Butler Parker 105 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker 105 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker

isbn: 9783740916183

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СКАЧАТЬ lief zur nächsten Tür und drückte sie auf. Der Lichtschein sickerte den Raum hinein, der sich als ein Schlafzimmer entpuppte. Kathy rannte zurück und nahm gleich neben der Haustür hinter einem bis zum Fußboden reichenden Vorhang Deckung.

      In einem bestimmten Rhythmus wurde leise gegen die Tür geklopft.

      Da die junge Dame darauf selbstverständlich nicht reagierte und auch der Breitschultrige sich außerstande sah, einen Laut von sich zu geben, wurde der nächtliche Besucher sehr ungeduldig. Er trat oder warf sich gegen die Tür, die daraufhin aufsprang.

      Es handelte sich um den schlanken Mann mit den kalten, sadistischen Augen.

      Er war mißtrauischer als sein großer Partner, hielt bereits einen kurzläufigen 38er in der rechten Hand und rief verhalten den Namen „Jack“. Als keine Antwort kam, entschied er sich für das Schlafzimmer und pirschte sich an die halb geöffnete Tür heran. Dabei wurde er von Schritt zu Schritt immer schneller, wahr-scheinlich war er ärgerlich und glaubte, sein Partner vertreibe sich die Zeit mit gewissen Spielereien.

      Diesen Augenblick nutzte Kathy.

      Sie huschte geräuschlos hinaus in die nasse Nacht, verließ sofort den mit Steinplatten ausgelegten Weg und schlug sich seitwärts in die Sträucher und Büsche. Sie erreichte ein benachbartes Grundstück, rannte über glitschigen Rasen, erreichte die Straße und sah dann knapp vor sich einen dunklen Kastenlieferwagen, in dem sie wohl transportiert worden war.

      Nur zu gern hätte sie sich ans Steuer gesetzt und wäre losgefahren. Doch sie riskierte es nicht. Sie wußte nicht, wo der zweite Kidnapper sich befand. Kathy blieb im Schutz der Büsche und Sträucher stehen, prägte sich aber das beleuchtete Nummernschild genau ein.

      Da kamen auch schon die beiden Kidnapper.

      Der Breitschultrige litt augenscheinlich unter Konditionsmängeln, denn er ging nur langsam und torkelte wie betrunken. Er mußte von seinem schmaleren Partner nachdrücklich gestützt werden. Nur eine halbe Se-kunde lang spielte Kathy mit dem Gedanken, alles auf eine Karte zu setzen und die beiden Männer anzugrei-fen.

      Dann aber dachte sie an den kurzläufigen 38er. Eine tödliche Waffe in der Hand eines Killers!

      Sie ließ die beiden Kidnapper ziehen.

      Nach wenigen Minuten verschwand der dunkle Kastenlieferwagen hinter dichten Regenschleiern. Kathy Porter atmete auf und wußte, daß sie dem Tod gerade noch einmal entwischt war. Jetzt ging es darum, heil und sicher nach London zurückzukommen Sie durfte diesen beiden Männern nicht noch mal in die Hände fallen.

      Als Kathy Scheinwerferlicht auf der Straße entdeckte, verließ sie ihre Deckung, winkte und hoffte auf Mitnahme. Als der Wagen neben ihr hielt, schluckte Kathy vor Überraschung.

      „Ich möchte meiner ehrlichen Freude darüber Ausdruck verleihen, Miß Porter, Sie hier zu sehen“, sagte eine ihr mehr als wohlbekannte Stimme.

      „Mr. Parker!“ Sie jubelte innerlich auf.

      „Wo, zum Henker, treiben Sie sich denn eigentlich herum, Kindchen!?“ dröhnte Myladys Stimme aus dem Wagen, knurrig, aber erleichtert zugleich.

      „Hoffentlich bringen Sie eine gute Geschichte mit“, sagte Agatha Simpson, als Kathy neben ihr im Fond von Parkers hochbeinigem Wagen saß, „sonst wäre Ihr Benehmen nämlich unentschuldbar.“

      „Ich glaube, Mylady, Sie werden zufrieden sein“, deutete Kathy an.

