Название: Der exzellente Butler Parker 3 – Kriminalroman
Автор: Günter Dönges
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der exzellente Butler Parker
isbn: 9783740932640
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»Sie haben Ihren Brandy bekommen, Mylord. Mir scheint es angebracht, wenn Sie sich jetzt nach Hause bringen lassen.«
»Ich wäre sowieso nicht länger geblieben, Mylady. Unsere Umgangsformen werden immer starrer, findest du nicht?«
»Sie sind betrunken, Alfred.«
»Dabei habe ich nicht mal die Hälfte von dem, was du weggekippt hast, Agatha...«
*
»Sie werden mich bei meinen Gästen entschuldigen, Mister Parker«, sagte Agatha Simpson vor den Anwesenden. »Das Benehmen meines weit entfernten Verwandten war schockierend. Ich möchte mich hinlegen.«
Josuah Parker verbeugte sich. »Wie es Mylady beliebt.«
Kathy Porter erhob sich, um die ältere Dame nach oben zu bringen. Parker räumte Unwichtiges zurecht, bis seine Herrin außer Sichtweite war. Rander steckte sich eine Zigarette an und hielt die Schachtel auch Pickett hin, der aber lehnte dankend ab.
»Mir geht es wie Mister Parker, Sir. Ich habe meine eigene Marke.«
»Was rauchen Sie denn?« erkundigte sich McWarden. »Ist das Kraut genießbar?« Mike Rander hatte übersehen, dem Chief-Superintendent einen der amerikanischen Glimmstengel anzubieten.
»Ich rauche mit Begeisterung schwarze Papirossy, Sir. Leider habe ich das Päckchen zu Hause gelassen, als mich Lady Simpsons freundliche Einladung erreichte.«
Horace Pickett ließ eine Pause eintreten. Und richtig – McWarden wuchtete sich hoch und verkündete, er werde sich nach Hause aufmachen. Daran wollte ihn niemand hindern.
»Äh, Parker«, begann der höhere Yard-Beamte. »Werden Sie noch gebraucht, oder können Sie mich rasch zu meiner Wohnung fahren?«
»Parker ruft Ihnen sicher gern ein Taxi, Mister McWarden.« Mike Rander machte zu Josuah Parker eine aufmunternde Geste.
»Sehr wohl, Sir«, erwiderte der Butler gemessen.
McWarden hatte sich, dem Beispiel Seiner Lordschaft folgend, reichlich selbst bedient, als Parker zurückkehrte.
»Ihr Taxi ist bereits vorgefahren, Sir.«
»Viel zu früh. Immer muß ich weg, wenn es anfängt, gemütlich zu werden. Gentlemen ...« McWarden versuchte eine exakte Verbeugung. Parker brachte ihn zur Tür.
»Einen angenehmen Abend noch, Sir!«
»Morgen früh bin ich wieder da, wenn Ihre Herrin sich beruhigt hat, Parker. Sie können zum Frühstück gleich ein Gedeck mehr auflegen. Die erste Mahlzeit am Tag ist die wichtigste, sage ich immer.«
»Gewiß, Sir.« Weitergehende Zustimmung verkniff sich der Butler.
