Sophienlust 313 – Familienroman. Anne Alexander
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Название: Sophienlust 313 – Familienroman

Автор: Anne Alexander

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Sophienlust

isbn: 9783740965792

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СКАЧАТЬ du gekommen bist.«

      »Um Ihnen die Blumen zu bringen«, Jessica rutschte aus dem Sessel und legte ihm die Blumen in den Schoß.

      »Aber warum denn?«

      »Weil Sie heute nachmittag so lieb waren«, erklärte Jessica. »Ich mag Sie sehr gern«, fügte sie hinzu.

      »Hat dich deine Mutti geschickt?« Reinhold runzelte die Stirn.

      Jessica wollte nickten, doch dann schüttelte die den Kopf. »Nein, meine Mutti ist ins Kino gegangen«, sagte sie. »Allein. Sie geht immer allein.«

      »Um diese Zeit kann sie dich auch nicht mehr ins Kino mitnehmen«, erwiderte Reinhold. Er nahm jetzt an, daß Jessica zu ihm gekommen war, weil sie sich einsam fühlte.

      »Aber wenn ich einen Vati hätte, dann brauchte sie nicht allein ins Kino zu gehen, dann könnte sie meinen Vati mitnehmen«, erklärte Jessica. »Gefallen Ihnen die Blumen?«

      »Sie sind sehr hübsch!« Reinhold wußte, daß er die Blumen annehmen mußte, wenn er die Kleine nicht kränken wollte. Behutsam brach er eine weiße Blüte ab und befestigte sie in Jessicas Haaren. »Damit du auch etwas von den Blumen hast«, sagte er.

      »Soll ich sie ins Wasser stellen?« fragte Jessica eifrig. »Ihr Zimmer ist genauso wie unseres. Ich finde das Badezimmer, ohne daß Sie mir sagen müssen, wo es ist.«

      »Gut, stelle die Blumen ins Wasser, und dann bringe ich dich zurück in dein Zimmer.« Reinhold stand auf und ergriff eine Vase, in der Kunstblumen steckten. Die Kunstblumen legte er auf den Tisch und gab Jessica die Vase.

      »Morgen fahren wir zur Burg Hoheneck«, erzählte Jessica. »Meine Mutti sagt, daß es dort schön ist. Sie war schon einmal dort. Kennen Sie die Burg Hoheneck?«

      »Nein, ich kenne sie nicht«, erwiderte Reinhold.

      »Sie könnten mitkommen. Meine Mutti hätte bestimmt nichts dagegen«, schlug Jessica vor. »Sie würde sich bestimmt freuen.«

      »Dessen bin ich aber nicht so sicher«, meinte Reinhold. Er dachte daran, wie schnell Erika Reimann am Nachmittag ihre Tochter fortgezogen hatte. Doch eigentlich war Jessicas Idee nicht schlecht! Er fand Erika Reimann sympathisch. Ein Ausflug mit ihr und der Kleinen würde bestimmt ein nettes Erlebnis werden. Und was sollte er allein hier? Er war nach Maibach gekommen, um sich zu erholen, aber bis jetzt hatte er sich meistens gelangweilt. Er konnte ja am nächsten Tag ganz zwanglos mit Jessica und deren Mutter im Frühstücksraum zusammentreffen. Vielleicht würde sich dann ergeben, daß er eine Einladung bekam, sie zu begleiten.

      »Fahren Sie mit, Herr Steiner?« fragte Jessica eifrig.

      »Das weiß ich noch nicht, Jessi«, erwiderte Reinhold. »Du wolltest doch die Blumen ins Wasser stellen«, erinnerte er sie. »Und dann bringe ich dich erst einmal zu deinem Zimmer zurück.«

      »Fein!« Jessica lief mit der Vase ins Badezimmer.

      Reinhold Steiner verließ zusammen mit Jessica im ersten Stock den Aufzug. Jessica hatte ihre Hand in seine Hand geschoben. Munter plauderte sie auf den jungen Mann ein. Scheu kannte sie nicht. Sie erzählte ihm, daß ihre Mutter in Stuttgart eine Boutique habe, und daß sie nach der Schule dort immer ihre Schularbeiten mache und spiele. »Alle meine Freundinnen haben einen Vati. Renate sogar zwei. Nur ich habe keinen«, schloß sie.

      »Wenn du dich mit deiner Mutti gut verstehst, ist ein Vati gar nicht so wichtig«, machte Reinhold den Versuch, sie zu trösten.

