Название: Stille mein Begehren | Erotischer Roman
Автор: Litha Bernee
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Historische Erotik Romane
isbn: 9783862776177
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»Freude«, spie sie ihm entgegen und stemmte die Hände in die Hüften. »So anmaßend kann nur ein Mannsbild sein.« Sie pikte ihm einen Finger in die Brust. »Einen schwitzenden, stöhnenden Mann zu haben, der sein Weib benutzt, bis er seinen Samen verteilt, nennt Ihr Freude?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich fasse es nicht, über was ich mit einem Fremden rede. Das muss an der Sonne liegen.«
»Birgany, nicht jeder Mann ist nur auf seine Erfüllung aus. Ich könnte Euch davon überzeugen, wie schön der Akt auch für ein Weib sein kann.« Abermals stahlen sich sinnliche Bilder in seine Gedanken. Ihre Worte waren ein Hinweis, den er zu nutzen gedachte. Er, Thoran, konnte ihr eine völlig neue Welt eröffnen.
»Solltet Ihr noch meine Dienste als Weißnäherin wünschen, lasst die Hemden morgen durch einen Boten bringen. In zwei Wochen könnt Ihr sie an meinem Stand auf dem Wochenmarkt abholen.«
Für den Moment gab er sich geschlagen. Sacht küsste er ihre süße Nasenspitze. »Morgen bringt Euch mein Bursche die Hemden, wie Ihr befiehlt, meine Teuerste.« Thoran missfiel es, dass seine Stimme nur noch ein heiseres Krächzen war. »Wir sehen uns in zwei Wochen.« Er verneigte sich, setzte seinen Dreispitz auf und trat hinaus in die Sonne.
Vorsichtig schwang er sich auf den Rücken seines Hengstes. Er war dankbar, nicht weit reiten zu müssen. Aufs Äußerste erregt, war es die reinste Hölle.
***
Birgany lehnte an ihrem Arbeitstisch und schloss die Augen. Hörte noch einmal in Gedanken, wie er zum ersten Mal ihren Namen ausgesprochen hatte. So sinnlich schön, dass er ihr eine Gänsehaut bescherte. Lieber Himmel, dieser Kerl war gefährlich. Thoran. Der schwedische Name passte perfekt zu seinem Aussehen.
Ebenso wie sein Bruder verzichtete er auf Puder oder Perücke, wie es zur Zeit Mode war. Er trug sein schulterlanges Haar offen und die leichten Wellen verliehen ihm ein verwegenes Aussehen.
Am meisten aber faszinierten sie die Lachfältchen um seine erdbraunen Augen. Sein Lächeln war echt und aufrichtig. Eine Seltenheit bei einem Mannsbild.
Verträumt strich sie sich über die Lippen. Genauso hatte sie es sich vorgestellt. Von einem Mann umworben und liebkost zu werden. Sie war wirklich in Versuchung geraten, sein Angebot anzunehmen. Noch nie hatte sie Wonne oder Freude im Ehebett erfahren.
Energisch schob sie die Gedanken zur Seite, setzte ihren Strohhut auf und marschierte vors Haus.
Sie arbeitete gern draußen, wo sie die Frühlingsluft genießen konnte. Der lange Winter war endgültig vorbei und die Vögel zwitscherten fröhlich in den Bäumen. Birgany schaute nach oben und lachte. Frühling. Thoran hatte den Frühling in ihr Herz gebracht, als er sie geküsst hatte.
Zwei Wochen konnten so lang sein. Noch nie hatte sie sich auf den Markt so sehr gefreut wie heute. Sie seufzte, setzte sich auf die kleine Holzbank vor dem Haus und griff nach ihrer angefangenen Arbeit. Stich für Stich setzte sie gleichmäßig nebeneinander. Sie liebte es, Tischdecken, Taschentücher und andere Weißwäsche mit kunstvollen Stickereien zu versehen.
Seit knapp einer Woche arbeitete sie an diesem Tischtuch für Gevatterin Wagner. Die alte Frau lebte mit ihren Katzen in der Unterstadt. Heute stickte Birgany an Minni, einer dreifarbigen Katze.
