Butler Parker 172 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker 172 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 4

Название: Butler Parker 172 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740954260

isbn:

СКАЧАТЬ die Stimme eindringlich, »Sie wollen doch sicher wissen, was mit Ihrer Lady passiert ist, wie?«

      »Sie erwecken einiges Interesse in meiner Wenigkeit«, erwiderte Josuah Parker gemessen.

      »Was wollen Sie denn springen lassen?«

      »Darf man erfahren, wie seriös Ihr sogenannter Tip ist?«

      »Ich hab’ per Zufall was mitbekommen, was ich eigentlich nicht hätte sehen dürfen. Es geht da um Ihre Lady.«

      »Dies sagten Sie bereits.« Parker gab sich zurückhaltend.

      »Ich weiß, wo man sie versteckt hält.«

      »Sie haben bestimmte Vorstellungen hinsichtlich des Kaufpreises, was die Information betrifft?«

      »Sagen wir mal, so rund tausend Pfund. Das ist wirklich nicht zu viel, oder? Die Lady hat doch genug Zaster. Für die sind tausend Pfund doch nur ’ne Kleinigkeit.«

      »Dann ist es geradezu bemerkenswert, daß Sie nicht mehr verlangen.«

      »Ich will mich nicht verschlucken. Also, Parker, tausend Pfund in kleinen Scheinen, ist das klar? Sie treffen mich in einer Stunde am Piccadilly Circus. Ich mach’ mich dann schon rechtzeitig bemerkbar.«

      »Meine Wenigkeit wird sich umgehend auf den Weg machen«, sagte Josuah Parker, »aber würden Sie freundlicherweise beschreiben, welche Dame Sie sahen, als Sie eine Entführung vermuteten?«

      »Groß, stattlich und auch korpulent, aber ohne richtig dick zu sein. Sie wurde von zwei Leuten weggeschafft.«

      »Und wann und wo fand diese Entführung statt, um auch diese Frage noch zu klären?«

      »Vor ’ner Galerie in Chelsea«, lautete die Antwort, »ich hab’ sofort mitbekommen, daß da was faul war, aber ich hab’ mich nicht eingemischt.«

      »Rechnen Sie mit meiner Wenigkeit«, sagte Butler Parker, legte dann auf und ... begab sich wenig später zu Bett. Vorher aber schaltete er das Telefon noch hinauf in die große Wohnhalle des Hauses.

      Er wollte nicht gestört werden.

      *

      Parker bereitete sich gerade das Frühstück, als das Telefon erneut sich meldete. Er hob ab, nannte seinen Namen, und prompt war die undeutliche Stimme zu vernehmen, die er bereits kannte.

      »Hören Sie mal, Parker, sind Sie verrückt?« tönte es aus dem Hörer,

      »Gibt es Ihrerseits Gründe für diese Annahme?« erkundigte sich der Butler.

      »Ich hab’ auf Sie gewartet und dann angerufen, aber Sie haben überhaupt nicht reagiert und abgehoben. Mann, sind Sie nicht mehr an meinem Tip interessiert? Denken Sie etwa, ich wollte Ihnen was vormachen?«

      »Entschuldigen Sie einen alten, müden und relativ verbrauchten Mann, der von der Müdigkeit übermannt wurde«, gab Parker gemessen zurück, »sind Sie möglicherweise an einem neuen Termin interessiert?«

      »Der Tip ist inzwischen teurer geworden. Ich will jetzt fünftausend Pfund sehen.«

      »Wann und wo kann man Sie nun treffen? Oder bleiben Sie nach wie vor beim Piccadilly Circus?«

      »Es bleibt dabei. In einer Stunde will ich Sie da sehen, sonst ist das Geschäft geplatzt. Haben Sie mich verstanden?«

      »Sie können meine Wenigkeit erwarten«, versprach der Butler, »nach dem Frühstück wird man sich auf den Weg machen.«