      »Doch, er ist wichtig!« Jessica blieb stehen. »Enorm wichtig!«

      »Deine Mutter hat aber ein Recht, so…«

      »Jessica!« Erika Reimann stürzte aus dem Hotelzimmer auf ihre Tochter und Reinhold Steiner zu. Sie wirkte ziemlich aufgelöst. »Wo warst du, Jessica? Ich habe dich schon gesucht!«

      »Bist du nicht im Kino?« Jessica löste ihre Hand aus Reinholds Hand.

      »Jessica war bei mir, Frau Reimann«, erklärte Reinhold. »Sie hat mir ein paar Blumen gebracht. Sie wollte sich dafür bedanken, daß ich ihr heute nachmittag geholfen habe.«

      »Ich habe schon das ganze Hotel rebellisch gemacht«, gestand Erika. »Den Film, den ich sehen wollte, gab es nicht. Also bin ich zurückgekommen. Und dann fand ich das Zimmer leer, von Jessica keine Spur!« Sie umfaßte die Schultern ihrer Tochter. »Hattest du mir nicht versprochen, artig zu sein? Was ist nur mit dir los, Jessica? Früher konnte ich mich doch auf dich stets verlassen!«

      »Ich wollte nicht ungezogen sein.« Jessica hob den Kopf. »Ich war es auch nicht! Du hättest doch gar nicht bemerkt, daß ich fort war, wenn du nicht früher zurückgekommen wärst.«

      Reinhold gab sich Mühe, sich das Lachen zu verkneifen, aber es gelang ihm nicht. Er bemerkte, daß es auch Erika schwerfiel, ernst zu bleiben.

      »Sie sollten nicht noch über die Ungezogenheit meiner Tochter lachen, Herr Steiner!« meinte Erika erbost. »Jessica hat eine Tracht Prügel verdient. Das müssen Sie doch zugeben. Ich weiß nicht, was in sie gefahren ist. Früher hat sie nie fremde Leute belästigt.«

      »Jessi hat mich nicht belästigt. Ich habe mich über ihren Besuch gefreut«, sagte Reinhold. »Außerdem bekommt man als Mann nicht jeden Tag Blumen geschenkt.«

      »Meine Mutti haut mich nicht, Herr Steiner«, warf Jessica ein. »Das hat sie noch nie gemacht. Das sagt sie nur so!«

      »An deiner Stelle würde ich mich darauf nicht verlassen, Jessi«, bemerkte Erika. »Es könnte sein, daß ich meine Erziehungsmethoden drastisch ändere, wenn du so weitermachst.« Sie sah Reinhold Steiner an. »Ich werde jetzt erst einmal die Rezeption anrufen und dem Portier sagen, daß Jessica wieder da ist.«

      »Das muß nicht unbedingt durch einen Anruf erledigt werden«, meinte Reinhold. »Machen Sie mir die Freude und trinken Sie mit mir noch eine Tasse Kaffee im Restaurant, Frau Reimann. Wenn wir an der Rezeption vorbeikommen, melden wir dann gleich, daß mit Jessi alles in Ordnung ist.«

      Jessicas Augen strahlten. »Ich werde auch bestimmt gleich schlafen gehen«, versprach sie.

      »Das habe ich heute schon einmal gehört«, erwiderte Erika zögernd. Eigentlich war sie nicht abgeneigt, noch etwas mit Herrn Steiner zusammenzusitzen. Die Abende im Hotel konnten manchmal sehr lang werden.

      »Ich glaube, diesmal wird Jessi ihr Versprechen halten«, sprang Reinhold der Kleinen bei.

      »Ganz bestimmt«, versicherte Jessica.

      »Also gut, gehen wir noch einen Kaffee trinken«, gab Erika nach. Sie dirigierte Jessica in Richtung der offenen Zimmertür. »Ab mit dir, junge Dame!« befahl sie. Dann wandte sie sich an Reinhold. »Vielleicht könnten Sie schon einmal vorausgehen und an der Rezeption Bescheid sagen. Ich möchte mich gern noch etwas kämmen und so weiter…«

      »Selbstverständlich. Wir treffen uns dann im Restaurant«, sagte Reinhold. »Gute Nacht, Jessi!«

      Jessica wandte sich um. »Gute Nacht, Herr Steiner! Und vergessen Sie nicht meine Mutti zu fragen, ob Sie morgen mitfahren dürfen.«

      »Ihre Tochter hat mich eingeladen, Sie zur Burg Hoheneck zu begleiten«, erklärte Reinhold, als Erika ihn fragend ansah. »Ich würde schon gern mitkommen.«

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