Butler Parker Classic 38 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Classic 38 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Classic

isbn: 9783740964092

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      Mißtrauisch blieb der Butler vor dem Wagen stehen.

      Ihm fiel auf, daß sämtliche Türen dieses Wagens geschlossen waren. Er fragte sich, warum die Marsmenschen sich wohl die Zeit genommen hatten, sie korrekt zu schließen. Schließlich hatten sie es doch nach seiner Flucht sehr eilig gehabt.

      Sollte es einen bestimmten Grund dafür geben? Sollten die Raumfahrer vom anderen Stern eine unfreundliche Überraschung hinterlassen haben? Parker verzichtete darauf, etwas zu unternehmen. Dazu war es ohnehin zu spät, denn nach dem Abwurf des Flammölbehälters kamen die ersten aufgescheuchten Eisenbahnarbeiter quer über die Gleise gerannt und hielten auf die Brandstelle zu.

      Parker wurde mit Fragen überschüttet, doch seine Antworten fielen nur vage und hinhaltend aus. Im übrigen sorgte er geschickt dafür, daß die Männer dem Lieferwagen nicht zu nahe kamen.

      Diese weise Voraussicht sollte sich bezahlt machen.

      Plötzlich, wie ein Blitz aus heiterem Himmel, platzte der Wagen auseinander. Eine Stichflamme setzte das Wrack dann anschließend in Brand. Parker und die übrigen Männer hatten Glück, daß sie von den in der Luft herumwirbelnden Trümmern nicht getroffen wurden.

      Sie konnten hinter der Wand des baufälligen Schuppens in Deckung gehen.

      Parker sah sich die beiden Flammenherde an.

      Er wußte, daß die Marsmenschen den offenen Kampf begonnen hatten. Er wußte auch, daß sie wahrscheinlich außerordentlich böse auf ihn waren. Er hatte ihnen schließlich die erste Schlappe zugefügt...

      »Hört sich an, als hätten Sie zuviel getrunken«, sagte Mike Rander eine gute Stunde später, nachdem Parker ihm in der Dachgartenwohnung Bericht erstattet hatte.

      »Er hat höchstens noch untertrieben«, fiel Lieutenant Madford ein, der sich ihnen zugesellt hatte. »Ich war draußen auf dem Rangierbahnhof... Was er erzählt hat, stimmt Wort für Wort!«

      »Ich weigere- mich einfach, an außerirdische Raumfahrer zu glauben«, sagte Mike Rander und lachte spöttisch.

      »Ich erlaube mir, Sir, Ihrer Ansicht zu sein«, warf der Butler gemessen ein. »Wenngleich ich gestehen muß, daß das Aussehen der Raumfahrer ungemein verblüffend war.« »Gesichter wie Frösche!« Mike Rander schüttelte amüsiert den Kopf. »Die Kerle trugen natürlich Masken.«

      »Sehr echt wirkende Masken, Sir, wenn ich diesen Einwand machen darf. Sie waren, um es allgemeinverständlich auszudrücken, frappierend.«

      »Und Sie sagen, daß diese angeblichen Marsmenschen nicht größer als Liliputaner gewesen sind?« erkundigte sich Lieutenant Madford.

      »In der Tat, Sir. Sie erinnerten an Zwerge. Aber an äußerst boshafte und ungemein aktive Zwerge!«

      »Zwerge, die wie Raumfahrer aussehen und Flammöl verwenden«, fragte Mike Rander zusammen. »Diese Nuß werden Sie nicht leicht knacken, Madford.«

      »Ich denke voller Grauen schon an die Panik, die jetzt um sich greifen wird«, meinte Lieutenant Madford. »Die Zeitungen werden sich auf diesen Zwischenfall stürzen. Sagen Sie, Parker, legen Sie Wert darauf, daß ich im Polizeibericht Ihren Namen unterschlage?«

      »Allerdings, Sir!«

      »Halt ich auch für richtig«, meinte Madford. »Vielleicht sind die Raumfahrer nachtragend.«

      »Mit Sicherheit, Sir, zumal ich sie an der Ausführung ihrer Mordpläne hinderte. Ich denke jedoch, wenn Sie erlauben, an einen anderen Punkt.«

      »Ich weiß, daß Sie keine Angst haben«, sagte Lieutenant Madford schnell.

