Butler Parker Classic 38 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Название: Butler Parker Classic 38 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Classic

isbn: 9783740964092

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СКАЧАТЬ Helme. Alle Marsmenschen waren zwergenhaft klein und hatten scheußliche Ochsenfroschgesichter.

      »Ich wünsche das, was man einen guten Tag nennt«, sagte Parker gemessen und würdevoll. »Ich fürchte, ich störe!«

      Die vier Marsmenschen starrten ihn ausdruckslos an. Dann sprachen sie untereinander. Und zwar auf dem Umweg über ihre Antennenfühler. Parker hörte ein kurzes, stakkatoartiges Gequake, das er nicht einzuordnen wußte. Zudem wurden diese seltsamen Töne noch durch die Raumfahrerhelme zusätzlich verzerrt.

      »Sie haben nicht zufällig einen Dolmetscher bei sich?« erkundigte sich Parker gemessen.

      Die Marsmenschen quakten wieder miteinander und ließen ihn nicht aus den Augen. Die dicken, hervorquellenden Froschaugen waren kalt und zeigten keine menschliche Wärme.

      »Vielleicht könnte man sich der Zeichensprache bedienen«, schlug der Butler höflich vor. Er ließ sich nicht aus der Ruhe bringen, obwohl der Druck der Waffe auf seinen Rippen sich immer mehr verstärkte.

      Parker gab sich keinen unnötigen Hoffnungen hin. Er wußte genau, daß er getötet werden sollte. Er wunderte sich, daß der Marsmensch hinter ihm noch nicht abgedrückt hatte.

      Natürlich dachte der Butler nicht im Traum daran, sich so einfach ins Jenseits befördern zu lassen. Situationen dieser Art waren ihm schließlich nicht fremd. Dafür hatte er sich schon zu häufig mit Gangstern aller Kaliber herumgeschlagen.

      Er wollte gerade seinen Universal-Regenschirm kreisen lassen, als er angesprochen wurde.

      »Du mitkommen«, sagte einer der Marsmenschen quakend, aber immerhin verständlich. »Du fahren uns! Dann gehen... Nicht Angst haben! Wir friedlich. Nur Menschen brutal...!«

      »Sollte Mister Herald Selbstmord begangen haben?« fragte Parker und deutete mit der Spitze seines Universal-Regenschirms auf den am Boden liegenden jungen Mann.

      »Er schießen wollte, er sterben mußte«, quakte es zurück. »Du mitkommen jetzt, Mensch!«

      »Ihrer höflichen Einladung möchte ich auf keinen Fall widersprechen«, erwiderte Parker würdevoll. »Darf ich in aller Bescheidenheit fragen, ob Sie die bewußten Marsmenschen sind, von denen in letzter Zeit so intensiv gesprochen wird?«

      »Wir nicht Mars... Alpha Tauri...!«

      »Wie interessant!« erklärte Parker mit einer gewissen Begeisterung. »Darf man erfahren, wo das ist?«

      »Mitkommen!« quakte es verzerrt. »Du lenken Auto! Jetzt!«

      Parker spielte erneut mit dem Gedanken, seinen Universal-Regenschirm als Keule kreisen zu lassen, doch dann siegte seine Neugier. Man brauchte ihn also als Fahrer eines Wagens. Wahrscheinlich handelte es sich um den Lieferwagen, der in der Auffahrt zur Garage des Hauses stand. Eine äußerst günstige Gelegenheit, etwas Näheres über die Marsmenschen zu erfahren!

      Parker setzte sich also in Bewegung und ließ sich in die Küche des Hauses dirigieren. Die Marsmenschen folgten auf äußerst leisen Sohlen. Von der Küche aus ging es durch eine schmale Seitentür, die mit Fliegendraht verspannt war. Hinter dieser Seitentür befand sich die Garage, vor der der Lieferwagen stand.

      Die vier Raumfahrer verschwanden geschmeidig im Kastenaufbau und schlossen die Tür hinter sich. Der fünfte Marsmensch, der Parker bewachte, deutete knapp auf das Fahrerhaus.

      Parker wußte Bescheid.

      Er nickte und setzte sich ans Steuer. Sein Bewacher ließ sich auf dem Boden des Fahrerhauses nieder und quakte dem Butler einen Befehl zu, den Parker richtig interpretierte.

