Sophienlust Extra 12 – Familienroman. Gert Rothberg
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Название: Sophienlust Extra 12 – Familienroman

Автор: Gert Rothberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sophienlust Extra

isbn: 9783740965655

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СКАЧАТЬ oft. Die Mädchen wurden unruhig, als sie Denises abgespanntes, ernstes Gesicht sahen. Es konnte nicht ausbleiben, dass sie sich die Frage stellten, ob sie etwas angestellt hatten.

      Denise beruhigte sie ein wenig. »Gleich, ich will nur noch auf Nick warten, sonst muss ich alles noch einmal wiederholen. Da ist er ja endlich.«

      Der große schwarzhaarige Junge, der jetzt ins Zimmer gestürmt kam, sah sich erschrocken um. »Mutti, was ist passiert?«, fragte er.

      Denise von Schoenecker lächelte ihren Sohn an. »Du tust natürlich gleich wieder, als müsste es irgendwo brennen, wenn ich nur mal ein paar Worte mit euch sprechen will. Setz dich schon hin, Nick.«

      Der fünfzehnjährige Dominik von Wellentin-Schoenecker sah jetzt recht enttäuscht aus. »Nur sprechen …«, murmelte er vor sich hin. Dann sagte er laut: »Ich dachte, es gäbe endlich wieder einmal eine Sensation auf Sophienlust. Dass du uns nicht verprügeln willst, habe ich mir gleich gedacht.« Jetzt lachte er.

      »Verprügeln? Wie kommst du denn darauf?« Denises Stimme klang ärgerlich. »Als ob es so etwas bei uns überhaupt gäbe.«

      Nick lachte noch immer. »Aber es gibt kleine Kinder bei uns, die sich das wünschen. Für uns Große jedenfalls. Unser Liliputchen Heidi hat zu mir gesagt: ›Schnell, Nick, du sollst sofort zu deiner Mutti ins Zimmer kommen. Pünktchen, Angelika, Vicky und du, ihr habt etwas ganz Schlimmes angestellt und bekommt jetzt Haue dafür.‹ Ja, das hat Heidi durch den ganzen Park geschrien, Mutti.«

      Nun brachen alle in Lachen aus, Denise sagte: »Nun, Heidi muss man das entschuldigen, sie rückt sich eben auch gern mal in den Mittelpunkt. Wenn man noch nicht einmal vier Jahre alt ist und sich den größeren Kindern immer etwas unterlegen fühlt, muss man eben auch mal auftrumpfen können. Sie wird sich darüber gefreut haben, dass du ihr scheinbar geglaubt hast. Aber jetzt wollen wir dieses Thema abschließen. Bitte, hört mir gut zu.«

      Denise erzählte nun, mit welcher schlimmen Nachricht Anja Frey Gritli aus Heidelberg zurückgebracht hatte.

      Übermut und Lachen waren von den Gesichtern der Mädchen verschwunden.

      Nick aber starrte ununterbrochen auf einen Fleck.

      »Ich musste euch einweihen, denn es wird vor allem auch auf euch ankommen, dass wir es schaffen, Gritli ein wenig zu kräftigen. Frau Dr. Frey wird sie behandeln. Mit Medikamenten. Unsere Magda wird sich gewiss alle Mühe geben, für Gritli das zu kochen, was unsere Ärztin empfiehlt. Schwester Regine und Frau Rennert werden genau darauf achten, dass alle Vorschriften eingehalten werden. Ihr aber müsst unauffällig dafür sorgen, dass Gritli vor der kleinsten Anstrengung bewahrt bleibt. Diese Aufgabe muss ich in eure Hände legen, weil wir Erwachsenen nicht immer dabei sind, wenn im Park gespielt wird.«

      Pünktchen hatte noch immer ein erschrockenes Gesicht. »Aber Tante Isi, dann hätte Gritli ja in den vierzehn Tagen schon längst etwas passieren können! Wir haben sie oft mitgezogen, weil wir glaubten, sie sei nur zu schüchtern und zu scheu, sich uns anzuschließen.«

      »Ja, Gritli scheint einen Schutzengel gehabt zu haben, dass sie diese Zeit ohne größere Gefährdung überstanden hat. Manchmal gab sie ja auch selbst zu erkennen, dass sie von ihrer Mutter von übermütigen Spielen stets ferngehalten wurde. Aber jetzt wissen wir, dass alle hier das Kind ganz besonders unter ihren Schutz nehmen müssen. Es wäre mir auch lieb, wenn ihr mit den anderen Kindern nicht darüber sprechen würdet. Gritli weiß nicht, wie schlimm es um sie steht. Vielleicht würde sie es nicht begreifen, aber allein der Gedanke, dass sie bald eine sehr große Reise in ein Krankenhaus machen muss, könnte sie von Neuem verstören.«

      »Aber so eine Reise und die Operation kosten doch ein Stinkgeld, Mutti«, sagte Nick in dem Jargon seiner fünfzehn Jahre.

