Boston Bad Boys (Sammelband). Holly Summer
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Boston Bad Boys (Sammelband) - Holly Summer страница 9

Название: Boston Bad Boys (Sammelband)

Автор: Holly Summer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Boston Bad Boys

isbn: 9783958691469

isbn:

СКАЧАТЬ dreht sich um und greift nach den Flaschen, um einen Drink zu mixen, der neben mir bestellt wurde. Er zuckt mit den Achseln.

      »Wer weiß das schon? Auf jeden Fall sehen sie nicht danach aus, als könnte man mit ihnen verhandeln. Die wissen doch ganz genau, was sie wollen. Und das ist Kohle machen.«

      »Warte doch erst mal ab. Für meine Begriffe sehen sie nicht so aus, als wollten sie dir deinen Platz als Chef der Bar streitig machen.«

      »Da könntest du recht haben. Die kommen nur zum Abkassieren.«

      Die Frau neben mir greift zu ihrem Glas, das Cole vor sie gestellt hat. Sie stößt aus Versehen gegen die Flasche, die ebenfalls auf dem Tresen steht. Bevor ich überhaupt mitbekomme, was passiert ist, läuft der Inhalt über die Theke und mir auf meine Jeans. Erschrocken springe ich vom Barhocker hoch, aber es ist zu spät, meine Hose ist durch und durch nass, genau wie meine Bluse.

      »Oh, sorry Süße, das tut mir leid«, entschuldigt sie sich bei mir.

      »Ist nicht schlimm. Außer, dass ich jetzt rieche wie ein ganzes Spirituosenlager, ist ja nichts passiert«, antworte ich sarkastisch.

      Cole schüttelt den Kopf und reicht mir einige Papierservietten. Das ist wieder mal typisch. Die Bar ist voll mit Menschen, aber mich muss dieses Schicksal ereilen. Warum immer ich?, denke ich deprimiert. In jedes Fettnäpfchen muss ich treten. Ich wüsste nicht, was mir heute noch passieren könnte.

      »Warte, ich habe ein Kleid in meiner Tasche, das kannst du anziehen«, bietet sie mir großzügig an.

      Ich werfe ihr einen zweifelnden Blick zu. Sie sieht nicht gerade aus wie eine Büroangestellte. Eher wie eine der Prostituierten, die hier immer mal wieder einkehren. Was für ein Kleid soll das wohl sein? Schon zieht sie ein kurzes, enges Kunstleder-Ding aus ihrer Tasche, das mehr zeigt als verdeckt. Mir kommt sofort die Szene mit Julia Roberts in Pretty Woman in den Sinn, wie sie in dem kurzen blauen Rock und dem angedeuteten weißen Top, die mit einem Metallring verbunden sind, die Straße entlang flaniert und dann auf den reichen Geschäftsmann trifft, der sie aus dem Elend herausholt. Aschenputtel in modern! Aber eben leider nur eine Utopie.

      »Hier, zieh das an. Bei deiner Figur sieht das richtig heiß aus.«

      »Ich weiß nicht«, blocke ich ab.

      »Warum denn nicht. Du kannst das tragen, Sunday«, bestärkt mich Cole lächelnd.

      »Du spinnst ja«, sage ich lachend.

      Doch irgendwie bin ich heute in der merkwürdigen Stimmung, so einen Blödsinn mitzumachen. Ich zögere noch kurz, dann nehme ich den kleinen Kunstlederfetzen und verschwinde nach hinten zu den Waschräumen. Von den Gästen in der Bar hat sonst keiner etwas von dem Fauxpas mitbekommen. Die Gespräche an den Tischen werden immer lauter, je mehr sich die Bar füllt, während ich mich an einer Gruppe junger Frauen vorbei dränge. Ich könnte auch einfach nach Hause gehen. Aber ich tue es nicht, betrete stattdessen eine der Kabinen, befreie mich von der nach Alkohol riechenden hellen Hose und der Bluse und streife mir das Lederkleid über.

      Als ich aus der Kabine trete, fällt mein Blick in den großen Spiegel, der quer über der hinteren Wand hängt und ich muss zugeben, das Outfit sieht wirklich scharf aus, obwohl das so gar nicht mein Kleiderstil ist. Eine junge Frau tritt ebenfalls vor den Spiegel und überprüft ihr Make-up. Unsere Blicke treffen sich im Spiegel.

      »Sieht scharf aus«, bemerkt sie anerkennend. Ich lächle sie an, stopfe heute schon zum zweiten Mal verschmutzte Kleidung in meine große Handtasche und gehe wieder zurück in die Bar. Mittlerweile steht mein Zombie auf der Theke und die Prostituierte ist verschwunden.

