The Trial and Death of Socrates. Plato
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Название: The Trial and Death of Socrates

Автор: Plato

Издательство: Ingram

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9780486111346

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СКАЧАТЬ waren die Joes und Johns mit noch drei Hinterwäldlern wieder gekommen. Ganz unbefangen traten sie die Stufen hinan und betrachteten den Indianer aufmerksam. »Verdammt! dieses Gewehr ist beinahe zu modisch für eine Rothaut; es ist nicht aus einer amerikanischen Fabrik«; rief einer, indem er dem alten Manne den Doppelstutzen halb mit Gewalt aus der Hand wand.

      Die fünf Hinterwäldler betrachteten das Stück aufmerksam, und ihre Miene nahm allmählich den Ausdruck von Mißtrauen an. Der Wirt war mit zwei gefüllten Bouteillen, einer Axt und einem Tragamboß zurückgekommen; die Bouteillen dem Indianer überreichend, nahm er den Dollar und hieb ihn auf dem Amboß in zwei Stücke, von denen er eines dem Indianer gab und das andere in die Tasche steckte.

      »Ich bürg' euch dafür,« sprach Joe, »dieser Doppellauf dürfte die Soldaten im Fort drüben stutzen machen. Ei, und mit Gold eingelegt. Schau doch einmal her, Bill«; den Stutzen dem Wirte reichend. Dieser hatte ihn seinerseits mit Kopfschütteln betrachtet. »Wohl, wohl«; sprach er endlich mit hämischem Lächeln. »Rothaut, just recht, daß du gekommen bist. Schau einmal her, der Name auf dem Gewehre ist um keinen Buchstaben länger noch kürzer, als der auf der Proklamation.« Er wandte sich zu den auf dem Stamme angeklebten Papieren. »Wo ist sie aber? Sie ist verschwunden. Wo ist sie hingekommen, die Proklamation?«

      »Die Rothaut hat sie eingesteckt!« rief ein Bube, der vor dem Hause stand.

      »Verdammt! da habt ihr's«; rief der Wirt. »Wohl, Rothaut, dein Stutzen muß hier bleiben und du auch, und einer von uns muß hinüber auf das Fort und dem Kapitän melden, welchen Vogel wir gefangen.«

      Der Wirt hatte kaum diese Worte gesprochen, als sämtliche Hinterwäldler sich verloren. Der Indianer hatte sein Glas ausgetrunken und stellte dieses nun dem Wirte zurück und, mit der Hand nach seinem Stutzen langend, wollte er diesen wieder in seinen Gewahrsam nehmen.

      »Nichts dergleichen,« sprach der Wirt; »dieser Stutzen bleibt hier, und du auch.«

      Kaum waren diese Worte gesprochen, als der Indianer einen gellenden Pfiff tat. Die Hinterwäldler waren wiedergekommen, jeder mit einem langen Stutzen im Arme.

      »Du siehst,« sprach der Wirt, »es hilft kein Widerstand; und das beste ist, du ergibst dich gutwillig.« Er erhielt ein so fürchterlich gellendes Geheul aus dem Walde zur Antwort, daß die Weiber und Kinder schaudernd aneinander krochen.

      »Was soll das bedeuten?« fragte der Hinterwäldler.

      »Yankees!« ertönte es aus zehn Kehlen und zu gleicher Zeit stürzten die Oconees gleich Tigern durch den dichten Rauch und sprangen in gewaltigen Sätzen dem Hause zu. Die Hinterwäldler hoben, nichts weniger als entmutigt, ihre Gewehre; doch während sie so auf den Häuptling und die Indianer anschlugen, hatte sich ein zweiter Haufe von Wilden um das Haus herumgewunden und sich zwischen die Männer und Weiber gedrängt, welche letztere so ganz in ihrer Gewalt waren. Der Häuptling war, ohne sich zu regen, wie ehern da gestanden; nun fiel sein stolzer Blick auf den Hinterwäldler, und zugleich streckte er seine Hand ein zweites Mal nach seinem Stutzen aus. Noch immer zögerte dieser; sein trotziger Blick fiel fragend auf seine gewaltigen Gefährten, die fest dastanden, ihre Gewehre schußfertig haltend; dann schweifte sein Auge auf die düstre Schar der Wilden, die, Hunden gleich, nur das Zeichen zum Angriff zu erwarten schienen. Die schreienden und händeringenden Weiber und Kinder jedoch entschieden.

      »Gib ihm sein Gewehr zurück. Mann«; rief die eine.

      »Um Gottes willen, denkt an eure Weiber und Kinder!« eine zweite.

      »Laß den Mann gehen!« eine dritte.

      »Rothaut!« sprach der Wirt, »schau zu, hier ist unterdessen dein Gewehr; aber wir werden dich zu finden wissen.« Als der alte Mann sich wieder im Besitze seiner Waffe fand, winkte er stolz den Hinterwäldlern, und durch sie über die Blöcke auf festen Grund schreitend, trat er in die Mitte seiner Getreuen. Diese trabten schnell um ihn herum und, einen Kreis bildend, sprangen sie mit einem zweiten Geheul dem Walde zu. Die verblüfften Hinterwäldler mit ihren zitternden Weibern und Kindern starrten ihnen mit offenen Mäulern nach.