      Denise nahm ihm das in diesem Moment nicht übel. »Ja, das alles kostet sehr viel Geld, aber wir müssen es zusammenkriegen.«

      Die Mädchen standen schon an der Tür. Pünktchen wurde plötzlich kribbelig. Das sah man ihr stets an, weil sie dann meistens von einem Fuß auf den anderen hüpfte.

      »Pünktchen wird gleich eine Rede halten«, verkündete Nick mit einem spöttischen Seitenblick auf das Mädchen.

      »Ja, werde ich auch.« Pünktchen sah Nick wütend an. Sie ertrug es nie, wenn er sich über sie lustig machte. »Aber du brauchst ja nicht zuzuhören. Meinetwegen kannst du schon gehen. Ich will ja nur Tante Isi, Angelika und Vicky etwas sagen. Nein, ich will etwas mit ihnen besprechen.« Pünktchen öffnete die Tür weit. »Bitte, Herr von Wellentin-Schoenecker, Sie dürfen das Zimmer verlassen.« In Pünktchens Augen kämpfen Verärgerung und Übermut miteinander.

      Nick lehnte sich an die Wand. »Ich denke gar nicht daran, Frau Angelina Dommin.«

      Denise schüttelte den Kopf. Sie wollte ein ernstes Gesicht aufsetzen, aber sie konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Wollt ihr gefälligst euren Krieg an einem anderen Schauplatz ausfechten? So interessant sind mir eure Streitereien nicht mehr, dass ich sie unbedingt anhören möchte.«

      Angelika flüsterte Vicky zu: »Was sich neckt, das liebt sich.«

      Mit einem Sprung war Nick bei den beiden Mädchen. »Was habt ihr gesagt?«

      »Gar nichts. Wir haben nur laut gedacht. Und denken wird doch wohl noch erlaubt sein«, verteidigte sich Angelika.

      Pünktchen hatte einen roten Kopf bekommen. Natürlich war ihr diese Anspielung nicht entgangen. Friedfertig sagte sie jetzt: »Also, bleibe meinetwegen hier.« Sie zog die Tür wieder zu und fuhr fort: »Aber unterbrich mich bitte nicht immerzu.« Jetzt sah sie Denise von Schoenecker an. »Tante Isi, wir könnten doch auch etwas tun, um das Geld für Gritlis Operation zusammenzubekommen. Bestimmt fällt uns etwas ein.«

      »Ja, dass wir mit einem Teller von Haus zu Haus gehen. Am besten auf die Höfe. Du singst, Pünktchen, und ich sammle das Geld ein. Vielleicht findet sich auch noch jemand mit einem Musikinstrument.« Nick hatte schon wieder vergessen, dass ihm die Gefahr drohte, von dem Mädchen auf den Flur verwiesen zu werden.

      Doch es war merkwürdig – Pünktchen nahm ihm seine Ironie jetzt gar nicht übel. Sie lachte nur. »Der Gedanke ist gar nicht so schlecht, Nick, aber ich habe eine bessere Idee. Wir machen einen Zirkus auf.«

      »Was? Wie? Einen Zirkus?« Nick trat ganz nahe an Pünktchen heran. »Sagst du das nur, weil du mich als Clown engagieren möchtest?«

      »Das wäre gar nicht so schlecht, Nick. Wirklich, das musst du dir noch überlegen. Du wärst ein toller Clown.« Pünktchen blieb dabei ernst – ernster als die anderen –, wie stets, wenn sie ihre Ideen verteidigte. »Aber du wärest nicht die wichtigste Person in diesem Zirkus, Nick. Die Hauptpersonen würden Tante Andreas Tiere sein.«

      »He?«, machte Nick. »Die Tiere von ›Waldi & Co.‹? Was willst du denn mit denen anfangen? Soviel ich mich erinnere, sind einige altersschwach und die anderen krank. Irgendeine Blessur hat jedes. Und mit solchen Tieren willst du einen Zirkus aufmachen? Für die Kunststücke armer Invaliden sollen die Leute Eintritt bezahlen?«

      Denise von Schoenecker griff jetzt ein. »Beruhige dich mal ein wenig, Nick, und lass Pünktchen erst einmal richtig zu Wort kommen. Außerdem bin ich überzeugt, dass deine Schwester Andrea dir jedes Haar einzeln ausreißen würde, wenn sie wüsste, wie du ihr Tierheim hinstellst. Gut, der Esel Benjamin ist schon halbblind, aber er ist ein lieber netter Kerl, der den Kindern immer wieder gefällt. Er würde es sich gefallen lassen, dass die Kinder auf ihm reiten. Das ist nur ein Beispiel.« Jetzt öffnete Denise СКАЧАТЬ