      „Sie begeistern mich, Kindchen. Eine Geschichte für meinen ersten Roman?“

      „Sie hätten sie nicht besser erfinden können, Mylady“, gab Kathy zurück, „geheimnisvoll und mörderisch. Ich bin nämlich gekidnappt worden.“

      „Ist das nicht wunderbar, Mr. Parker?“ freute sich die angehende Autorin sichtlich. „Kindchen, Sie sind ein Schatz! Kidnapping ist ja auch ein schönes Thema!“

      „Sehr wohl, Mylady“, gab Parker gemessen zurück, „allerdings weniger für den, der entführt wurde, wie ich in aller Bescheidenheit feststellen möchte.“

      *

      Josuah Parker hatte den Tee serviert und sich dann zusammen mit Lady Simpson die abenteuerliche Ge-schichte von Kathy Porter angehört. Agathas Wangen waren vor Aufregung gerötet. Als Kathy geendet hat-te, sah die Lady ihren Butler ein wenig irritiert an.

      „Irgendwie enttäuschend“, meinte sie schließlich, „die beiden Kidnapper sind verschwunden. Und wir wissen noch nicht mal, wo wir sie unter Umständen suchen müssen.“

      „Wenn Mylady gestatten, möchte ich mir die Freiheit nehmen zu widersprechen“, antwortete der Butler in seiner gewohnten barocken Art. „Es gibt da doch einige Anhaltspunkte, die ich als durchaus erfreulich be-zeichnen möchte.“

      „Wir wissen, wie der Fahrer des Jaguar heißt“, zählte Kathy sofort auf.

      „Ein gewisser Burt Lister, der offensichtlich in Bristol beheimatet ist“, pflichtete der Butler Myladys Sek-retärin bei und nickte ihr wohlgefällig zu.

      „Falls das sein richtiger Name ist“, warf Agatha Simpson ein.

      „Doch, Mylady, die beiden Männer hatten keinen Grund, mich zu täuschen“, fuhr Kathy weiter fort. „Im-merhin wollten sie mich später für immer mundtot machen. Das hörte ich deutlich heraus.“

      „Dann wissen Sie, Mr. Parker, was Sie zu tun haben. Stellen Sie fest, wer dieser Burt Lister ist!“ Myladys Augen funkelten schon wieder hoffnungsvoll. „Was haben wir sonst noch? Mein erster Krimi kann schließ-lich nicht nur aus einem einzigen Kapitel bestehen.“

      „Vielleicht sollten Mylady erst mal eine Kurzgeschichte verfassen“, ließ Parker sich vernehmen.

      „Papperlapapp“, herrschte sie ihn sofort an. „Mit solchen Kleinigkeiten gebe ich mich gar nicht erst ab. Kurzgeschichte! Einfach lächerlich! Ich will einen Bestseller schreiben, vergessen Sie das bitte nicht!“

      „Besagter Mr. Lister scheint in regelmäßigen Abständen von Bristol nach London gefahren zu sein“, zähl-te der Butler weiter auf. „Wie Miß Porter berichtete, wurde er von den beiden Kidnappern wiederholt dabei beobachtet.“

      „So habe ich den breitschultrigen Mann verstanden“, erklärte Kathy und nickte.

      „Wenn Mylady erlauben, möchte ich nun auf die Handlungsweise des besagten Mr. Lister kommen“, ließ der Butler sich wieder vernehmen, sehr höflich und zurückhaltend. „Er erlitt einen Unfall, wurde wahr-scheinlich aus dem Wagen geschleudert und suchte in einer Art Schockzustand das, was man gemeinhin das Weite nennt.“

      „Oder er war angetrunken und fürchtete sich vor einer Blutprobe“, warf Lady Simpson ein.

      „Auch diese Möglichkeit sollte man durchaus in Betracht ziehen, Mylady“, antwortete, der Butler, „es gä-be da aber noch eine dritte Art des Verhaltens.“

      „Sie machen es wieder mal sehr spannend, Mr. Parker“, äußerte Lady Simpson leicht ungehalten.

      „Besagter Mr. Lister hat etwas zu verbergen.“

      „Vor den beiden Strolchen, die Kathy gekidnappt haben?“

      „Falls СКАЧАТЬ