      »Mann, Sie haben vielleicht ’ne Ruhe«, beschwerte sich die undeutliche Stimme fast, »es geht doch immerhin um Ihre Brötchengeberin, oder? Oder haben Sie kein Interesse an ihr?«

      »Meine Wenigkeit bemüht sich, stündlich an Mylady zu denken«, versicherte der Butler der undeutlichen Stimme, »und im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten wird man alles tun, um Lady Simpson aus einer Lage zu befreien, die sicher peinlich sein dürfte.«

      »Mann, Sie haben vielleicht Nerven«, wunderte sich die Stimme, »hoffentlich kommt Ihre Lady nie dahinter, wie sehr Sie sich für Sie abstrampeln.«

      »Man wird meiner Wenigkeit niemals Illoyalität vorwerfen müssen. Gibt es sonst noch etwas, was besprochen werden müßte?«

      »Das war’s bereits, Parker. Seien Sie pünktlich... Und keine miesen Tricks... Ich werde höllisch aufpassen.«

      Auf der Gegenseite wurde aufgelegt. Josuah Parker setzte sich an den korrekt gedeckten Tisch in seinem Wohnraum und frühstückte. Zwischendurch griff er nach dem Telefon, wählte eine Nummer und nickte andeutungsweise, als ein gewisser Horace Pickett sich meldete.

      »Parker«, sagte der Butler in seiner gelassen-höflichen Art, »Mr. Pickett, man kann nur hoffen, daß Sie sich nicht um diese frühe Morgenstunde gestört fühlen.«

      »Überhaupt nicht, Mr. Parker, ich bin längst auf den Beinen.«

      »Es hat den Anschein, als sei Lady Simpson entführt worden«, redete Josuah Parker weiter, »es dürfte sich um eines der üblichen Erpressungsmanöver handeln, wie sie in der Vergangenheit schon mehrfach versucht wurden.«

      »Seit wann ist Lady Simpson denn verschwunden? Hat sie sich bereits gemeldet?«

      »Mylady muß am späten Nachmittag des vergangenen Tages das Opfer zweier Kidnapper geworden sein, wie man mir glaubhaft versichern will. Bisher traf weder eine schriftliche noch mündliche Nachricht Lady Simpsons ein.«

      »Haben Sie bereits die Polizei verständigt?« Die Stimme des Horace Pickett drückte Anteilnahme und echte Besorgnis aus.

      »Man unterhielt sich bereits ausführlich mit Chief-Superintendent McWarden«, erwiderte Josuah Parker, »ich darf Ihnen versichern, Mr. Pickett, daß alle erforderlichen Schritte in die Wege geleitet wurden und werden.«

      »Kann ich irgendwie helfen?«

      »Könnte man Sie in etwa anderthalb Stunden in Soho treffen?«

      »Aber selbstverständlich, von mir aus auch früher, Mr. Parker. Verfügen Sie über mich!«

      »In anderthalb Stunden«, wiederholte der Butler, »es wäre erfreulich, wenn man Sie in der Carnaby Street sehen könnte, und zwar vor einer sogenannten Boutique, in der Silberwaren aller Art angeboten werden.«

      »Ich glaube, ich weiß, welchen Laden Sie meinen, Mr. Parker«, antwortete Horace Pickett, »in anderthalb Stunden also. Ich werde pünktlich sein.«

      Parker bedankte sich und legte dann auf.

      Er ging davon aus, daß man die Telefonleitung angezapft hatte. Nicht weit von dem kleinen Platz entfernt, an dem Myladys Haus und die benachbarten Bauten standen, gab es seiner Erinnerung nach eine Art Knotenpunkt für die Telefonleitungen dieses Viertels. Da Parker den Gegner nicht unterschätzte, setzte er also voraus, daß diese Person selbstverständlich in Erfahrung bringen wollte, welche Telefongespräche man hier vom Haus aus führte.

      Soho war von Piccadilly Circus nun wirklich nicht weit entfernt. Falls man also sein gerade geführtes Telefongespräch abgehört hatte, mußte man davon ausgehen, СКАЧАТЬ