Dr. Norden Bestseller 338 – Arztroman. Patricia Vandenberg
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Название: Dr. Norden Bestseller 338 – Arztroman

Автор: Patricia Vandenberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Dr. Norden Bestseller

isbn: 9783740963088

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СКАЧАТЬ war es unheimlich geworden. Uli schlief jetzt auch eine Stunde. Auf Zehenspitzen ging sie zum Schlafzimmer ihrer Mutter, öffnete leise die Tür und trat an ihr Bett. Es war noch hell, sie konnte das fieberheiße Gesicht deutlich sehen, und eine höllische Angst erfaßte sie plötzlich.

      Sie lief zum Telefon und rief Dr. Norden an. Er war noch in der Praxis. Es gab an diesem Tag viele unerklärliche Fälle, die er nur auf eine noch unbekannte Virusinfektion zurückführen konnte. Immer waren es die gleichen Symptome. Starke Kopfschmerzen vom Nacken über den Hinterkopf emporsteigend, um dann in den Schläfen bohrend zu verbleiben, dann mehr oder weniger heftig ansteigendes Fieber, allgemeine Schwäche, bei Kreislaufgeschädigten auch Herzbeschwerden, Schwindelanfälle und sogar Ohnmachten.

      Als Angela ihn so besorgt anrief, sagte er ihr, daß ihm schon mehrere solcher Fälle bekannt wären, und er würde so bald wie möglich kommen.

      Angela weckte Uli und sagte ihm, was sie ängstigen würde. Er war auch gleich auf den Beinen.

      »Hat Mutti sonst noch was gesagt?« fragte er.

      »Überhaupt nichts, aber Dr. Norden sagt, daß es mehrere Fälle gibt. Er kommt bald.«

      »Wenn es ein sehr ansteckender Virus ist, muß ich mich fernhalten, Geli. Versteh das bitte. Ich muß noch Geld verdienen. Ich kann mich nicht darauf verlassen, daß ich mal einen einflußreichen Mann kennenlerne, der mir weiterhilft.«

      »Oder eine Frau?«

      »Wieso eine Frau?«

      »Es gibt auch einflußreiche Frauen bei Fernsehen und Presse.«

      »Ich liebe Toni, damit du es weißt und merkst. Vielleicht bietet sich dir eine lukrative Partie.«

      »Dummkopf, als ob es mir darauf ankommt.«

      »Na also. Wenn Toni auch reiche Eltern hat, wir wollen allein weiterkommen. Und nun lassen wir mal das Thema und kümmern uns um Mutti.«

      »Ich werde mich um sie kümmern«, erwiderte Angela. »Du steckst dich nicht an.«

      *

      Als Dr. Norden kam, schlug Heike die Augen auf. Sie blickte den Arzt verwirrt an.

      »Was ist denn los? Warum sind Sie da, Dr. Norden?« fragte sie.

      »Weil Sie Fieber haben, Frau Roeder, und es ist gut, daß Angela mich gleich gerufen hat. Es ist ein böser Virus, der jetzt umgeht, und es ist gut, wenn wir gleich etwas unternehmen, da es dabei leicht zu einer Lungenentzündung kommen kann. Ich habe schon zwei Fälle dieser Art.«

      »Kann man einem die Schwindsucht an den Hals wünschen?« murmelte sie.

      Er sah sie bestürzt an. »Wie kommen Sie denn auf so was?« fragte er.

      »Ich habe so eine liebe Kollegin, die sie mir gewünscht hat, als ich sagte, daß ich mich nicht wohl fühle.«

      »So etwas sollte man nicht sagen, es kann schnell auf denjenigen selbst zurückfallen.«

      »Sie war erkältet, und ich habe nur zu ihr gesagt, daß sie besser zu Hause geblieben wäre.«

      »Und nun wurden Sie wahrscheinlich angesteckt«, meinte Dr. Norden. »Aber das werden wir schon bald in den Griff bekommen.«

      Aus fiebrigen Augen blickte sie ihn an. »Ich habe für Dienstag eine Opernkarte geschenkt bekommen von einem zufriedenen Kunden«, murmelte sie. »Ich möchte so gern hingehen. Sie war neidisch, deswegen war sie so unfreundlich.« Heike war schon wieder matt und fast im Einschlafen.

