Lagezentrum: Ein Luke Stone Thriller – Buch 3. Джек Марс
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Читать онлайн книгу Lagezentrum: Ein Luke Stone Thriller – Buch 3 - Джек Марс страница 16

СКАЧАТЬ Es fühlt sich an, als würde ich dir das in den Schoß werfen, und das tue ich auf gewisse Art auch. Aber ich habe meine Fühler ausgestreckt und in den letzten sechs Monaten mit genug Leuten geredet, die wissen was sie tun. Dein Name ist der, der immer wieder auftaucht. Du bist unglaublich beliebt in deinem Bezirk und der gesamte Norden der Vereinigten Staaten steht hinter dir. Sogar die konservativen Arbeiterviertel im Süden mögen dich. Und du scheinst das Durchhaltevermögen zu haben, das ich brauche, wenn es in ein paar Jahren um eine Wiederwahl geht.“

      „Ich nehme an“, sagte er.

      „Lass dir Zeit“, sagte Susan. „Ich will dich nicht drängen.“

      Sein Lächeln wurde breiter. Nun hob er die Hände, fast beschwichtigend. „Was soll ich sagen? Das ist wie ein Traum. Ich liebe, was du tust. Du hast dieses Land in einer Zeit zusammengehalten, in der es fast auseinandergebrochen wäre. Du warst viel härter, als man es dir zugetraut hat.“

      „Danke“, sagte Susan. Sie fragte sich, ob er das gleiche denken würde, wenn er sie gesehen hätte, wie sie damals weinend in diesem Raum gesessen und gedacht hatte, dass neunzigtausend Menschen oder mehr durch den Ebola-Angriff sterben würden.

      Sie nickte zuversichtlich.

      Er zeigte mit seinem dicken Zeigefinger auf sie. „Lass mich dir etwas sagen. Ich wusste schon immer, dass du das Zeug dazu hast. Ich kann Menschen gut einschätzen. Das habe ich schon als Kind gelernt und ich habe das gewisse Etwas in dir gesehen, seit du nach DC kamst. Als am sechsten Juni das Unglück passiert ist, habe ich den Leuten gesagt, dass wir in guten Händen sind. Den Überlebenden, den Fernsehinterviewern und mindestens zehntausend Leuten in meinem Bezirk.“

      Susan nickte. „Das weiß ich.“ Und das stimmte. Dieser Fakt war ebenfalls bei ihren Nachforschungen immer wieder aufgetaucht. Michael Parowski steht hinter dir.

      „Du musst aber etwas über mich wissen“, sagte er. „Du weißt wie ich bin. Ich bin ein großer Typ – nicht nur körperlich. Wenn du jemanden suchst, der sich hinten hinstellt und im Hintergrund verschwindet, dann bin ich wahrscheinlich nicht der Richtige.“

      „Michael, wir haben dich auf jede erdenkliche Weise überprüft. Wir wissen alles über dich. Wir wollen nicht, dass du im Hintergrund stehst. Wir wollen dich im Vordergrund. Wir wollen, dass du du selbst bist. Wir wollen deine Stärke. Wir bauen hier eine Regierung auf, und in gewisser Weise bauen wir den Glauben der Leute an Amerika wieder auf. Es wird ein hartes Stück Arbeit, darauf kannst du dich verlassen. Deshalb haben wir dich ausgewählt.“

      Er warf ihr einen Seitenblick zu. „Du weißt alles über mich, wie?“

      Sie lächelte. „Na ja, fast alles. Es gibt noch ein Rätsel, das ich gerne lösen würde.“

      „Okay, nur zu“, sagte er. „Was ist es?“

      „Wenn du bei deinen Veranstaltungen Damen zur Seite ziehst, was flüsterst du ihnen dann zu?“

      Er schnaufte. Ein etwas merkwürdiger Blick machte sich auf seinem Gesicht breit. Es sah aus, als würde jahrzehntelange Anspannung etwas von ihm abfallen. Für ein paar Sekunden sah er fast unschuldig aus, wie das Kind, das er einmal gewesen sein musste.

      „Ich sage ihnen, wie schön sie heute aussehen“, sagte er. „Dann sage ich: ‚Sagen Sie es nicht weiter. Das bleibt unser kleines Geheimnis.‘ Und das meine ich ernst, jedes Wort davon.“

      Er schüttelte den Kopf, und Susan glaubte, eine Art Bewunderung in ihm zu entdecken – über die Menschen, die ihm folgten, über die Politik an sich, über das schiere Ausmaß dessen, was Menschen wie er und Susan jeden einzelnen Tag ihres Lebens leisteten.