»Endlich sind wir unter uns«, seufzte Rander, als Parker in den kleinen Salon zurückkehrte. »Habe Sie die Tür auch richtig zugemacht?«
»Man sah den Wagen zur Straße einbiegen. Im übrigen ist das Portal stets verschlossen und verriegelt, Sir. In der Vergangenheit gab es schon unliebsame Vorkommnisse, die ein solches Vorgehen durchaus rechtfertigen.«
»Schon gut, Parker. Wie wär’s, wenn wir in Ihre Privaträume im Souterrain gingen? Da sind wir wenigstens ungestört.«
»Wie es Ihnen beliebt, Sir. Meine Räume stehen wie immer zu Ihrer vollen Verfügung. Sie kennen sich ja aus. Gehen Sie nur mit Mister Pickett voraus. Meine Pflicht gebietet es, hier noch Ordnung zu schaffen.«
»In einem hatte Crosswood, der alte Knabe, nicht ganz unrecht, Parker. Lady Agatha hat wirklich den Geiz gepachtet. Wenn ich bedenke, wie es bei uns zuging ...«
»Ich habe den Dienst in Ihrem Haus mit Freuden verrichtet, Sir.«
»Sie vergessen sich und Ihre unverwechselbare Art, Parker.«
»Verzeihung, Sir. Meine bescheidene Wenigkeit vergaß sich in der Tat. Dem ist noch hinzuzufügen, daß der Wechsel nicht ganz leichtfiel. Mylady pflegt eigenwillige Ansichten im Bereich des Alltäglichen, Sir. Dennoch ist es wohltuend und befriedigend, einem britischen Haushalt vorzustehen. Man weiß, wo man hingehört.«
»Ja, schon gut, Parker. Sie sind für mich verloren wie ein Stück der schönen Jugend. Aber – Schwamm drüber. Pickett und ich gehen schon vor. Lassen Sie uns nicht zu lange warten. Ihr Mitarbeiter hat eine Idee.«
»Dies war vorauszusetzen, Sir. Mister Pickett produziert Ideen am laufenden Band. Nicht, daß man auf seine bewährte Hilfe verzichten möchte – Mister Pickett neigt indessen mehr und mehr zu exotischen Lösungen.«
»Machen Sie voran, und hören Sie sich Picketts Vorschlag erst mal an, Parker.«
Der Butler verbeugte sich. »In fünf Minuten, Sir. Mylady liebt es, den kleinen Salon untadelig vorzufinden, Sir.«
Es dauerte nicht mal drei Minuten, bis Josuah Parker mit allem fertig war. Er hatte ein Tablett mit Sandwiches mitgebracht. »Dieser kleine Imbiß betrifft nicht Myladys Haushalt, Gentlemen. Man hat sich erlaubt, eigene Vorräte zu verwerten.«
»Es schmeckt fast wie zu Hause«, sagte Rander, der sich als erster ein Schinkensandwich genommen hatte. »Wenn Sie dazu noch ein Leichtbier für mich hätten ...«
»Für Mister Pickett auch ein Bier?«
»For God’s sake, nein, Mister Parker. Wir sollten endlich zur Sache kommen. Morgen laufen die nächsten Rennen in Ipswich. Ich bin ziemlich sicher, daß Lord Crosswood seinen Gaul noch mal auf die Bahn schickt. Das Betäubungsmittel ist über Nacht ausgeschwitzt. Pferde machen so was über die Haut.«
»Gott bewahre mich«, stöhnte Rander. »Ein Kenner!«
»Ich habe eine Zeitlang als Buchmacher arbeiten müssen, Mister Rander. Immerhin weiß ich, wie solche Geschäfte laufen. Ein Gaul muß auf die Bahn, solange er noch seine Beine hat und einen Reiter tragen kann. Die Quoten werden im Hinterzimmer ausgepokert.«
»Und was nützt uns das – oder Lady Simpson?«
Pickett strich über die Stirn. »Der Nutzen, ist fraglich, besonders beim Einsatz der erforderlichen Mittel, Gentlemen. Der erste Schritt ist, herauszufinden, ob Lord Crosswood seinen Imperator morgen in Ipswich laufen läßt. Das zu erfahren, kann ich übernehmen. Es gibt da noch alte Kontakte.«
»Und das zweite wäre was?« Rander zerbröselte seine Zigarette in Parkers blankpoliertem Ascher.
»Falls Imperator läuft, müssen wir die Quote hochtreiben, Gentlemen. Das funktioniert auf zweierlei Art. Ich mache mich stark für dreihundertfünfzig zu zehn, ohne daß überhaupt ein müdes Pfund gesetzt wird. Die Erfahrung lehrt, daß je zweihundert Pfund die Quote um zehn Punkte steigt. Lady Simpson hätte demnach noch zweitausend zu bringen.«
»Wozu soll das gut sein?«
»Damit der Anreiz la ist, Mister Rander. Wenn Imperator bei vierhundertfünfzig zu zehn an den Start geht, sind auf Sieg neunzigtausend Pfund zu bringen, vorausgesetzt, die zweitausend sind in einer Hand, nämlich in der von Lady Simpson. Wer Lust hat, kann СКАЧАТЬ