      »Wo ist sie hin?«, frage ich Cole, nachdem ich mich vorsichtig auf den Barhocker geschoben habe, sodass der kurze Rock wenigstens meinen Po bedeckt.

      »Sie hatte es plötzlich sehr eilig. Vielleicht ein Klient?«

      Klient, wie sich das anhört. Wenn ich einen Klienten habe, dann zeige ich ihm Häuser oder Wohnungen in Beacon Hill oder Back Bay, aber mehr als einen Händedruck und ein Lächeln kann mein Kunde von mir nicht erwarten.

      »Du siehst wirklich heiß aus, Sunday«, gibt Cole nickend von sich.

      Ich schlage die Beine übereinander und ernte dafür von einigen jungen Männern an den Tischen aufmerksame Blicke und Pfiffe. Durch die Schnüre, die sich über meine Brüste ziehen und sie optisch so richtig in Szene setzen, trifft der Begriff »heiß« absolut zu. Im normalen Leben trage ich Körbchengröße B, aber in dieser Korsage könnte man annehmen, ich hätte Titten in Doppel-C. Ich schaue an mir herunter und muss feststellen, dass die Schnürer so gar nicht zum Kleid passen. Ein Stilbruch, der schon mehrere Male auf den internationalen Laufstegen gezeigt wurde. Ich bin keine Modeikone, aber meine Freundin Tyler hat einen ähnlichen Style erst vor kurzem für ein Modelabel getragen.

      »Ich soll dir sagen, du sollst das Kleid einfach in den nächsten Tagen hier abgeben. Sie holt es sich dann wieder ab«, unterbricht Cole meine Gedankengänge.

      »Ist gut. Ich hatte auch nicht vor, dieses Teil zu behalten. Ist schon peinlich genug, hier an der Bar in so einer Aufmachung zu sitzen.« Dabei schaue ich an mir herunter.

      »Ich pass schon auf dich auf, Sunday.«

      Dann rollt Cole genervt die Augen, als er von seinem Chef ins Hinterzimmer gerufen wird.

      »Tut mir leid, ich muss mal kurz nach hinten. Das war es dann wohl? War schön, dich kennengelernt zu haben«, sagt er zu mir, legt das Handtuch auf die Theke und verschwindet nach hinten ins Büro.

      Ich greife zu meinem Glas und trinke den Cocktail, der unwahrscheinlich viel Alkohol enthält, zu schnell. Aber irgendwie fühle ich mich unter den Blicken der Typen hinter mir gar nicht wohl. Die erregende Stimmung, die ich gerade noch in den Waschräumen empfunden habe, ist wie weggewischt und jetzt ärgere ich mich, diesen Fetzen überhaupt angezogen zu haben. Bin ich denn total verrückt geworden?

      Ich kann die Männer im Spiegel vor mir beobachten, wie sie scherzend zu mir schauen. Jetzt stehen zwei von ihnen auf und kommen auf mich zu. Ich will schnell die Bar verlassen und krame in meiner Handtasche, um das Geld für den Drink auf den Tresen zu legen. Aber leider zu spät. Der eine stellt sich rechts von mir an die Bar, der andere quetscht sich auf der anderen Seite zwischen die Barhocker.

      »So allein?«

      »Das kann man in einer voll besetzten Bar wohl nicht behaupten«, antworte ich reserviert, drehe mich erst gar nicht um und starre weiter geradeaus auf das Regal mit den Flaschen vor dem Spiegel. Ich hoffe, sie haben verstanden und verschwinden wieder.

      »Für 20 Piepen, Bunny, kannst du mir einen blasen.« Dabei zieht er einen Geldschein aus seiner Hosentasche und wedelt damit vor meinem Gesicht herum.

      Ich ziehe scharf die Luft ein und verziehe angeekelt das Gesicht. Das darf doch nicht wahr sein. Mal ganz abgesehen davon, dass ich diesen widerlichen Typen nicht mal mit der Kneifzange anfassen würde, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter, wenn ich mir vorstelle, ihn mit meinem Mund an einer Stelle zu berühren, die in mir nur einen Würgereiz hervorruft. Ich kenne die Preise in der Branche nicht, aber für lumpige 20 Dollar kann er nicht mal erwarten, dass ich es ihm mit der Hand besorge, geschweige denn, meine Lippen um seinen Schwanz lege. Allein der abgestandene Zigarettengeruch, der ihn umgibt und der ihm bei jedem Wort aus dem Mund schleicht, vermischt mit Schweiß, der an seinem Körper klebt, und den Ausdünstungen des Alkohols, ekelt mich an. Jetzt legt er seine große, raue Hand auf meine Schulter und lässt СКАЧАТЬ