      „Es funktioniert jedes Mal“, sagte er.

      KAPITEL SIEBEN

      11:45 Uhr

      Atlanta, Georgia

      „Geht es Herrn Li gut? Ich habe ihn hier schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.“

      Der Mann war klein und dünn, mit einem schmalen und gebeugten Rücken. Er trug eine graue Uniform mit dem Namen Sal, der auf seine Brust gestickt war. Er hatte ständig eine angezündete Zigarette im Mund. Er sprach, während sie in seinem Mundwinkel steckte. Er schien nie die Notwendigkeit zu sehen, sie herauszunehmen, bis sie aufgeraucht war. Dann zündete er sich eine weitere an. In einer Hand trug er einen schweren Bolzenschneider.

      „Oh, es geht ihm gut“, sagte Luke.

      Sie gingen einen langen, breiten Holzkorridor entlang. Er wurde von flackernden Leuchtstoffröhren beleuchtet. Während sie den Gang hinabschritten, huschte eine kleine Ratte vor ihnen her und verschwand in einem Loch in der Wand. Sal schien sie gar nicht zu bemerken, also ließ Luke sie ebenfalls unkommentiert. Er warf Ed einen Blick zu. Ed lächelte schweigend. Swann hustete hinter ihnen.

      Lis Räumlichkeiten befanden sich in einem großen alten Lagerhaus, das über die Jahre in mehrere kleinere Abteile unterteilt worden war. Dutzende von kleinen Firmen mieteten hier Räume. Am Ende des Korridors gab es eine Laderampe und der Korridor selbst war perfekt, um Waren zu verladen.

      Sal schien so etwas wie ein Hausmeister zu sein. Anfangs hatte er gezögert, sie hereinzulassen. Aber als Ed ihm seinen FBI-Ausweis zeigte und Swann seine brandneue NSA-Marke herausholte, spielte Sal auf einmal eifrig mit. Luke hatte sein Abzeichen in der Tasche gelassen. Er hatte nur seinen alten Special Response Team Ausweis und das SRT existierte nicht mehr.

      „In was für Schwierigkeiten steckt er bloß?“, fragte Sal.

      Luke zuckte die Achseln. „Nichts Spektakuläres. Steuerprobleme, Ärger mit Marken- und Patentverletzungen. Was man von einem Kerl erwarten würde, der Waren aus China einführt. So etwas müssen Sie doch ständig sehen, oder? Ich war vor ein paar Jahren mal in Chongking. Dort kann man in die Lagerhäuser am Hafen spazieren und brandneue iPhones für fünfzig Dollar kaufen, oder Breitling-Uhren für hundertfünfzig. Natürlich sind sie nicht echt. Aber wenn man nicht ganz genau hinschaut, sieht man keinen Unterschied.“

      Sal nickte. „Sie würden nicht glauben, was ich hier schon erlebt habe.“ Er blieb vor einer Stahltür stehen. „Herr Li schien aber jedenfalls ein netter Mann zu sein. Sein Englisch ist nicht besonders gut, würde ich sagen, aber er kommt zurecht. Und er ist sehr höflich. Er verbeugt sich ständig und lächelt so nett. Aber ich bin mir nicht sicher, wie viel er tatsächlich so verkauft.“

      Die Metalltür hatte ein schweres Schloss. Sal hob den Bolzenschneider an und zerschnitt es mit Leichtigkeit.

      „Das hätten wir“, sagte er. „Ich hoffe, Sie finden, wonach Sie suchen.“

      Er ging bereits den Flur hinunter in Richtung seines Büros.

      „Danke für Ihre Hilfe“, rief Ed hinter ihm her.

      Sal hob eine Hand. „Ich bin schließlich ein guter Amerikaner“, sagte er, ohne sich umzudrehen.

      Ed beugte sich vor und schob die Tür auf. Ohne einzutreten verschafften sie sich einen Überblick über den Raum dahinter. Ed streckte seine Hand hinein und winkte langsam von einer Seite zur anderen und auf und ab, auf der Suche nach möglichen Sprengfallen.

      Scheinbar war es nicht nötig. Lis Lagerhaus wies keine Schutzmechanismen auf. Mehr noch, es schien schon vor langer Zeit verlassen worden zu sein. Als Luke den Lichtschalter umlegte, ging nur die Hälfte der Deckenbeleuchtung an. Plastikverpackte Paletten mit billigem Spielzeug waren in СКАЧАТЬ