      Wenige Sekunden später fuhr Parker an.

      Äußerlich war ihm nichts anzusehen. Stocksteif und würdevoll saß er am Steuer. Doch er wußte, daß er sich auf ein tödliches Abenteuer eingelassen hatte...

      Die kalten Froschaugen bewachten und überprüften jede seiner Bewegungen. Parker spürte, daß es ihm kalt den Rücken hinaufkroch. Hinzu kam dieser seltsame Geruch, den der Marsmensch intensiv verströmte. Dieser Geruch erinnerte den Butler an den süßlich-strengen Moschusgeruch von Krokodilen.

      Der Marsmensch auf den Bodenbrettern des Fahrerhauses kümmerte sich nicht um die Fahrtrichtung. Die Befehle, wie er zu fahren hatte, kamen über einen kleinen Lautsprecher, der am Armaturenbrett festgeklemmt war.

      Diese Befehle waren mehr als knapp. Sie bezogen sich nur auf »links« oder »rechts«. Mehr war nicht zu hören.

      Parker fand natürlich schnell heraus, wohin die Fahrt ging. Das Ziel war der riesige Verschiebebahnhof, auf dem kaum ein Mensch zu sehen war. Hier wurde alles vollautomatisch erledigt und von einem zentralen Stellwerk aus dirigiert.

      Bald darauf mußte er vor einem Schuppen anhalten, der früher einmal als Lagerhalle gedient haben mochte. Die Fenster waren durchweg eingeworfen und zersplittert. Schutt türmte sich. In nächster Nähe befanden sich abgewrackte Güterwagen, die auf verrosteten Gleisen standen.

      Parker spürte, daß nun der kritische Moment gekommen war. Es war ihm klar, daß man ihn nicht ungeschoren lassen würde. Er hatte eine sichere Vorstellung von dem, was ihn erwartete. Er mußte an den jungen Mann im Fertighaus denken, der offensichtlich niedergeschossen worden war.

      Parker hörte den schrillen Pfiff einer Elektrolok, die irgendwo in der Nähe vorbeifuhr.

      Der Butler richtete sich plötzlich auf, als habe er etwas außerordentlich Wichtiges gesehen. Er deutete mit dem ausgestreckten Arm nach vorn und richtete sich auf, als ob er seinen Augen nicht trauen dürfe.

      Der Marsmensch unterhalb von ihm zeigte Interesse.

      Er spähte durch die Plexiglasscheibe seines Raumhelms.

      Er sah auch etwas. Allerdings nur Sterne!

      Parker hatte ihm nämlich dezent, aber nachdrücklich den bleigefütterten Bambusgriff seines Universal-Regenschirms in die Magenpartie geschlagen.

      Der Raumfahrer gab einen kicksenden Ton von sich, der glatt von der Erde stammen konnte. Dann rutschte er in sich zusammen und ließ sein seltsames Instrument aus der Hand fallen.

      Parker griff nach dieser Waffe und nahm sie sicherheitshalber an sich. Er versetzte dem Raumfahrer einen zweiten Rammstoß mit dem Bambusgriff. Parker tat das gewiß nicht aus Grausamkeit. Solche Regungen waren ihm fremd. Er tat es aus Vorsorge und reiner Menschenfreundlichkeit. Er wollte dem Raumfahrer jede Möglichkeit eines Angriffs nehmen. Denn hätte dieser Marsmensch ihn angegriffen, nun, Parker hätte dann wohl zu weniger dezenten Mitteln greifen müssen.

      Der Butler klinkte die Fahrertür auf seiner Seite auf.

      Und zuckte wie von einer Tarantel gebissen zurück. Ein brennender Gluthauch zischte an seinem Gesicht vorbei. Gleichzeitig war ein dumpfes, unangenehmes »Plopp« zu hören.

      Der Butler ging niemals mit dem Kopf durch die Wand. Für ihn gab es immer mehrere Möglichkeiten. Er warf sich flach auf den Fahrersitz, stieg über den liegenden Marsmenschen, der wohl von fremden Welten träumte, und klinkte die andere Wagentür auf. Dann ließ er sich geschmeidig wie eine Katze nach außen rollen und besaß die Nerven, hart neben dem Wagen liegenzubleiben.

      Gleichzeitig angelte der Butler mit dem Griff seines Regenschirms СКАЧАТЬ