»Hast du dir endlich einen Liebhaber genommen?«
Birgany schaute auf und blinzelte. »Wie kommst du denn auf so einen Gedanken, Fanny?«
Ihre beste Freundin schob die Haube vom Kopf und ihr schwarzes Haar glänzte in der Sonne. »Ich sah den blonden Strogowzwilling dein Haus verlassen. Du hast Geschmack. Ein stattliches Mannsbild und, soviel ich gehört habe, äußerst talentiert.«
Ihre Wangen glühten. »Er hat lediglich einen Auftrag in Arbeit gegeben.«
Noch immer kribbelten ihre Lippen von Thorans Kuss. Ob Fanny ihr ansah, dass sie sich geküsst hatten?
»Nicht jeder ist so ...« – sie hielt inne – »... wie dein verstorbener Mann.«
»Sei still, ich will nicht daran erinnert werden.«
Mit ihren bernsteinfarbenen Augen sah Fanny sie ernst an. »Ich verstehe dich. Aus eigener Erfahrung kann ich dir versichern: Mit dem richtigen Kerl im Bett ist es die pure Freude. Stell dir nur vor, wie es wäre, mit diesem Burschen in den Himmel zu fliegen, frei wie ein Adler.«
»Du hast zu lange in der Sonne gesessen«, konterte Birgany.
»Oh, du Ungläubige. Es wird der Tag kommen, an dem du an meine Worte denkst. Warum sollte ich dir die Hucke volllügen? Dein Körper vibriert, bebt – und bum!« Sie warf die Arme in die Höhe.
»Bum?«
»Es ist, als ob du zersplitterst und neu zusammengesetzt wirst. Vollkommen gesättigt, befriedigt und einfach nur glücklich.«
War es möglich? Befriedigung und schöne Gefühle? Thoran ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, sein Kuss hatte etwas in ihr verändert. Sie fand die Vorstellung des Aktes nicht mehr so widerwärtig wie bisher. Die sanfte Art, wie Thoran sie umarmt hatte, und sein Kuss hatten ihre Mauer zum Bröseln gebracht.
Fanny schnaufte und plumpste neben Birgany auf die Bank. »Nur ein Mann kann diese Fischbeinkorsetts erfunden haben. So eingeschnürt kann ein Weib nicht richtig atmen. Die Mannsbilder wollen uns an einer unsichtbaren Leine halten.«
Birganys Herz schlug einen Salto, gleichzeitig wurde ihr flau im Magen. Sie vertraute Fanny wie keinem anderen Menschen. »Komm mit rein. Ich will dir was zeigen, doch du musst mir versprechen, kein Wort darüber zu verlieren. Du bist die Erste, der ich meinen Ubera zeige.«
»Ubera? Hast du ein neues Rezept ausprobiert?« Fanny schnaufte wie eine altersschwache Kuh und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
»Nicht hier, wo jede Zaunlatte Ohren hat.« Birgany packte ihre Freundin am Arm und zerrte sie ins Haus.
»Was würdest du dafür geben, wenn du kein Korsett mehr tragen müsstest?«
»Alles was ich habe. Die Fischgräten graben sich in mein Fleisch und abends sehe ich aus wie ein frisch gepflügter Acker, weil ich überall rote Striemen und fingerdicke Dellen habe. Aber es wäre sündig, ohne Korsett das Haus zu verlassen. Keine anständige Frau kann es wagen, ohne zu gehen. Oder wir würden als Huren gebrandmarkt. Dann leide ich lieber.«
Ihre Hände zitterten, als Birgany Fanny in ihre Schlafkammer schob.
»Mir ging es wie dir. Ich konnte mich nicht richtig bücken, ohne nach Luft zu schnappen wie ein Fisch an Land. Nächtelang habe ich gegrübelt, ob es nicht eine andere Möglichkeit gibt, die Brüste zu bedecken.« Sie zog ihr Miederleibchen aus und schlüpfte aus ihrem Hemd.
Scharf sog Fanny die Luft ein und ihre Gesichtsfarbe wechselte zu einem tiefen Rot.
Birgany zeigte auf das feine Wäschestück, welches sie trug. »Dieser Ubera hält die Brüste züchtig bedeckt und je nachdem, welchen Stoff du wählst, stützt er zusätzlich. Unter dem Hemd getragen, spürst du ihn kaum und alles ist anständig verstaut.«
»Ubera?« Fanny starrte sie an, ohne sich von der Stelle zu rühren.
»Ein СКАЧАТЬ