The Trial and Death of Socrates. Plato
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Название: The Trial and Death of Socrates

Автор: Plato

Издательство: Ingram

Жанр: Философия

Серия:

isbn: 9780486111346

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СКАЧАТЬ Besitz zu nehmen, was, nach ihrer Meinung, mit ihrem Gelde gekauft worden war. Hunderte, ja Tausende wanderten jährlich aus dem fernen Osten in langen Zügen von Männern, Weibern, Kindern und Sklaven, um sich einen kräftigern Boden und eine offenere Handelsstraße zu suchen; die Wälder ertönten von den Schlägen der Äxte und der Donnerstimme des Hinterwäldlers, und Städtchen und Pflanzungen entsproßten dem üppigen Boden, so schnell und so zahlreich, als wenn sie wie die Pilze über Nacht aus demselben geschossen wären. In die wildesten und entferntesten Gegenden, die noch nie ein menschlicher Fußtritt, den des indianischen Jägers ausgenommen, betreten, und Hunderte von Meilen von jeder Wohnung entfernt, waren sie gedrungen, ihre Familien und Habe auf bedeckten Booten nachschleppend, die sie mit unsäglicher Mühe die Ströme hinaufzogen, welche sich auf der westlichen Seite in den Mississippi ergießen. So war bereits zu dieser Zeit der Grund zu vielen gegenwärtig bedeutenden Städten Louisianas gelegt, und wenn man den Scharfblick bewundert, mit denen diese großenteils schlichten Landbewohner die Lagen ihrer Städte gewählt hatten, so kann man dem wahrhaft ungeheuern Unternehmungsgeist und der Standhaftigkeit, die sich jahrelang in eine Wildnis verbannen konnte, um sich durch eigene Kraft eine bessere Existenz zu gründen, nicht zu viele Gerechtigkeit widerfahren lassen.

      Wir haben den Miko mit seinen Kriegern und Männern am Ufer des Natchez in dem Augenblicke verlassen, wo sie in ihre Kanus eingestiegen waren. In diesen waren sie eine geraume Strecke den Fluß aufwärts gefahren. Da wo der Natchez, sich gegen Westen wendend, beinahe einen Winkel bildet, hatten sie ihre Fahrzeuge verlassen und sich, nachdem sie nochmals eine ernste Beratschlagung gehalten, in drei Haufen abgeteilt und in verschiedenen Richtungen getrennt. Die Beratschlagung war durch eine ernstliche Einschärfung des Miko an seine jungen Männer beschlossen worden, die darauf hinausging, sie strenge vor jeder Jagdgebietsverletzung zu warnen. Diese Warnung war um so weniger überflüssig, als der wilde Sinn der Jüngeren häufig eine Art Ehre darin fand, jene fingierten Grenzlinien zu überschreiten, welche die verschiedenen Stämme sich zu ihren Jagdrevieren festgesetzt hatten, und die so jene immerwährenden Kriege veranlaßten, die beinahe stets wegen solcher Jagdgebietsverletzungen ausgebrochen waren. Im gegenwärtigen Falle war Vorsicht um so nötiger, als das Völkchen, erst vor wenigen Jahren angekommen, auf eigenes Jagdrevier weder durch innere Stärke, noch verjährten Besitz Anspruch machen konnte und auf jeder Seite an mächtige Nachbarn stieß. Die büffelreichen Hochebenen von Texas, Sonora und Santa Fé waren nämlich von den Cumanchees seit undenklichen Zeiten angesprochen; in den zwischen den Ozarkgebirgen und dem Arkansas gelegenen großen Landstrich teilten sich die Osagen und die Pawneese des Toyaskstammes; die jenseits des Sabine gelegenen Hochebenen waren von den schwächern Stämmen der Sabiner und Coshattaes besessen, die zwar keinen kräftigen Einspruch wagen durften, die aber, eben weil sie hilflos ganz von der Jagd abhingen, geschont werden mußten. So blieb unsern Indianern bloß der lange und sich allmählich erweiternde Gürtel zwischen dem Sabine und Natchez und dem Ouachitta und Redriver übrig und ein schmälerer, der von dem letztern Flusse ins Innere Louisianas führt: ein Landstrich, der, obwohl er ganz füglich die Bevölkerung eines der kleinern europäischen Königreiche hätte fassen können, den Indianern selbst sehr beschränkt vorkommen mochte.

