Название: Milena - Heart am Limit | Erotischer Roman
Автор: Julia M. Flinck
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Erotik Romane
isbn: 9783964771445
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Ich bellte im Befehlston: »Wir werden jetzt zurückgehen! Und du wirst mich in Ruhe lassen! Ich werde ganz schnell vergessen, was du mit mir gemacht hast! Und ich hoffe wirklich für dich, dass ich deinetwegen keinen Stress mit Ben bekomme – sonst kannst du was erleben!«
Er nickte zerknirscht und ordnete seine Klamotten. Sein teurer Markenpulli war durch den Sturz mit Schleim von den überall umherkriechenden Nacktschnecken beschmutzt. Außerdem hatte er sich die Hände, die Arme und wer weiß was sonst noch heftig an den Brennnesseln verbrannt. Selbst schuld! Ich hoffte inbrünstig, er würde das noch möglichst lange spüren! Das sollte ihm eine Lehre sein.
Wir gingen zurück. Mein Kopf fuhr Karussell. Ich war so geschockt, dass ich gar nicht darüber nachdenken wollte, was genau da gerade passiert war. Als wir wieder ins Andromeda kamen, flüchtete ich erst einmal auf die Toilette. Ich versuchte, mich zu beruhigen, denn es brachte ja nichts, jetzt hysterisch zu werden. Mit zitternden Fingern entfernte ich ein paar Blätter aus meinen Haaren. Weiß der Geier, wie die dahingekommen waren – schließlich war nicht ich in die Büsche gefallen. Als ich die Toilette verließ, lief ich auch noch direkt Ben in die Arme.
Er kam mir an der Minotaurus-Bar entgegen. »Wo zum Teufel warst du so lange?!« Keine Ahnung, was genau ich ihm antwortete. Jedenfalls versuchte ich, mit einem lockeren Spruch die Situation ins Lächerliche zu ziehen. Doch in dem Moment wurde mir klar, dass Ben keineswegs nur so tat, als würde er sich aufregen. Er machte drohend und mit vor Zorn blitzenden Augen einen Schritt auf mich zu. Ich wich reflexartig zurück, so wütend sah er aus. Er packte mich derart grob am Arm, dass ich einen Augenblick lang allen Ernstes dachte, er wollte mich schlagen. Doch stattdessen riss er mich an sich und küsste mich, dass mir die Luft wegblieb und ich ganz weiche Knie bekam.
Was die Leute um uns herum wohl gedacht haben mochten? Sonst bemühten wir uns doch immer, nicht unnötig aufzufallen, damit uns nur ja niemand bei irgendetwas Verfänglichem erwischte. Aber heute hatten wir eine ziemlich eindeutige Vorstellung geliefert. Das war – milde ausgedrückt – schräg, echt schräg …
Jedenfalls war das mit den männlichen Besitzansprüchen somit ein für alle Mal geklärt. Zu Bens offensichtlicher Genugtuung hatte ich gerade eben nicht aufmüpfig, wie es sonst eher meiner Art entsprach, sondern total eingeschüchtert reagiert. Dann folgte ich ihm auch noch wie ein zahmes Hündchen nach draußen in den Biergarten, wo sich Kai und Philip wieder häuslich niedergelassen hatten. Ich wusste nicht, wie spät es inzwischen war oder wie lange wir schon da waren. Mir war jegliches Zeitgefühl abhandengekommen. Überhaupt registrierte ich gar nicht mehr richtig, was um mich herum vorging. Ich war völlig durch den Wind. Das schien Ben aufzufallen, denn er bestimmte irgendwann einfach, mich höchstpersönlich nach Hause zu bringen. An diesem Abend hatte mich ausnahmsweise ein Bekannter von Carolina mit zum Andromeda genommen. Ich war also weder mit meinem Auto noch mit meiner Tochter oder einer Freundin hier. Für die Heimfahrt hatte ich eigentlich geplant, mich entweder von Alex, meinem »Mr. Gentleman«, fahren zu lassen (was ich Ben natürlich nicht auf die Nase gebunden hatte), oder mir ein Taxi zu nehmen, falls Alex länger als ich bleiben wollte.
