Название: 5 harte Western 1/2020: Das unbarmherzige Gesetz des Revolvers: Sammelband mit 5 Wildwestromanen
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Вестерны
isbn: 9783745211658
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Sie traten auf Asher zu.
„ Was haben Sie vor?“, murmelte dieser kaum hörbar. Kalter Angstschweiß war mittlerweile auf seine Stirn getreten.
„ Tja, Mr. Asher, unser Boss hat uns leider ziemlich unmissverständliche Anweisungen gegeben“, zischte der Schwarzbart. „Wir haben eine traurige Pflicht zu erfüllen, und ich hoffe, Sie machen uns dabei nicht allzu viele Schwierigkeiten!“
Asher wich vor den Eindringlingen zurück. Der Blondschopf riss beim Vorübergehen mit der Rechten den Inhalt eines Regals zu Boden.
„ Nicht meinen Laden!“, kreischte Asher. „Das ist doch meine Existenz!“
Der Schwarzbart schüttelte den Kopf.
„ Ich bedaure, Sir. Aber so billig kommen Sie diesmal nicht davon!“
„ Was …“
„ Wir haben uns Ihren Laden – wie Sie sich vielleicht erinnern werden – bereits mehrmals gründlich vorgenommen.“ Der Schwarzbart kniff die Augen zusammen. Sein Blick hatte jetzt etwas Raubtierhaftes. Die blutleeren Lippen waren fest aufeinander gepresst.
„ Leider hat das Ihre miserable Zahlungsmoral nicht merklich verbessert!“, ergänzte der Blondschopf. „Jedenfalls ist unser Boss dieser Meinung.“
Asher war unfähig, irgendetwas zu erwidern, und so fügte der Schwarzbart hinzu: „Sie geben ein schlechtes Beispiel für die anderen ab, Mr. Asher. Wo kämen wir hin, wenn alle so wären wie Sie!“
Asher schluckte und schnappte nach Luft.
Sein Verstand begann fieberhaft zu arbeiten. Es musste doch noch eine Möglichkeit geben …
„ Was soll ich tun?“, fragte er verzweifelt, obwohl er insgeheim wusste, dass seine Frage überflüssig war.
„ Nichts“, versetzte der Schwarzbart. „Sie werden nie mehr etwas tun!“
„ Aber, ich …“
„ Wir werden ein Exempel statuieren.“
Asher begriff.
Es gab mit diesen Männern keine Möglichkeit der Übereinkunft mehr. Er konnte sich ihnen noch so sehr unterwerfen, es würde sie jetzt völlig ungerührt lassen.
Er versuchte sich zu konzentrieren, irgendeinen vernünftigen Gedanken zu fassen, aber sein Kopf schien wie leer geblasen.
Er unternahm einen letzten Versuch. „Hören Sie, ich weiß, dass das nicht richtig war, aber …“
„ Wenn Sie noch etwas Wichtiges zu sagen haben, dann sollten Sie es schnell tun!“, unterbrach ihn der Schwarzbart kühl.
„ Ich habe Ihnen zwar gesagt, dass ich das Geld nicht hätte, aber das stimmt nicht! Ich habe das nur gesagt, weil ich sehen wollte, wie weit Sie gehen …“ Ashers Stimme hatte einen winselnden Ton bekommen. Dem Gesicht des Schwarzbartes war nicht anzusehen, was er davon hielt. „Das Geld ist in der Schublade im Tresen! Ich werde es holen!“
Der Schwarzbart nickte stumm und trat noch einen Schritt näher, während Asher bis zum Tresen zurückwich. Immer wieder sandte er ängstliche Blicke in Richtung seiner Gegenüber. Vorsichtig umrundete er den Tresen. Die Schublade befand sich auf der hinteren Seite.
Asher zögerte etwas.
„ Was ist?“, rief der Schwarzbart mit unbewegtem Gesicht.
Asher gab keine Antwort, seine Muskeln und Sehnen waren gespannt. Er zögerte kurz, dann öffnete er mit einer ruckartigen Bewegung die Schublade und riss einen Revolver hervor.
Als der Schwarzbart blitzschnell seine Waffe aus dem Holster zog und schoss, hatte Asher noch nicht einmal den Hahn gespannt. Der Kaufmann sackte in sich zusammen, die Augen weit aufgerissen, so als könnte er noch immer nicht fassen, was geschehen war.
Der Revolver entfiel seiner Hand, ohne einen Schuss abgegeben zu haben. Ashers Körper schlug schwer und leblos auf dem Bretterfußboden des Ladens auf.
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