      Dr. Norden gab ihr eine kreislaufunterstützende Injektion und ließ gleich zwei Medikamente da, damit Angela am Abend nicht mehr weglaufen mußte. Dr. Norden wußte ja, daß Uli wieder fahren mußte.

      Heike Roeder war in der Zentrale des Funktaxiunternehmens, das Theo Hermann gehörte, beschäftigt. Sie hatte die Leitung über die Angestellten bekommen, und das hatte vor allem Gerda Reske erbost, die nicht nur ein Auge auf Theo Hermann geworfen hatte, sondern alle zwei, und die sich eingebildet hatte, bei ihm Favoritin zu sein, bis sie merkte,

      daß Heike bevorzugt wurde, was Heike allerdings gar nicht recht war.

      Sie war Theo Hermann dankbar, daß er ihr die Stellung gegeben hatte, ohne daß sie Referenzen oder Zeugnisse aufweisen konnte, und auch dafür, daß Uli den guten Job bekam, aber sonst hatte sie keine Absichten. Dr. Norden wußte das alles, denn Heike schüttete ihm auch manchmal ihr Herz aus.

      Er sagte zu Angela, daß es gut gewesen sei, daß sie ihn gleich gerufen hätte.

      »Ihre Mutter wird jetzt schlafen, und dann sorgen Sie dafür, daß Sie die Tropfen nimmt. Ich habe alles genau notiert, und morgen kann Uli dann die anderen Medikamente besorgen.«

      »Ist es schlimm, Herr Doktor?« fragte Angela ängstlich.

      »Wir müssen dafür sorgen, daß der Kreislauf stabilisiert wird. Und sie hat nicht viel zuzusetzen.«

      »Das ist es ja, was wir auch sagen, aber sie hat so selten mal Appetit. Mutti hatte eben zuviel Sorgen.«

      Auch das wußte Dr. Norden. Er schätzte Heike als eine sehr tapfere, charakterfeste Frau, die nicht so zerbrechlich war, wie sie wirkte. Aber er wußte auch, daß sie sehr empfindliche Stellen hatte und so schnell nichts abschütteln konnte, was sie als ungerecht empfand.

      Ohne daß Heike viel gesagt hatte, spürte er, daß jene unfreundliche Kollegin eine sehr empfindliche Stelle bei ihr getroffen haben mußte, oder es spielte auch noch etwas anderes mit.

      Uli war schon wieder unterwegs, als Dr. Norden ging. »Hoffentlich erwischt es ihn nicht«, sagte Angela.

      »Er hat schon wieder Abwehrkräfte getankt. Bei ihm war es nur eine schwere Erkältung, die nichts mit dieser Virusgrippe zu tun hat.«

      »Aber Uli hat es auch ganz schön geschlaucht. Hoffentlich bleibe ich jetzt verschont«, meinte Angela.

      »Viel Vitamine zu sich nehmen«, sagte Dr. Norden aufmunternd.

      »Mache ich. Obst und Salate, es schmeckt, und man hält die Figur«, erwiderte sie lächelnd.

      Sie wird auch immer hübscher, dachte Dr. Norden. Als Teenager war Angela mager, jungenhaft und sehr eigenwillig gewesen. Sie hatte ihrer Mutter oft Sorgen bereitet, ohne daß Heike dies hatte laut werden lassen. Sie hatte jede harte Konfrontation vermieden, um das Vertrauen ihrer Kinder nicht zu verlieren, und jetzt machte sich der Erfolg dieser Erziehung bemerkbar in der Anhänglichkeit und Liebe, die ihr von beiden geschenkt wurde.

      Dr. Norden selbst genoß das Glück, eine Frau zu haben, die es ebenfalls verstand, die Kinder mit sanfter Hand und doch einer gewissen fast unmerklichen Autorität zu erziehen.

      Fee Norden brauchte nur zu sagen: Das gefällt mir nicht oder ich glaube, Papi würde sehr enttäuscht sein, wenn er das hören oder sehen würde, und dann wurde bei den Norden-Kindern sofort umgeschaltet.

      Er selbst sagte manchmal sehr energisch, jetzt langt es aber, und das langte wirklich. Eigentlich brauchte er nur ein paar Blicke in die Runde zu werfen.

      Als er an diesem Abend heimkam, schliefen СКАЧАТЬ