Название: Butler Parker 105 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Butler Parker
isbn: 9783740916183
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„Es gibt der Möglichkeiten mehrere, Mylady.“ Parker wollte auf das Thema Spionage nicht näher einge-hen, er kannte die Phantasie seiner Herrin.
„Es handelt sich um Spionage“, wiederholte Lady Agatha noch mal, diesmal sehr nachdrücklich. „Ich spüre das, Mr. Parker, ich spüre das sehr deutlich. Wunderbar! Das paßt genau zu dem Krimi, den ich schreiben werde.“
„Mylady sollten sich vielleicht nicht zu früh festlegen“, warnte der Butler vorsichtig.
„Papperlapapp“, herrschte sie ihn daraufhin an, „nur ein Spion benimmt sich derart ungewöhnlich. Was sagen Sie dazu, Kindchen?“
„Natürlich, Mylady.“ Kathy nickte ergeben. Widerspruch war ohnehin sinnlos, das wußte sie aus Erfah-rung.
„Wir müssen diesen Mr. Lister finden, bevor er von der Polizei aufgespürt wird“, begeisterte Mylady sich weiter. „Das Kennzeichen des Jaguar ist schnell ermittelt, damit auch der Besitzer des Wagens und dessen Wohnort. Wollen Sie mir etwa widersprechen, Mr. Parker?“
„Das Mylady, würde ich mir nie erlauben.“
„Also dann an die Arbeit“, entschied Agatha Simpson und strahlte. „Der Polizei gegenüber haben wir be-reits einen beträchtlichen Vorsprung, den wir nicht verspielen wollen. Wir kennen den Namen des Jaguar-Fahrers und wissen, daß er aus Bristol kam und dort wahrscheinlich auch wohnt. Dieser Mann muß demnach doch zu finden sein, oder?“
„Mylady haben spezielle Wünsche hinsichtlich meiner Aktivitäten?“
„Bristol ist keine Entfernung“, präzisierte die kriegerische ältere Dame und erhob sich energisch. „Oder sollten Sie darüber anders denken, Mr. Parker?“
„Keineswegs, Mylady.“
„Dann wünsche ich Ihnen eine gute Fahrt“, meinte sie leutselig. „Ich erwarte beste Nachrichten. Wenn Sie zurück sind, werde ich Ihnen bereits die ersten beiden Kapitel meines Thrillers vorlesen. Spionage ist immer ein rasantes Thema.“
*
Josuah Parker war ein eigenwilliger Mensch.
Natürlich dachte er nicht eine Sekunde daran, die nächtliche Fahrt nach Bristol zu unternehmen. Mylady hatte in ihrem Eifer übersehen, daß es Telefone gab. Und private Verbindungen wollte Parker nutzen. Er war zwar mit seinem hochbeinigen Wagen losgefahren, landete aber in der Fleet Street, im Herzen von London. Hier suchte er den Redakteur eines Massenblattes auf, der ihm verpflichtet war. Parker hatte diesem wohlbe-leibten Mann mit dem riesigen Schnauzbart vor Jahresfrist mal aus einer Affäre herausgeholfen.
„Wie war der Name?“ fragte Hubert Falsom. „Burt Lister?“
„Ihr Gedächtnis ist bemerkenswert, Mr. Falsom.“
„Ich werde einen Kollegen in Bristol anrufen“, meinte der Zeitungsschreiber und zog den Telefonapparat zu sich heran. „Kann ich eventuell mit einer Titelstory rechnen, Mr. Parker?“
„Diese Annahme ist nicht von der Hand zu weisen, Mr. Falsom.“
„Moment“, entschuldigte sich der Wohlbeleibte und wählte eine Nummer. Parker sah und hörte, wie schnell und präzise der Redakteur arbeitete. Er sprach mit seinem Kollegen in Bristol, schien auf Anhieb einen Treffer gezogen zu haben, ließ sich Namen und weitere Telefonnummern geben, wählte, sprach, machte sich Notizen, sah zwischendurch immer wieder zu Parker hinüber, war ungeduldig mit seinen jewei-ligen Gesprächspartnern, dann wieder überaus höflich und verbindlich, um schließlich den Hörer zurück in die Gabel zu donnern.
„Mann“, sagte er dann und wischte sich den Schweiß von der Stirn, „Mann, Mr. Parker, wissen Sie eigent-lich, wer dieser Burt Lister ist?“
„Um das zu erfahren, Mr. Falsom, lenkte ich meine Schritte zu Ihnen“, erwiderte Josuah Parker gemessen.
„Burt Lister ist Leiter der Forschungsgruppe ‚Schneegans‘, begreifen Sie?“
„Nicht ein Wort, wie ich zu meiner Schande gestehen muß.“
„Es geht da um ein Zukunftsprojekt für die Air Force“, erläuterte Falsom. „Diese Forschungsgruppe bas-telt an einem neuen Jagdbomber für den Überschallbereich.“
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