      »Es ist nicht die Angst, Sir«, erwiderte der Butler steif und würdevoll. »Ich denke und hoffe, daß die Raumfahrer versuchen werden, Kontakt mit mir aufzunehmen.«

      »Wie denn das?« Madford sah verblüfft aus. »Glauben Sie etwa, die würden das auf telepathischem Weg hinbekommen?«

      »Nein, Sir! Aber ich denke an meinen Privatwagen, den ich vor dem Haus des unglücklichen Mister John Herald zurückließ! Möglicherweise haben die Raumfahrer sich das Kennzeichen gemerkt.«

      »Na und?«

      »Anhand dieses Kennzeichens könnten die Marsmenschen feststellen, wie der Wagenbesitzer heißt, der ihnen draußen auf dem Rangierbahnhof entwischte.«

      »Die werden sich gewiß bei der Zulassungsstelle nach Ihnen erkundigen«, spottete Lieutenant Madford.

      »Die Marsmenschen gewiß nicht«, antwortete der Butler, »aber vielleicht irgendein Mittelsmann, der für sie und mit ihnen zusammenarbeitet.«

      »Sie glauben, diese verrückten Gangster hätten Mittelsmänner?«

      »Ich bin dessen sicher, Sir«, gab der Butler zurück. »Denken Sie an Mister John Herald! Ich möchte behaupten, daß er für die Marsmenschen arbeitete. Warum hätten die Burschen ihn sonst umgebracht? Herald war doch unwichtig, wie ich es sehe!«

      »Vielleicht haben Sie recht«, gab Lieutenant Madford zurück. »Ich werde die Zulassungsstelle informieren. Wenn man sich nach Ihrer Wagennummer erkundigt, könnten wir eine erste, wichtige Spur aufnehmen. Das meinen Sie doch, oder?«

      »In der Tat, Sir! In diese Richtung bewegen sich meine bescheidenen Vorstellungen!«

      »Hoffen wir, daß sich etwas tut«, sagte Madford. »Ob es uns gefällt oder nicht. Wir sind in die Verteidigung gedrängt. Vorerst werden wir nervös darauf warten müssen, daß die Marsmenschen wieder zuschlagen.«

      »Kann man denn gar nichts unternehmen? Wo sollen wir den Hebel ansetzen?« Madfords Stimme steigerte sich. »Machen wir uns nichts vor! Noch stehen wir vor einem Rätsel.« Er wandte sich an Josuah Parker und fügte hinzu: »Oder sind Sie anderer Meinung, Parker?«

      »Im Augenblick kaum, Sir«, gab der Butler trocken zurück. »Ich fürchte, man muß sich auch weiterhin überraschen lassen!«

      *

      Die diversen Zeitungen schwelgten wieder einmal in Augenzeugenberichten. Sie berichteten ausführlich über die Tätigkeit der Marsmenschen auf dem Rangierbahnhof, brachten Fotos vom ermordeten John Herald und rätselten herum, hinter wem die Raumfahrer vom anderen Stern draußen auf dem Rangiergelände wohl hergewesen sein mochten.

      Die Rundfunk- und Fernsehstationen der Stadt veranstalteten neue Rundgespräche, und weitere Wissenschaftler ließen sich darüber aus, ob es technisch überhaupt möglich sei, daß Marsmenschen existierten. Sämtliche Berichte und Kommentare mündeten in der einen wichtigen Frage, wo die Marsmenschen sich nach ihren Raubzügen versteckt hielten. Die verrücktesten Theorien wurden aufgestellt. Sie hatten alle den Nachteil, daß sie keine Beweiskraft hatten.

      Während Chikago diese Berichte sah, hörte oder las, gab es in der Stadt die ersten Zwischenfälle.

      Menschen mit zwerghaftem Wuchs, ahnungslos und unschuldig, wurden plötzlich zu gejagten Opfern. Es kam zu Schlägereien, zu wilden Verfolgungen und Beschimpfungen. Alles, was zwei Beine hatte und anormal klein war, wurde plötzlich mit den Marsmenschen identifiziert. In der Stadt und auf dem nahen Lande wuchs die allgemeine Nervosität. Die Menschen bekamen es mit der Angst zu tun.

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