Familie Dr. Norden Classic 36 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Familie Dr. Norden Classic 36 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Familie Dr. Norden Classic

isbn: 9783740962593

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СКАЧАТЬ Sie sich ausweisen?«

      »Selbstverständlich. Ich hole meine Papiere.« Jetzt hatte sie schon wieder Oberwasser und brachte einen Personalausweis und den Führerschein.

      »Besitzen Sie auch einen Reisepaß?« wurde sie gefragt.

      »Der ist mir kürzlich abhanden gekommen. Wurde er vielleicht gefunden?«

      »Sie haben den Verlust nicht gemeldet.«

      »Ich bin noch nicht dazu gekommen, habe ihn ja auch nicht gebraucht. Ist das denn wichtig?«

      »Allerdings, vor allem auch, um sich selbst vor Mißbrauch zu schützen. Es ist möglich, daß er zu einer Straftat benutzt wurde.«

      »Zu einer Straftat?« fragte sie konsterniert.

      »Eine junge Frau wurde schwer verletzt unter mysteriösen Umständen gefunden. Sie wurde in eine Klinik eingeliefert und konnte noch nicht vernommen werden. Es könnte sich um Ihre Tochter Jennifer handeln, Herr Sestrum.«

      Arno Sestrum sprang fassungslos auf. »Meine Tochter soll hiersein? Sie lebt in Wien, soviel ich weiß.« Er biß sich gleich auf die Lippen, da ihm bewußt wurde, daß er es so besser nicht gesagt hätte.

      »Es wäre nützlich, wenn Sie die Verletzte identifizieren könnten«, sagte der Beamte.

      »Ich stehe zur Verfügung, in welcher Klinik liegt sie?«

      »Das erfahren Sie gleich. Wenden wir uns erst Frau Trebnitz zu. Seit wann vermissen Sie den Paß?«

      »Das kann ich so genau nicht sagen. Ich brauche ihn ja nicht, da ich zur Zeit nicht verreise. Wieso bringen Sie das in Zusammenhang mit Jennifer?«

      »Weil beide Pässe in einer Tasche gefunden wurden, die Jennifer Sestrum bei sich gehabt hatte, als sie verunglückte. Die Tasche wurde später in der Nähe des Ortes gefunden, wo man die Verletzte fand. Sie sagten, daß sie in Wien lebte, aber es ist ein deutscher Paß.«

      »Sie ist ja auch Deutsche. Es wird alles noch rätselhafter, was sollen wir tun, Rebecca?«

      »Am besten alles sagen. Es kann doch kaum noch schlimmer kommen«, erwiderte sie.

      »Wie meinen Sie das?« fragte der Beamte.

      »Es geht um die Entführung meines Enkelsohnes«, erklärte Arno. »Man hat Lösegeldforderungen an mich gestellt. Ich hatte vergeblich versucht, meine Tochter zu erreichen. Wie lange liegt sie schon in der Klinik?«

      »Es ist der vierte Tag.«

      »Und der Junge wurde bereits vor zwei Wochen entführt, jedenfalls geht das Gerangel um das Lösegeld so lange. Ich gehöre nicht zu denen, die sich so schnell erpressen lassen. Zu meiner Tochter hatte ich schon Jahre keinen Kontakt mehr. Eigentlich müßte sie mit einem Mann namens Vestral verheiratet sein und seinen Namen tragen, aber anscheinend hat sie ihren Mädchennamen behalten.«

      »Und die Lösegeldforderungen wurden an Sie gestellt?«

      »Ja, wohl in der Ansicht, bei mir schneller und mehr holen zu können.«

      »Erzählen Sie das bitte genau.«

      »Würdest du das bitte tun, Rebecca, mich regt das alles zu sehr auf«, murmelte Arno.