Das mit dem Gentleman hatte sich für mich nun gründlich erledigt, also blieb nur das Taxi. Aber Ben wollte mich nicht mit dem Taxi fahren lassen. Er fragte Kai, ob er ihm seinen Wagen ausleihen könne. Der grinste und machte irgendeinen anzüglichen Scherz über lockere Freundschaften, als er ihm seine Wagenschlüssel gab. Typisches Männergehabe eben, nichts ernst gemeintes. Kai wusste offenbar gar nicht, wie richtig er mit seiner Bemerkung lag. Aber ich war mir ziemlich sicher, dass er bis zu dem Kuss heute Abend im Biergarten nicht geahnt hatte, wie weit unsere lockere »Freundschaft« tatsächlich ging, dafür war Ben sonst viel zu diskret gewesen. Er nahm meinen Arm und schob mich zur Garderobe und dann weiter zum Ausgang. Wir stellten uns an der Kasse an. Es dauerte eine Weile, bis wir bezahlt hatten.
Aber kaum waren wir draußen, fing Ben schon wieder an. »Was hast du mit ihm gemacht? Ich traue diesem Alex nicht! Der will doch was von dir!«
Ich verdrehte die Augen. »Mensch, Ben, jetzt krieg dich wieder ein.«
Mir war absolut nicht wohl in meiner Haut. Mein Bedarf an Turbulenzen war für diesen Abend mehr als gründlich gedeckt. Ich mochte mir gar nicht vorstellen, wie Ben reagieren würde, wenn ich ihm alles erzählte, was passiert war.
Und den ganzen Weg bis zu Kais Wagen gab er keine Ruhe: »Du hast ihn rangelassen, ich weiß es! Gib es zu!«
Mir war plötzlich sonnenklar, dass er mir sowieso nicht glauben würde, dass ich das nicht gewollt hatte. Das war so ungerecht! Normalerweise bekam kein Kerl die Gelegenheit, mir nahe genug zu kommen, dass ich mich auch nur mit ihm an eine Bar setzte! Das war das erste Mal, dass ich so dämlich gewesen war, auf diese »harmlose« Masche hereinzufallen. Und das würde mir ganz bestimmt nicht noch einmal passieren!
Also stritt ich weiterhin alles ab. »Nein, er hat versucht, mich zu küssen, und dann hab ich so schnell wie möglich die Kurve gekratzt. Ich werde nicht mit ihm schlafen, zufrieden? – Überhaupt, was stellst du dich so an? Wir haben keine Beziehung, schon vergessen? Es kann dir also egal sein, wen ich ranlasse, wie du es nennst!«
»Ist es mir auch«, erwiderte er eingeschnappt, »du kannst schließlich machen, was du willst.«
»Eben. So sehe ich das auch.«
Inzwischen hatten wir den Wagen erreicht und stiegen ein. Ben ließ den Motor an und fuhr los. Wir schwiegen eine Weile. Unsere kleine Auseinandersetzung lag noch in der Luft.
Doch als wir die erste Ortschaft hinter uns gelassen hatten und wieder auf der Landstraße waren, fragte ich leise: »Willst du mich jetzt wirklich gleich nach Hause bringen?«
Ohne zu antworten bog Ben in den nächsten Waldweg ein. Dann sagte er: »Nein.« Er machte Motor und Scheinwerfer aus. »Wo willst du es? Auf dem Beifahrersitz oder auf der Rückbank?«
Ich hauchte: »Das ist mir gleich. Komm einfach her …«
Prüfend sah er mich an, fasste mir in den Nacken und begann, mich dort zu streicheln. Langsam zog er mich zu sich herüber und drückte meinen Kopf in seinen Schoß. Ich öffnete seine Hose …
Er seufzte und murmelte: »Zieh dich aus.«
Wie immer tat ich, was er sagte. Meine Kleider warf ich achtlos auf den Rücksitz. Auch Ben zog sich komplett aus, bevor er meinen Sitz ganz nach hinten schob und die Rückenlehne herunterließ. Dann kam er zu mir herüber. Er kniete sich zwischen meine Beine und stellte meine Füße hoch aufs Armaturenbrett. Wir küssten uns, und während seine Zunge mit meiner spielte, drang er ganz langsam in mich ein. Endlich war er mir wieder nahe, endlich spürte ich ihn tief in mir, und alles andere verlor an Bedeutung …
Als Ben sich schließlich von mir löste, flüsterte er zärtlich: »Dich würde ich gern öfter nachts nach Hause bringen …«
»Kein Problem, das lässt sich einrichten«, erwiderte ich scherzhaft, »du musst einfach nur öfter herkommen.«
Am liebsten wäre ich noch eine Weile mit ihm im Wald geblieben, doch Ben bedauerte: »Ich muss zurück. Die anderen wollten sich eigentlich vorhin schon langsam auf den Heimweg machen. Sie warten nur noch auf mich, weil ich Kais Wagen mitgenommen habe.«
Das war schade, aber nicht zu ändern. Seufzend angelte ich nach meinen Klamotten.
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