Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen. Pete Hackett
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Название: Krimi Paket 10 Thriller: Mord ist kein Vergnügen

Автор: Pete Hackett

Издательство: Readbox publishing GmbH

Жанр: Зарубежные детективы

Серия:

isbn: 9783745212372

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СКАЧАТЬ vierzigjähriger Mann reglos auf dem Bahnsteig. Der Blick leer und mit blassem, seltsam gespannt wirkendem Gesicht. Er schien nicht wahrzunehmen, welche Hektik ihn umspülte, er wirkte wie ein Fels in der Brandung.

      Nein, der Vergleich hinkte. Ein Fels war stark, aber dieser Mann war ohne Kraft. Bount kannte diesen Blick, das sich auf schmutzigen, mit Plakaten und Schmierereien bedeckten Kacheln spiegelte.

      „Haben Sie Feuer?“, wandte Bount sich an den Mann.

      Der Mann antwortete nicht. Er wirkte wie in Trance.

      Der Mann war durchschnittlich gekleidet, in grauem Flanell. Der Krawattenknoten war leicht verrutscht. „Pardon“, wiederholte Bount. „Haben Sie ...“

      Weiter kam er nicht. Der Mann brach abrupt zusammen. Seine Augäpfel rollten nach oben,

      vor seinen Mund trat etwas Schaum.

      Ein Epileptiker, dachte Bount und hielt Ausschau nach Hilfe. Am anderen Ende des Bahnsteigs tauchte eine dicke Frau mit Hund auf. Sie sprach mit dem Tier und nahm keine Notiz von ihrer Umgebung.

      Bount bückte sich. Er hatte einige Mühe, den Bewusstlosen zu einer Bank zu schleppen und darauf zu legen. Die Lider des Mannes bebten, „Jill“, murmelte er. Sein Blick wurde klarer, er schien den Moment der Schwäche überwunden zu haben, aber es war zu spüren, dass er kaum etwas von dem wahrnahm, was um ihn herum geschah. „Mein Gott, Jill“, sagte er stockend. In seinen Augen standen plötzlich Tränen.

      „Warum?“, fragte er.

      Im nächsten Moment rollte sein Kopf zur Seite, sein Körper schien sich zu strecken, dann verließ ihn schlagartig jede Spannung.

      Bount bekam einen trockenen Mund.

      Er wusste, was das plötzliche Abschlaffen zu bedeuten hatte. Bount griff nach der Hand des Mannes, er suchte den Puls, aber er fand keinen.

      Der Mann war tot.

      2

      Sie schritten gemeinsam durch den Park. „Ich bringe es einfach nicht fertig“, sagte das Mädchen zu ihrem hochgewachsenen Begleiter. „Was du verlangst, ist Wahnsinn. Ich kann ihn nicht vergiften wie eine Ratte!“

      Oliver Carr vermied es, Jill anzusehen. „Klar, es ist Mord“, gab er zu, „aber gleichzeitig ist es ein Akt von Notwehr. Ich habe das Geld unterschlagen. Ich habe es für uns getan. Damit wir das Haus kaufen, heiraten und vernünftig leben können. Wenn sie mich jetzt auf die Straße setzen, ist alles aus, dann ist unsere Zukunft aussichtslos.“

      „Das wäre sie auch, wenn wir einen Mord auf unser Gewissen laden würden.“

      „Dissinger hat herausbekommen, dass ich das Geld genommen habe“, sagte Oliver Carr. „Ich habe versucht, die Sache mit ihm ins Reine zu bringen, aber er ist offenbar entschlossen, mich mit Schimpf und Schande aus der Firma zu jagen. Er hasst mich. Er hasst mich, weil er weiß, dass du mir gehörst.“

      „Das redest du dir ein.“

      „Ich weiß, was ihn bewegt“, presste Oliver Carr durch die Zähne. „Ich kenne diesen feinen Herrn. Er ist ein Schwein, er ist nicht besser als ich, im Gegenteil! Lyonel Dissinger, unser Herr Finanzdirektor! Er wirtschaftet sich seit langem Unsummen in die eigenen Taschen und hat die Stirn, mich einen Betrüger zu nennen ...“ Sie blieben unweit des großen Teiches stehen und beobachteten, wie Kinder die Enten fütterten. Mitten auf dem Wasser schwamm eine Ente kieloben, tot.

