbwegs versteckte Bergtal erreicht zu haben.

      „Ist das wahr, Bruder?“, rief Adolpho Spinola auf einmal.

      „Ja“, erwiderte eine Stimme, die sie noch nicht gehört hatten.

      Die Freunde erhoben sich.

      Über ihren Köpfen wurde der Deckel weggeschoben. Wieder drang jäh das Sonnenlicht ein und blendete die Gefangenen. Lopez ließ die Lattenleiter hinunter und winkte.

      „Na los, bewegt euch schon!“

      Carringo stieg hinauf und erkannte in der dritten Gestalt einen Mann, der dem schnauzbärtigen Adolpho Spinola sehr ähnlich sah, allerdings bartlos und um einige Jahre älter.

      Chaco tauchte auf und trat neben den Freund.

      „Das sind die beiden.“ Adolpho zupfte missmutig und offenbar nachdenklich an seinem Bart herum.

      „Woher seid ihr gekommen?“, fragte Jiminez Spinola.

      „Wir haben uns verirrt“, erwiderte Carringo. „Das haben wir alles schon gesagt.“

      „Und ihr wollt nach Tampico?“

      „Ja.“

      Jiminez Spinola blickte seinen Bruder an und zuckte mit den Schultern. Als er wieder auf Carringo schaute, fragte er: „Sie kennen keinen Carlos Falange?“

      „Nie gehört. СКАЧАТЬ