      *

      Von der Vernehmung wurde ein Protokoll angefertigt, das die Ärzte am nächsten Tag lesen konnten. Für Arno Sestrum und Rebecca, wie auch für die Polizisten sollte sich der Abend ausdehnen, nachdem Arno mit dem Beamten kurz in der Behnisch-Klinik gewesen war, um Jennifer als seine Tochter zu identifizieren. Danach wirkte er selbst krankenhausreif und erklärte tonlos, daß er selbstverständlich für alle Kosten aufkäme. Dann aber mußte er wieder auf einen Anruf warten. Allerdings war nun die Polizei eingeschaltet, und es war bereits eine Fangschaltung eingerichtet.

      Rebecca gab sich sehr hilfsbereit, vielleicht meinte sie es auch ehrlich, aber wer sollte diese Frau durchschauen? Kommissar Berness konnte sie auch noch nicht einschätzen, aber er war von ihr ebenso fasziniert wie zur Vorsicht gemahnt. Jedenfalls hatte sie ihm den ganzen Hergang sehr präzise und verständlich und ohne Ausschmückungen geschildert. Sie ließ durchklingen, daß sie ebenso für Jennifer wie auch für Arno Mitgefühl und Bedauern empfand und zudem sehr besorgt war, daß Tim getötet werden könnte.

      »Wie gut kennen Sie ihn?« fragte Berness.

      »Persönlich überhaupt nicht. Ich hatte auch keinen Kontakt mehr zu Jennifer, seit sie ihr Elternhaus verlassen hat.«

      »Wie alt war sie da?«

      »Zwanzig.«

      »Und wie lange sind Sie in diesem Haus?«

      »Vier Jahre. Arno hat jemand gebraucht, der Verständnis für seine Situation aufbringt.«

      »Wann ist seine Frau gestorben?«

      Rebecca blickte sich unruhig um, als fürchte sie einen Feind. »Soviel ich weiß, ist sie nicht tot. Sie soll Arno verlassen haben, als Jennifer wegen eines jungen Mannes diesen Krach mit ihrem Vater hatte, der mißfiel.«

      »Wie ist sein Name?«

      »Das weiß ich nicht, das müssen Sie Jennifer fragen. Manchmal denke ich, ein Fluch ruht auf dieser Familie, zu der ich ja auch gehöre.«

      Sie konnte sehr beeindruckend sein, und dieser Kommissar gefiel ihr, so ungern sie auch sonst mit der Polizei zu tun haben wollte. Bisher war es ihr auch immer gelungen, eine Konfrontation mit dem Gesetz zu vermeiden, aber irgendwie brachten diese Ereignisse wieder Leben in ihre recht eintönige Gegenwart.

      Arno war es gar nicht recht, mit so unangenehmen Dingen zu tun zu haben. Ihm war schon lange nicht mehr so elend gewesen, und er sah jetzt noch große Schwierigkeiten auf sich zukommen, da die Ermittlungen sich anscheinend auch auf seine Vergangenheit erstreckten. Darin war man sehr gründlich, wenn man erst mal einen dunklen Punkt gefunden hatte.

      Endlich läutete das Telefon, und diesmal hörte er die verstellte Männerstimme nicht allein. Aber jetzt klang auch seine Stimme nicht so markig wie sonst, und da fragte der andere: »Sind Sie etwa nicht allein?«

      »Natürlich bin ich allein, und nun bringen Sie schon den Jungen ans Telefon.«

      Es war Tim eingebleut worden, was er sagen sollte, aber der dachte nicht daran, sich an die Befehle zu halten. Als Arno sagte, er sei sein Großvater, erwiderte Tim: »Ich habe keinen Großvater, ich will zu meiner Mami.«

      Da sagte Sascha mit seiner normalen Stimme: »Verflucht«, und legte den Hörer auf.

      »O Gott, was werden sie dem Kind jetzt tun?« entfuhr es Arno, und er zitterte wie nie zuvor in seinem Leben.

      *

      »Du elender Bastard, das wirst du mir büßen!« schrie Sascha den Jungen an und schlug ihm ins Gesicht.

      Tim verlor den Halt, fiel rückwärts und schlug mit dem Kopf auf dem harten Boden auf. Bewegungslos blieb er liegen.

      Jackie starrte den Mann entsetzt an. »Und wenn er nun tot ist«, stammelte sie.

      »Dann СКАЧАТЬ