      „Ich kann es nicht“, sagte Jill Lark und schüttelte sich. „Es muss einen anderen Weg geben. Du sitzt in der Datenverarbeitung. Wenn es stimmt, dass Dissinger die Firma schädigt, oder geschädigt hat, muss es dir doch gelingen, das aufzudecken und ihn damit unter Druck zu setzen.“

      „Ich soll ihn erpressen?“

      „Du sollst deine Trümpfe gegen seine ausspielen“, wehrte Jill Lark ab.

      „Mir fehlen konkrete Beweise. Ich habe jetzt nicht die Zeit, sie zu suchen. Ich kann nach meiner Kündigung auch nicht zur Geschäftsleitung gehen und Dissinger anschwärzen. Das würde nichts bringen. Man würde mir vorwerfen, ich versuchte mich auf billige Weise an ihm zu rächen. Kein Mensch würde auf mich hören, niemand! Was aber das Schlimme ist: Ich hätte keine Chance, einen neuen Job zu kriegen. Ich brauche dir nicht zu sagen, was das bedeutet. Wir könnten nicht heiraten. Nein, entweder schalten wir Dissinger aus, oder wir finden uns damit ab, nie mehr eine gemeinsame Zukunft zu haben.“

      Jill schüttelte ihr leuchtendes, fast schulterlanges Blondhaar zurecht. Ihre weichen, vollen Lippen zuckten.

      „Ich war immer dagegen, dass du das System überlistest und dir Beträge für nicht erbrachte Leistungen auf ein fingiertes Konto überweisen lässt“, maulte sie.

      „Ja“, bestätigte er mürrisch, „du hast diese Zweifel wiederholt zum Ausdruck gebracht. Du hattest Angst vor der Entdeckung. Du hattest auch keine moralischen Einwände, dir fehlte einfach der Mumm, mich zu decken. Als ich dir klarmachte, wie leicht es ist, auf diese Weise zu Geld zu kommen, und als ich dir sagte, dass Dissinger sich mit Gewissheit ganz ähnlicher Methoden bedient, warst du durchaus bereit, mein Handeln als einen Geniestreich zu feiern.“

      „Wie ... wie stellst du dir das mit ihm denn vor?“, fragte Jill und musterte die tote Ente.

      „Ich habe Cyanidlösung besorgt. Du träufelst ein paar Tropfen davon in Dissingers Kaffee, in seine Thermoskanne, aus der er sich laufend bedient, wie du sagst. Das Gift wird ihn in Sekundenschnelle umhauen. Er wird nicht einmal merken, was mit ihm los ist.“

      „Es ist Mord.“

      „Sein Tod sichert unsere Zukunft. Sein Tod ist unser Leben“, sagte Oliver Carr großspurig.

      Er war nicht viel größer als das attraktive, blonde Mädchen. Ein braunhaariger, salopp gekleideter Mann in Sportkombination und dünnem Rolli. Wer ihn und das Mädchen sah, brachte im allgemeinen ein gefälliges Lächeln zustande. Jill und Oliver waren fraglos ein hübsch anzusehendes Paar.

      „Wenn Dissinger stirbt, wird die Polizei mühelos feststellen, auf welche Weise er zu Tode gekommen ist“, meinte Jill und ging weiter. Oliver blieb dicht an ihrer Seite und blickte auf ihren rot schillernden, schönen Mund. „Man wird die Leiche obduzieren“, fuhr Jill stockend fort. „Man wird das Gift entdecken und prompt dahinterkommen, wie es in Dissingers Körper gelangte. Da bekannt ist, dass ich, seine Sekretärin, ihm täglich die gefüllte Kanne auf den Schreibtisch stelle, wird der Verdacht auf mich fallen.“

      „Sie werden dir nichts beweisen können. Ich schmuggle das leere Giftfläschchen in Dissingers Papierkorb, sorge aber vorher dafür, dass seine Fingerabdrücke darauf kommen.“ Er schwieg ein paar Sekunden, weil ihnen ein Pärchen entgegenkam, und sagte, als die Luft rein war: „Die Polizei muss und wird annehmen, dass er Selbstmord verübte. Man wird nach einem Motiv suchen und irgendwann entdecken, dass Dissinger die eigene Firma betrogen hat.“

      „Das ist Theorie. Oliver, wird die Wirklichkeit nicht ganz anders aussehen?“

      „Was ich vortrage, ist logisch und schlüssig, du kannst dich darauf verlassen.“ Er blickte Jill an. „Nein, dir droht keine Gefahr“, versicherte er. „Versetze dich doch einmal in die Lage der untersuchenden Beamten. Warum hättest du deinem Chef СКАЧАТЬ