      Der Häuptling hatte mit etwa zwanzig der bewährtesten Krieger den schmalen Strich gewählt, der sich zwischen dem Arkansas und Redriver herabzieht. Bereits waren zwei Wochen seit der Trennung verstrichen, während welcher er auf seinem Zuge die Wälder und Ebenen durchzogen, die sich oberhalb dem Natchitoches gegen den letzterwähnten Fluß herabsenken. Er saß nun soeben im Kreise der Seinigen am Abhange eines Felsens, nahe bei einer Salzquelle, an der er den Morgen auf dem Anstand gelauert und allem Anschein nach eine treffliche Beute erjagt hatte. Fünf alte Krieger lagen neben ihm vor einem Feuer, über dem ein Kessel hing, der ihr Mahl enthielt. Um ein zweites waren Pfähle in die Erde getrieben, über denen Querhölzer sich kreuzten, auf denen Hirschkeulen und Vorderschenkel zum Trocknen hingen. Fünf bis sechs jüngere Wilde waren mit dem Ausweiden der Tiere beschäftigt, denen sie die Haut abzogen, die Vorderschenkel und Keulen abschnitten, welche sie nacheinander an die Hölzer hingen. Zahllose Raubvögel, vom Geruche angezogen, schossen jeden Augenblick aus der Höhe herab, so wie einer der übrigen Teile von ihnen auf die Seite geworfen wurde.

      Das gewöhnliche tiefe Stillschweigen war auch hier bemerklich: nur zuweilen waren einige kurze Sätze zu hören. Der Miko, in tiefes Nachdenken versunken, schien an dieser Unterhaltung, die zeitweilig zwischen seinen Männern stattfand, keinen Anteil zu nehmen oder höchstens den eines uninteressierten Zuhörers. Diese Unterhaltung bestand in abgerissenen Ausrufungen oder kurzen Sentenzen, die ebenso schnell ausgestoßen, als wegen Mangels an Ideenverbindung wieder abgebrochen wurden.

      »Wineachi«, sprach der dem Miko zunächstliegende Wilde, »ist schon lange auf dem Späherpfade.«

      »Sein Auge ist das der Nachteule geworden«; erwiderte der Nächstliegende nach einer Weile.

      »Die Elente haben sich nach den obern Salzquellen gezogen«; sprach ein dritter. Wieder eine lange Pause.

      »Mi-li-mach muß an der untern Quelle die Hirsche getroffen haben«; sprach ein vierter.

      »Hugh, Yankee!« ertönte es von den Lippen der Jüngern, die soeben eines der getöteten Tiere anfaßten, um es auszuweiden. Sämtliche Indianer wandten sich gegen die zwei Wilden, deren Augen durch die Geweihe eines Hirsches dringen zu wollen schienen. Der alte Mann erwachte plötzlich; er richtete seinen kühn durchdringenden Blick auf die jungen Männer, die, so wie sie das bemerkten, ihm das Tier zuschleppten und es vor ihn hinlegten. Sorgfältig untersuchte er den Kopf des Tieres. Es war allem Anschein nach keine Spur einer Verletzung vorhanden; aber dicht am Stocke des einen Geweihes war eine leichte Reibung zu sehen, die von einer Kugel herrühren konnte. »Die Yankees«, sprach er, »haben hier gejagt; sie sind keine halbe Sonne von dem Orte, wo die Männer der Oconees ruhen.«

      Ein zweites »Hugh!« ertönte von aller Munde.

      »Meine jungen Männer müssen warten, bis Mi-li-mach kommt«, sprach er, auf das Tier deutend, und legte sich wieder, ohne ein Wort weiter zu sagen, in seine vorige Stellung. Auf einmal ballte er seine Faust, und seinen Daumen vor die Lippen haltend, stieß er einen langen durchdringenden Pfiff aus.

      Wieder erfolgte eine lange Pause.

      »Das ist die Kugel eines Yankee«; nahm der erste Wilde wieder das Wort.

      »Das Auge war gut, aber das Feuergewehr war kurz«; sprach der zweite. Eine geraume Zeit war wieder verflossen, ohne daß eine Bemerkung weiter gehört worden war. Durch das Gebüsch kam trottend ein Wilder auf die Gruppe zu und lagerte sich, ohne ein Wort zu sprechen, neben seinen Gefährten.

      »Haben die Männer der Oconees an der untern Salzquelle Hirsche gefunden?« fragte nach einiger Zeit der Miko.

      »Sie haben«; war die Antwort.

      »Gut«; erwiderte der Miko.

      »Will mein Sohn«, sprach er nach einer Pause, auf den getöteten Hirsch deutend, »dem Miko sagen, wo der Yankee ihn gefehlt.« Der Indianer sprang auf, kauerte sich vor dem Tiere nieder und betrachtete aufmerksam das leicht verletzte Geweih.

      »Es ist nicht zwei Sonnen, daß die Kugel geschossen,« sprach der Miko, »die Läufe sind nicht geschwollen, und der Schweiß ist noch im Rücken.«

      »Vielleicht die Kugeln der Krieger mit den langen Messern«; sprach der ihm Zunächstliegende.

      »Kennt mein Bruder das Blei der Yankees so wenig?« sprach der Häuptling; »es ist die kleine Kugel eines Yankee, der in die Wälder gezogen. Mi-li-mach wird seine Spur finden.«

      Der Indianer hieb nun mit seinem Messer die Gelenke des Tieres ab, und einen Vorder- und Hinterlauf in seine Tasche steckend, fragte er: »Welcher unsrer Brüder hat seinen Pfeil verloren?« Einer der Jüngern sprang herbei, und die СКАЧАТЬ