      Es gibt Seelen, die, gleich gewissen Schaltieren, das, was sie einmal in sich aufgenommen, nie wieder von sich geben, bis der Tod es ihnen entreißt; Seelen, die Riesenleidenschaften in sich aufgenommen haben, die sie, so wie der Schwärmer seine Göttin, so als Idol in ihren Herzen herumtragen; in der tiefsten Erniedrigung und auf der höchsten Stufe des Ansehens, im bodenlosen Abgrunde des Jammers und der glänzenden Höhe der Gewalt, tragen sie diese Leidenschaft mit sich umher, und sie erstarrt gleichsam mit ihren mürbe werdenden Knochen und wird alt und zähe mit ihren verdorrenden Sehnen und lebt und stirbt mit ihnen. Ein solcher Charakter war Tokeah, und eine solche Riesenleidenschaft sein Haß gegen die Weißen. Er war der letzte Sprosse, der letzte der Mikos oder Könige der Oconees, des Hauptstammes der Nation der Creeks. Seine Vorfahren waren Beherrscher der weiten Strecken gewesen, die sich vom Oconeeflusse gegen den Coosa herabziehen. Von dem weiten Gebiete seiner Ahnen war nur wenig auf ihn gekommen, von ihrer Freiheitsliebe, ihrem Stolze alles. Von seiner frühesten Jugend hatte er die Weißen als die Räuber seines Erbteiles, als die Unterdrücker seiner Nation bitter gehaßt; jeder neue Eingriff in die Rechte seines Volkes hatte diesen Haß tiefer gewurzelt, so daß er zuletzt gewissermaßen sein Sein ausmachte. Es hatte dieser Haß einen seltsamen Charakter aus dem Manne gebildet. Die tiefsten Demütigungen, der schneidendste Hohn dieser Weißen war ebenso spurlos an seinem Gesichte abgeprallt, wie ihre zuvorkommendste Güte, ihre edelmütigsten Aufopferungen ihm kaum ein Lächeln abzwangen. Gleich gefühllos gegen beide, war er sich ihnen gegenüber stets gleich geblieben. Kalt, ruhig, ehern dem Anschein nach, brütete sein starker Geist in scheinbar indolenter Ruhe das Verderben seiner Feinde.

      Von frühester Jugend war er im steten Kriege mit ihnen begriffen gewesen. Zahllose Schlachtopfer waren von seinem Tomahawk niedergeschmettert worden. Als er sah, daß seine wilde Kraft und seine barbarischen Tücken nur wenig gegen ihre überlegenen Kenntnisse vermochten, so benützte er die Schulanstalten, die der menschenfreundliche Oberst Hawkins unter seinen Landsleuten eingeführt hatte, und lernte, bereits zum Manne gereift, noch lesen und schreiben, um so, wie er sich äußerte, »einen klaren Pfad zu den abwesenden und toten Ratgebern seiner Feinde – ihren Büchern – zu haben«; und als auch diese Anstrengung, so ungeheure Selbstüberwindung ihm auch das Ausharren gekostet, ihn in nichts weiter gebracht hatte, machte er einen letzten Versuch, sich mit dem kühnen und gewaltigen Te-cum-seh zur gemeinsamen Feindesvertilgung zu verbinden. Auch dieser scheiterte; seine Pläne wurden entdeckt und vereitelt durch die überlegene Macht und Geschicklichkeit seiner Feinde, die ihn selbst seinem eigenen Volke verdächtig zu machen gewußt hatten, und Tokeah, ohne den Schlag abzuwarten, der ihn vernichtet haben müßte, verließ mit etwa sechzig ihm treu gebliebenen Oconees und ihren Familien das Land seiner Väter, um einen Zufluchtsort in den Wäldern jenseits des Mississippi zu suchen. Auch dahin begleitete ihn sein unbezwingbarer Haß und sein Durst nach Rache. Er hatte zuerst die Pawneese des Toyaskstammes am obern Redriver angerufen. Als diese ihm kein Gehör gaben und seine weitaussehenden Pläne verspotteten, wandte er sich an die Osagen, wo er gleiches Schicksal fand. An seiner eigenen Nation verzweifelnd, war er den Sabine herabgewandert, und da er diesen Fluß von den Indianern gleichen Namens besetzt fand, so ging er noch tiefer. Das schwache Völkchen der Coshattaes wies ihn auf die Landstrecke zwischen dem Natchez und Sabine hin, und da war es, wo er wirklich Ruhe fand, und wo ihn etwa fünf Jahre nachher der Seeräuber traf.

      Der Indianer hatte das Bild seiner Feinde zu lebhaft vor Augen, um nicht beim ersten Anblicke zu sehen, daß der Fremdling keiner der gehaßten Yankees sei. Er nahm daher willig die ausgestreckte Rechte. Dem Seeräuber war es seinerseits nicht schwer geworden, die schwache Seite des Indianers herauszufinden, und die rasche Erklärung, daß auch er ein geschworner Feind der Yankees sei, besiegelte das neue Freundschaftsband.

      Obgleich jedoch der Miko die angebotene Allianz des Piraten mit СКАЧАТЬ